Gemeinderat diskutiert über Sparmodelle
Sozialer Wohnungsbau in Großkaro-Ost mit Parkdeck statt Tiefgarage?
„Das ist ja ein komplett neuer Bau“ – Gemeinderat diskutiert neue Idee des sozialen Wohnungsbaus in Großkarolinenfeld-Ost.
Großkarolinenfeld – Eigentlich war sich der Bauausschuss schon einig: In seiner Sitzung im Januar hatte er die aktuelle Vorplanung für den Sozialen Wohnungsbau in Großkarolinenfeld-Ost einstimmig befürwortet und eine entsprechende Empfehlung an den Gemeinderat ausgesprochen. In dessen jüngster Sitzung kam aber nun doch eine gänzlich neue Idee auf.
Johann Kosek (PLW) schlug vor, auf die Tiefgarage zu verzichten und ein zweistöckiges Parkdeck östlich der Anlage zu errichten. „Wir würden wahrscheinlich einen Batzen Geld sparen“, vermutete er. Er schlug vor, das Parkdeck über die gesamte Seite des Areals zu planen und die Gebäude im Norden entsprechend zu verschieben. Das Dach des Parkdecks könnte begrünt werden.
Alternative zur aktuellen Vorplanung
„Es ist das größte Projekt in der Gemeinde“, so Kosek. Daher würde er gerne eine Alternative zur aktuellen Planung diskutieren. Bevor man sich vorschnell festlege, schlug er vor, eine Entscheidung zu vertagen. Bis dahin könnte man seinen Vorschlag grob ausarbeiten.
Die aktuelle Vorplanung beinhaltet vier gleichgroße Baukörper mit jeweils Wohnungen unterschiedlicher Fläche. In einer vorherigen Fassung der Planung waren in der Tiefgarage noch rund 80 Stellplätze vorgesehen. Die Kosten hätten sich nach ersten Schätzungen auf insgesamt rund 16 Millionen Euro belaufen. Die Stellplätze in der Tiefgarage wurden inzwischen auf 57 Stück reduziert. Dazu kommen 17 oberirdische Besucherparkplätze. Das würde eine Kostenersparnis von rund 100 000 Euro bedeuten. Die Einsparung ist geringer als angenommen, da nun aktuellere Daten vorliegen und bei der ersten Schätzung eine falsche Fläche der Tiefgarage angenommen wurde. Generell ist man aber der Meinung, dass bei der Tiefgarage das größte Einsparpotential liege.
Josef Baumann (FW-GBV) betonte, in der derzeitigen Phase der Planung könne man diese Diskussion noch leisten. Der Vorschlag sei eine „schöne und elegante Lösung“, müsse aber mit Zahlen beziffert werden. Auch Klaus Höglauer (PLW) vermutete, man könne auf diese Weise Geld einsparen.
Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei) bezweifelte das. „Das ist ja ein komplett neuer Bau“, betonte er. Außerdem müssten die Bewohner – auch ältere Leute – weiter gehen.
Planer Andreas Kohwagner vom Architekturbüro Werkbureau aus München erklärte, man müsse sowieso mindestens zwei Häuser unterkellern, um Stauräume für die Wohnungen zu schaffen. Zudem brauche ein Parkdeck ein extra Dach. Durch das Verschieben der Gebäude würden Wohnungen wegfallen, für die es Förderungen geben würde. Um belastbare Kosten zu beziffern, müsste man Fachplaner wie einen Statiker ins Boot holen. Der Planer machte klar: „Ein Investor würde einen wichtigen Baugrund nie mit einem Parkplatz bebauen.“ Er betonte auch, dass es sich beim aktuellen Plan um einen Vorentwurf handele. Dabei würden die Grundlagen festgezurrt. Vier Gebäude und eine Tiefgarage seien die Vorgaben aus dem Bebauungsplan gewesen.
Kein neuer Entwurf
Der Gemeinderat einigte sich schließlich darauf, anhand des vorgestellten Entwurfes weiterzuplanen. Lediglich der Unterstand für Fahrräder auf der Freifläche des Areals, der zunächst vergrößert werden sollte, soll nun wieder reduziert werden. Damit soll mehr Raum als Treffpunkt geschaffen werden. Zusätzliche Rad-Stellplätze werden dafür in der Tiefgarage untergebracht. Mit einer Gegenstimme sprach sich das Gremium dafür aus.
Der Antrag von Johann Kosek, seinen Vorschlag mit einem Parkdeck zumindest als Entwurf zu zeichnen, wurde mit 6 zu 9 Stimmen abgelehnt.