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Haushalt 2023: Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick

Es geht um zig Millionen: In Großkarolinenfeld wird kräftig gebaut - der große Überblick

Ansicht des Großkarolinenfelder Ortsteils Tattenhausen
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Erst ISEK, dann Dorfentwicklung: Damit Tattenhausen städtebaulich gefördert wird, muss die Gemeinde Großkarolinenfeld erst einmal selbst Geld in die Hand nehmen.

Großkarolinenfeld atmet finanziell durch, bevor es die Projekte der Zukunft anpackt. Während der Haushalt 2023 unspektakulär ist, gibt der Finanzplan bis 2026 einen Vorgeschmack auf große Projekte - wie die Sozialwohnungen für rund 16 Millionen Euro.

In rund 30 Minuten war die Sache erledigt: Der Großkarolinenfelder Gemeinderat hat einstimmig und in Blitzgeschwindigkeit seinen Haushalt für das laufende Jahr verabschiedet. Die hohe Zahl an Planungsgeldern lässt auf turbulente Zeiten in der Zukunft schließen. Der Finanzplan bis 2026 gibt einen Vorgeschmack auf diverse umfangreiche Projekte.

Der Verwaltungshaushalt wird mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 16,6 Millionen Euro beziffert, der Vermögenshaushalt beläuft sich auf 9,3 Millionen Euro. Markus Auer, der neue Kämmerer der Gemeinde, skizzierte die Eckpunkte. 

Die wichtigsten Zahlen des Haushalts 2023 der Gemeinde Großkarolinenfeld auf einen Blick

Im Verwaltungshaushalt ist der größte Ausgabenposten demnach die Kreisumlage mit rund 4,17 Millionen Euro (plus rund 454.000 Euro gegenüber 2022). Die größte Einnahme ist der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer mit rund 5,47 Millionen Euro. „Sie entwickelt sich aufgrund der Wirtschaftslage seit dem Jahr 2020 wieder positiv“, so der Kämmerer. Im Vorjahr lag die Summe bei rund 5,21 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer wird mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Schlüsselzuweisungen betragen voraussichtlich 2,14 Millionen Euro. 

Runde halbe Million Euro zur freien Verfügung

Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt wird rund 1,42 Millionen Euro betragen und übertrifft damit die Mindestzuführung um rund 526.000 Euro. Der Stand der Schulden wird sich Ende des Jahres auf rund neun Millionen Euro belaufen. 2022 waren es noch knapp 10 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt damit von 1337 Euro im Vorjahr auf 1210 Euro. Die Rücklagen der Gemeinde lagen zum Jahresbeginn bei rund 4,04 Millionen Euro und werden am Jahresende aufgrund einer Entnahme auf rund 417.000 Euro sinken. Ein ausgeglichener Haushalt sei aber ohne Kreditaufnahme möglich.

Keine größeren Bauvorhaben 2023

„Wir haben das große Glück, einen Haushalt aufstellen zu können, der locker aufgeht“, erklärte Bürgermeister Bernd Fessler (parteilos). Die Mindestzuführung habe man gut erwirtschaften können. „Wir sind gut aufgestellt“, machte er klar. Der Vermögenshaushalt von rund neun Millionen Euro sei aber „nicht ohne“. Auch, wenn man im laufenden Jahr keine größeren Baumaßnahmen vorhabe, seien zahlreiche Planungskosten im aktuellen Haushalt enthalten. Diese hätten eine priorisierende Wirkung auf kommende Vorhaben. Da die Großvorhaben bereits in diversen Ausschüssen und Sitzungen vorab auf der Tagesordnung standen, gab es im Gremium keine Diskussion mehr dazu. 

Zu den größeren Posten gehören zum Beispiel 10.000 Euro für eine Grundlagenermittlung sowie 300.000 Euro für die neue Lehrküche in der Mittelschule. Dazu hatte der Gemeinderat im Februar die Räume besichtigt. Schulleiter Sven Friedel und Fachlehrerin Elisabeth Schauer hatten dabei über defekte Geräte und pädagogisch überholte Einrichtung informiert sowie erste Pläne für eine Erneuerung präsentiert. Fessler erbat sich vom Gremium hierzu ein Stimmungsbild, ob er die Planung beauftragen solle.

Die Max-Joseph-Schule in Großkarolinenfeld braucht eine neue Lehrküche. Dafür wurden entsprechende Gelder im Haushalt aufgenommen.

Er berichtete zudem, dass inzwischen die bestehenden Anschlüsse festgestellt wurden und in der weiteren Planung berücksichtigt werden sollen. Bei der Besichtigung ging man noch davon aus, dass man eine Vielzahl der Anschlüsse für Wasser oder Strom bei einer Veränderung der Anordnung der Küchenzeilen neu verlegen müsse – das hätte nach ersten Schätzungen die Kosten und den Aufwand extrem in die Höhe getrieben. Der Gemeinderat hatte keine Einwände, den Planungsauftrag zu vergeben. 

Die ersten 1,2 von 16 Millionen für 39 Wohnungen

Für den Sozialen Wohnungsbau sind für 2023 rund 1,24 Millionen Euro veranschlagt. Das Vorhaben wurde im Januar im Gremium vorgestellt. In Großkarolinenfeld-Ost sollen demnach in vier Baukörpern 39 Wohnungen in unterschiedlichen Größen entstehen. Dazu kommen eine Tiefgarage sowie Freiflächen. Man rechnet mit Gesamtkosten von rund 16 Millionen Euro.

Weitere Summen im Vermögenshaushalt sind zum Beispiel 75.000 Euro für eine Grundlagenermittlung zum neuen Kindergarten, 70.000 Euro für die Planung zum Ausbau der Karolinenstraße, 150.000 Euro für Regenrückhaltemaßnahmen in Tattenhausen und 60.000 Euro für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK). Dieses Programm soll als Türöffner dienen, um eine Förderung für die Entwicklung von Tattenhausen zu bekommen.

Erst Stadtentwicklung, dann Städtebauförderung

Weil das Dorf allein nicht mittels Städtebauförderung unterstützt werden kann, soll zunächst ein ISEK für die Gesamtgemeinde Großkarolinenfeld durchgeführt werden. Dabei werden zum Beispiel Aspekte des Verkehrs, des Einzelhandels oder soziale Belange in die städtebauliche Entwicklung einbezogen. Mit den Ergebnissen des ISEK kann dann eine vertiefende Untersuchung der Tattenhausener Ortsmitte durchgeführt werden und dann kann man schließlich Mittel aus der Städtebauförderung für Tattenhausen beantragen.

Situation von Jahr zu Jahr anschauen

Der Gemeinderat bewilligte einstimmig den Haushalt, die Haushaltssatzung sowie den Stellenplan. Für den Finanzplan bis 2026 gab es zwei Gegenstimmen. Er sieht unter anderem eine Kreditaufnahme in 2024 bis 2026 von über 23 Millionen Euro vor. Allerdings machte Bürgermeister zum Finanzplan auch klar, dass man sich „den nicht so genau anschauen“ dürfe. Man werde sich die Situation von Jahr zu Jahr anschauen und dann über die entsprechenden Maßnahmen entscheiden. Josef Baumann (FW-GBV) kündigte an: „Wir werden das genau beobachten und den Finger draufhalten.“ 

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