Sondersitzung in Rott am 5. Februar
Flüchtlingsunterkunft in Rott: Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“ will sich auf Kompromiss einlassen
Die geplante Erstaufnahme-Einrichtung in Rott erhitzt weiter die Gemüter. Am 5. Februar will der Gemeinderat in einer Sondersitzung über die weitere Vorgehensweise beraten. Nun meldet sich die Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“, für die ein Kompromiss bisher nicht infrage gekommen ist. Sie hat einen Alternativvorschlag.
Rott– Die Bürgerinitiative „Rott rot(t)iert“ reagiert auf die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die geplante Erstaufnahme-Einrichtung im Gewerbegebiet „Am Eckfeld“ und die Sondersitzung, die der Rotter Gemeinderat abhält, wie die Initiative in einer Pressemitteilung erklärt.
„Der Gemeinderat Rott wird am Montag, 5. Februar, über einen Alternativvorschlag, beziehungsweise einen Kompromissvorschlag an das Landratsamt Rosenheim (LRA) bezüglich eines Standortwechsels und einer Reduzierung der maximalen Kapazität der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung beraten“, teilt die BI schriftlich mit.
„Zu Beginn der öffentlichen Debatte hat sich die Bürgerinitiative aufgrund der unhaltbaren Kommunikation des Landratsamts Rosenheim und der komplett fehlenden Beteiligung der Gemeinde und ihrer Bürger klar gegen jeglichen Kompromiss ausgesprochen“, erklärt die Organisation. „Die Gemeinde Rott ist im Hinblick auf die Verteilung der Flüchtlinge im gesamten Landkreis Rosenheim, mit über 100 gut integrierten Flüchtigen im Gemeindegebiet, im landkreisweiten Vergleich gut aufgestellt, beziehungsweise überproportional belastet“, so die BI weiter.
„Da jedoch ein allgemeiner hoher Migrationsdruck auf Deutschland und Bayern lastet und der Landkreis erst etwa drei Viertel der Quote des Königsteiner Schlüssels erfüllt hat, der die Verteilung der Geflüchteten in Bayern regelt, wäre es unsolidarisch, wenn sich Rott gänzlich der Aufnahme weiterer Flüchtlinge verschließen würde“, meint die BI. Gleichzeitig würde sich die Organisation wünschen, dass sich andere Gemeinden anschließen und Rott „nicht alleine im Regen stehen lassen“ würden, wie es bei der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung gerade der Fall sei, so die Initiative.
Der Kompromissvorschlag der Gemeinde an das Landratsamt Rosenheim sollte nach Ansicht der Bürgerinitiative zwei wichtige Punkte beachten: „Der Standort des Alternativvorschlags sollte die Interessen der umliegenden Nachbarn sowie der Flüchtlinge bestmöglich erfüllen. Die Geflüchteten sollten menschenwürdig untergebracht werden, mit ausreichend Flächen zur Freizeitgestaltung“, so die BI.
Die Menschen würden auf engstem Raum untergebracht und das Gewerbegebiet sei außerdem hohen Immissionen ausgesetzt. Dies könne zu Konflikten führen, die den gesamten Ort negativ beeinflussen würden, beanstandet die Organisation weiter. „Die Anzahl der aufzunehmenden Personen sollte in einem deutlich reduzierten Umfang erfolgen, da die bisherige Gesamtkapazität von 506 Personen den Ort schlichtweg überfordert und nicht im angemessenen Verhältnis zur Einwohnerzahl steht“, fordert die BI. Gleichzeitig würde die Initiative eine einvernehmliche Einigung begrüßen, um größeren Schaden von der Gemeinde abzuwenden, so schwer dies den Mitgliedern der Vereinigung auch fallen würde, so die Bürgerinitiative in der Pressemitteilung abschließend.
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