Riesenandrang beim Bürgerfest – Veranstalter zieht Fazit
Flanieren, ratschen und genießen: 8000 Bad Aiblinger feiern bei tropischer Hitze
Was für ein Bürgerfest! Mehr als 8000 Besucher belebten eine fröhliche Party-Meile, die sich durch Bad Aibling zog. Weder Baustellen noch tropische Temperaturen konnten die Aiblinger vom Feiern abhalten. Die schönsten Bilder sehen Sie hier.
Bad Aibling – Die Baustellen-Situation in der Kirchzeile machte es notwendig, dass das beliebte Bürgerfest heuer in einem ganz anderen „Straßen-Szenario“ stattfinden musste. Nicht unerheblich waren daher die Akzeptanz-Zweifel – sowohl beim Veranstalter als auch beim Publikum. Doch sie waren völlig unbegründet, wie der Riesenandrang bewies.
Rund 8000 Gäste tummelten sich auf der Party-Meile, die sich von der Hofmühlstraße über die Färbergasse bis zum Pfleuderer-Eck in der Bahnhofstraße erstreckte und als weitere Standorte den Asam-Parkplatz und die Irlachstraße mit einbezog. Da auch das Wetter mitspielte und tropische Temperaturen bescherte, herrschte überall dichtes, aber trotzdem immer gemütliches Gedränge.
Viele Locations beleben die ganze Stadt
Sämtliche Sitzgelegenheiten waren am Abend belegt. Viele Gäste nutzten die dezentrale Straßenfest-Konstellation auch zum ausgiebigen Flanieren zu den einzelnen „Locations“ und so war ein hoher Ratsch-Faktor zu verzeichnen. Den bestens gelaunten Besuchern wurde zudem eine bunte Unterhaltungs-Palette geboten, zu der Live-Musik in vielen Stilrichtungen, schwungvoll-fetzige Show-Einlagen und ein vielfältiges kulinarisches Angebot zählten.
Ebenso facettenreich ging es auch auf dem Platz vor dem „Haus des Gastes“ zu, der sich am Nachmittag in ein Kinderparadies verwandelt hatte. Dort konnten die kleinen Besucher unter anderem XXL-Seifenblasen produzieren, Nägel einschlagen, aufs Eishockey-Tor schießen, mit Schwämmen zielwerfen oder sich schminken lassen. Außerdem lud die Wasserwacht zu den begehrten Schlauchbootfahrten auf dem Mühlbach ein.
Als überaus vielseitig erwies sich das viel beklatschte, vielfältige Musik-Programm an den verschiedenen Schauplätzen. Auf der Hauptbühne auf dem Asam-Parkplatz sorgte am frühen Abend DJ Roxy (alias Hans-Peter Merkl) unter anderem mit Oldies wie „Rama Lama Ding Dong“ „The One That I Want“ und „Life is Life“ für die passende musikalische Aufwärm-Phase.
Dann trat die siebenköpfige Band „Bast-Scho“ in Aktion, deren breit gefächertes Repertoire sich vom „Trompetenecho“ der „Oberkrainer“ bis zu „Highway to Hell“ von AC/DC erstreckte. „Dazwischen“ unterhielten sie – teilweise im „Wunschkonzert-Format“ – unter anderem mit Austro-Pop und vielen Party-Hits und boten zudem Showeinlagen und A-Capella-Nummern. Ihren vierstündigen, nur von einer 15-minütigen Pause unterbrochenen Auftritt beschlossen sie passend um Mitternacht mit „Ohne dich schlaf ich heut‘ Nacht nicht ein“ nach dem Original der „Münchener Freiheit“.
Überall liegt Musik in der Luft
Die „Boarische Bris“ unterhielt die Festgäste mit alpenländischen Weisen an der Mühlbachbrücke, die im vorderen Teil der Hofmühlstraße als „zusätzliches Biertisch-Areal“ diente. Den hinteren Teil nutzte der Skiclub als gut frequentierte „Sommer-Piste“ mit rockig-poppiger DJ-Musik, die die „Fireballs“ in der Färbergasse – gespickt mit Basketball-Tests – und die Harthausen-Ellmosener Burschenschaft am dicht belagerten Pfleuderer-Eck erfolgreich auflegten.
Eine weitere attraktive Musikstation befand sich am „Glonn-Ostufer“. Dort stimmte die „Heuberg Boarische“ zunächst altbayerische Wirtshausmusik an und das „Susi Weiß-Quartett“ später Jazziges. Den jüngeren Besuchern widmeten sich schließlich verschiedene Bands auf der „Kulturbühne“ in der Rosenheimer Straße.
Viel Applaus hatte es schon am Nachmittag für die reizvollen Darbietungen vor und auf der Hauptbühne gegeben. Die „Schönauer Musi“ spielte zünftig auf und die Kindergruppe der „Oberlandler“ begeisterte mit Trachtentänzen wie dem „Dätscher“. Nach ihren vier ausverkauften Aufführungen im „Luli-Theater“ vor Wochenfrist präsentierte die Nachwuchsgruppe des Theaters Aibling nochmals ihr Erfolgsstück „Hans im Glück“. Ebenso gefeiert wurden die verschiedenen TuS-Tanz-Formationen – von den „Minis“ bis zur Erwachsenen-Zumba-Truppe.
Getanzt wurde auch an der Dehler-Brücke, wo die „Dancing Moor Lights“ ihre mit viel Beifall bedachten Square-Dance-Künste zeigten. „Caller“ Peter rief dabei zu Musiktiteln wie „City of New Orleans“ die Tanzfiguren wie „Right, left and through“ auf.
Riesenlob für Bauhof und Stadtwerke
Regional und international war die kulinarische Palette ausgerichtet. Sie reichte von Auszognen, Steckerlfisch und Ochsenfetzen über Tomate-Mozzarella-Semmeln bis zu Flammkuchen. Ähnlich variabel gestaltete sich das Getränkespektrum – von Aperol, Prosecco und verschiedenen Biersorten bis zur beliebten Bowle am „Kiwanis“-Stand.
Ein positives Resümee des – trotz der geänderten Situation – perfekt organisierten Festes zog Thomas Jahn, Geschäftsführer der veranstaltenden AIB-KUR: „Dahinter steht ein wahnsinniger Aufwand für die Stadtwerke und den Bauhof, denen ich ein Riesenkompliment machen möchte.“ Während am Marienplatz die gesamte Infrastruktur mit Strom, Wasser und Abwasser vorhanden gewesen sei, musste sie an den neuen Standorten erst geschaffen werden.
„Deswegen freuen wir uns, dass es funktioniert, und die Leute es annehmen. Sie flanieren auch zwischen den Bereichen und haben viel Spaß und Freude“, so ein überaus zufriedener Kurdirektor. Auch im kommenden Jahr soll dieser Modus beibehalten werden. Jahn: „2025 müssen wir dann schauen.“






