40 Jahre Stadtkapelle und 30 Jahre Goaßlschnalzer
Goaßlschnalzer und Stadtkapelle: Kolbermoorer feiern Doppelfeuerwerk der Musik und Tradition
Zwei Urgesteine der regionalen Kultur feierten am Wochenende ihr Jubiläum: Die Stadtkapelle und die Goaßlschnalzer von Kolbermoor blicken auf vier bzw. drei Jahrzehnte voller Musik und Brauchtum zurück.
Kolbermoor – Die Stadtkapelle Kolbermoor bereichert seit 40 Jahren mit vielseitiger Blasmusik das kulturelle Leben der Stadt. Seit 30 Jahren gehören die Goaßlschnalzer vom Trachtenverein GTEV Immergrün zum festen Bestandteil bodenständiger Brauchtumskultur. Beide Geburtstagskinder krönten ihr Jubiläum am vergangenen Wochenende mit einer hervorragend organisierten Feier in der nahezu voll besetzten Halle der Familie Redl in der Schwaig.
Verdienstmedaille für Peter Kirsch
Begeistert vom Ambiente und Programm waren die zahlreich anwesenden Mitglieder und Gäste, darunter die stellvertretende Landrätin Andrea Rosner (Grüne), Stadtpfarrer Maurus Scheurenbrand sowie der Bezirksvorsitzende vom Musikbund Inn-Chiemgau Leonhard Eisner. Letzterem gebührte die Ehre Peter Kirsch mit Verdienstmedaille und Urkunde des Bayerischen Bläserverbands auszuzeichnen. Der Tubist war 23 Jahre lang Vorsitzender der Stadtkapelle und bekam von seinem Nachfolger Florian Antretter und dessen Stellvertreterin Andrea Zehentmair einen Laugengebäckkranz überreicht.
Bereicherung des kulturellen Lebens
Kolbermoors zweiter Bürgermeister Dieter Kannengießer würdigte in seiner Laudatio die Stadtkapelle als wertvolle und unverzichtbare Notwendigkeit, die seit ihrer Gründung durch ihre Vielseitigkeit eine Bereicherung für das kulturelle Leben in Kolbermoor und darüber hinaus darstellt. Seit 30 Jahren verleihen die Goaßlschnalzer mit ihren Auftritten der Trachtensach eine besondere Note. Achtenswert sei die stete gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Jubilare mit den „Immergrünen“ Trachtlern.
Das harmonische Miteinander wurde beim offiziellen abwechslungsreichen Programm des stimmungsvollen Abends deutlich. So untermauerten die 32 Musiker ihren Ruf als Garant für Stimmung und gute Laune mit herrlichen Blasmusikweisen. Das Fundament zur beliebten Stadtkapelle, die sogar bis nach Chicago bekannt ist, legte am 27. November 1984 Gründer Heiner Seyfried. Daraus entwickelte sich ein unverzichtbarer Bestandteil in der heimischen Kulturlandschaft und über seine Grenzen hinaus, wie Florian Antretter erklärte. Als besondere Ehre bezeichnete es der Vorsitzende, gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Andrea Zehentmair, und der stellvertretende musikalischen Leiterin, Gabi Hardrath, aktive Musiker und inzwischen auch Ruheständler aus dem Gründerjahr zu würdigen.
Wie die Leiter der Goaßlschnalzer erläuterten, entstand die Idee für eine eigene Schnoizergruppe 1993 nach einem Gaufest. Nach vielen intensiven Proben wurde 1994 aus der Idee die erfolgreiche Umsetzung. Damaliger Leiter einer 16-köpfigen Mannschaft war Wast Voit. Seit nunmehr 20 Jahren steht ihnen Andreas Redl vor. Die Schnoizer bereichern mit ihren taktvollen Auftritten manche Feste mit bodenständiger Brauchtumspflege.
Schnoizer waren schon in Litauen
Die Palette an Auftritten reicht von anfänglichen Vereins- und Stadelfesten bis zur Grünen Woche in Berlin. Auch in Litauen, Hessen oder Holstein wurde die harmonische Gruppe mit Applaus gefeiert.
In intensiven Proben hatten sie sich in der Herberge beim Redl, wo sie sich seit 1996 im Schnoizerhäusl treffen, auf das Jubiläumsfest vorbereitet und ernteten dafür nach respektvollen Darbietungen großen Applaus. Seit 1977 hegen die Kolbermoorer eine innige Verbindung mit den Ostermünchner Goaßlschnoizern, die dem Geburtskind ein taktvolles Geschenk überreichten. Seit 2013 besteht außerdem eine Freundschaft mit den Schnoizern von Alt Rosenheim.
Nachwuchs der Auer feierte Premiere
Unter anhaltendem Beifall feierten die Burschen der „Jungen Auer Schnoizer“ ihrem ersten öffentlichen Auftritt außerhalb der Auer Ortsgrenzen. Die Gruppe formierte sich vor eineinhalb Jahren und ist gewissermaßen der Nachwuchs jener „Auer Schnoizer“, die bis vor einigen Jahren mehrmals bayerische Meistertitel mit in die Heimat vom Trachtenverein GTEV „Immergrün“ Au brachten.
Eine Augen- und Ohrenweide war der Überraschungsauftritt aller Schnalzergruppen zusammen mit der Stadtkapelle Kolbermoor, die dazu den „Reiner Marsch“ spielte.



