Nach Klausurtagung der Rathauschefs
Gerücht schneller als das Virus: Keine Belege für Corona-Ausbruch bei Rosenheimer Bürgermeistern
Haben sich bei der jüngsten Klausurtagung der Bürgermeister aus dem Landkreis Rosenheim zahlreiche Rathauschefs mit dem Coronavirus infiziert? Dieses Gerücht machte jetzt in der Region die Runde. Die OVB-Heimatzeitungen haben nachgehakt.
Rosenheim – Manchmal verbreiten sich Gerüchte schneller als Viren. Nach der Klausurtagung der Bürgermeister aus dem Landkreis am Tatzelwurm dröhnten die Buschtrommeln, dass etliche Bürgermeister und auch Mitarbeiter des Landratsamtes sich dort mit dem Corona-Virus angesteckt hätten. Insbesondere die Priener Marktgemeindeverwaltung sehr schwer getroffen.
Davon weiß Andreas Hell, der Geschäftsleiter in Prien, nichts. Sie hätten drei Ausfälle, aber das komme gerade überall mal vor, ob Gemeindeverwaltung oder Firma, sei nichts besonderes.
Bernd Fessler, Bürgermeister von Großkarolinenfeld und Sprecher der Landkreis-Bürgermeister, ist ob der Anfrage der Redaktion auch erstaunt: „Mir ist überhaupt nichts bekannt“. Als Kontaktperson sei er auch nicht gemeldet worden, denn bei ihm habe sich niemand gerührt.
Bei der Klausurtagung seien sämtliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden, das Hotel habe das toll gemacht, so Fessler. Die Teilnehmer saßen während des Programms mit weitem Abstand, setzten Masken auf, wenn sie aufstanden. Und abends galten die Regeln der Gastronomie.
Keine gehäufte Absage von Terminen
Auch der Pressesprecher des Landratamtes, Michael Fischer, weiß von nichts. Im Amt sei nichts Entsprechendes aufgeschlagen. Auch gehäufte Absagen von Terminen habe er nicht registriert. „Eines darf man außerdem nicht vergessen: Die Bürgermeister kommen mit so vielen Menschen in Berührung, dass eine Rückverfolgung, geschweige denn eine solche Querverbindung, eher schwierig ist.“
Eine nichtrepräsentative stichprobenartige Umfrage bei einigen Bürgermeistern ergab: Sie wissen von nichts, bei ihnen meldeten sich weder Kollegen noch Gesundheitsamt.