Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Abriss gestoppt

Fledermaus-Alarm: Das Bauprojekt an der früheren Essigfabrik hat jetzt ein Problem

Der Baustellenzaun weist schon darauf hin, dass die frühere Essigfabrik demnächst abgerissen wird.
+
Der Baustellenzaun weist schon darauf hin, dass die frühere Essigfabrik demnächst abgerissen wird.

Die frühere Essigfabrik am Inn in Wasserburg ist bald Geschichte – eigentlich: Denn die Ruine soll abgerissen werden. Warum die ersten Container für das Abbruchmaterial bereits stehen, die Bagger aber noch nicht anrücken können.

Wasserburg – Kleine Tiere, große Wirkung: Wenn die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse ein Zuhause gefunden haben, dürfen sie daraus nicht einfach vertrieben werden.

Das gilt auch für das Gelände der stillgelegten Essigfabrik, wo sich die winzigen Abendsegler angesiedelt haben. Das hat jetzt zu einem Stopp der Abrissarbeiten geführt.

Entkernung hat begonnen

Im Innern hat die Entkernung der ehemaligen Fabrik, die einem neuen Wohngebiet weichen soll, bereits begonnen. Doch jetzt ist erst einmal Schluss mit dem Abriss. Denn als die Bauarbeiter Holzverschläge öffneten und entfernten, entdeckten sie eine Kolonie von Zwergfledermäusen. Sie sind geschützt.

Die Stadt benötigt jetzt eine Ausnahmegenehmigung, teilt Bürgermeister Michael Kölbl auf Anfrage der Wasserburger Zeitung mit. Ein Gutachten mit Vorschlägen liege bereits vor. Unter anderem muss die Kommune für die Fledermauskolonie ein Ersatzzuhause anbieten – etwas durch das Angebot von Kästen, die in der Nachbarschaft aufgestellt werden. Erst wenn es ein neues Zuhause für die Säugetiere gibt, dürfen sie laut Stadt vergrämt werden.

Wettbewerb soll Ideen liefern

Die Entscheidung über die Rettungsmaßnahmen fällt die Regierung von Oberbayern, so Kölbl weiter. Noch stehe nicht fest, wann es mit dem Abbruch weitergehen werde – eine zeitliche Verzögerung, deren Ausmaß derzeit noch nicht abgeschätzt werden könne.

Gefährdete Art: die Zwergfledermaus.

Die frühere Essigfabrik der Unternehmerfamilie Burkhardt, deren Betrieb 2017 Wasserburg verlassen hat, ist 2021 noch einmal zu Ehren gekommen als Werkstatt, Galerie und Ausstellungsort für das Streetart-Projekt der Künstlergemeinschaft Ak 68, soll noch heuer abgerissen werden. An dieser Stelle wird, wie berichtet, ein neues Wohngebiet entstehen. Das Grundstück befindet sich in Besitz der kommunalen Heilig-Geist-Stiftung und der Stadt. Es ist ein herausforderndes Areal: direkt am Inn, nahe des Schöpfwerks, auf einem Hanggelände mit Wald und Verschattung, am Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Leitenhang“.

Wie hier gebaut werden kann und soll, steht noch nicht fest. Nur so viel: Auch geförderte Wohnungen mit Sozialbindung sollen entstehen, so der Wille des Stadtrates.

Er hat einen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgelobt. Ziel war es schon bei der Festlegung der Kriterien, lange vor der Energiekrise als Folge des Ukrainekriegs, für die Fläche von 0,8 Hektar eine Wohnbebauung zu entwickeln, die energetisch nachhaltig ist. Der Wettbewerb gibt als Aufgabenstellung auch auf, Begegnungsflächen und Freiflächen zu integrieren. Alternative Mobilitätskonzepte sollen hier Anwendung finden.

„Lost place“ und bald Geschichte: die frühere Essigfabrik.

Zur Teilnahme waren Stadtplaner und Architekten eingeladen. Die Betreuung hat das Büro Oberpriller übernommen. 30 Bewerber dürfen dabei sein. Zehn standen von Anfang an fest: Sie wurden laut Kölbl von der Stadt ausdrücklich eingeladen.

Bis zum 15. September müssen alle Teilnehmer am Wettbewerb ihre Arbeiten abgegeben haben. Das Preisgericht, bestehend aus Architekten und Planer, Vertretern des Stadtrates und des Rathauses, tagt am 12. Oktober. Dann steht fest, welches Konzept die Vorlage für die weiteren Planungen des Stadtrates und Bauausschusses liefern wird.

Kommentare