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Aus dem Gemeinderat

Zusätzliche Ferienwohnungen? – Breitbrunn wägt Tourismus und Wohnraum für Einheimische ab

Ferienwohnungen sind immer wieder ein Grund für Diskussionen. So auch im Gemeinderat Breitbrunn um Bürgermeister Anton Baumgartner.
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Ferienwohnungen sind immer wieder ein Grund für Diskussionen. So auch im Gemeinderat Breitbrunn um Bürgermeister Anton Baumgartner.

Wie wichtig sind Ferienwohnungen für eine Chiemsee-Gemeinde? Immer wieder ist das ein Balanceakt zwischen Tourismus-Förderung und dem Wohnraum-Bedarf für Einheimische. So hat der Gemeinderat in Breitbrunn entschieden.

Breitbrunn – Ferienwohnungen sind ein oft diskutiertes Thema in den heimischen Gemeinderäten. Gilt es doch hier den Spagat zwischen einer Förderung des Tourismus und der Wirtschaft und dem Bedarf an Wohnraum für Einheimische innerhalb einer Kommune zu finden. Auf seiner Sitzung am Dienstag (11. Juni) hat sich auch der Gemeinderat in Breitbrunn mit diesem Thema beschäftigt. Es standen zwei Bauanträge für neue Ferienwohnungen auf der Tagesordnung. Diese beiden Anträge wurde allerdings sehr gegensätzlich entschieden.

Erster Antrag problemlos

Bei der ersten Entscheidung ging es um den Einbau von zwei Ferienwohnungen in ein bestehendes Gebäude in der Königstraße. „Hier ging es um die Umnutzung von bisherigen Gewerberäumen, die früher für produzierendes Gewerbe genutzt wurden, in Ferienwohnungen”, sagte Breitbrunns Bürgermeister Anton Baumgartner. Das Gebäude liegt im Ortsteil Wolfsberg, für das es keinen Bebauungsplan gibt. „Es handelt sich dort um ein Mischgebiet, daher sind Ferienwohnungen dort auch zulässig”, erklärte Günther Lebesmühlbacher aus dem Bauamt den Gemeinderäten. Da das Gebiet bereits gewerblich genutzt würde und Ferienwohnungen ebenfalls als gewerblich gelten, sei dies absolut problemlos. In der Folge gab es auch keine großen Diskussionen im Gemeinderat, da die Umnutzung von produzierendem Gewerbe zu Ferienwohnungen im Rahmen des geltenden Rechts liegt. Das Gremium stimmt einstimmig für den Antrag.

Ortsmitte soll lebendig bleiben

„Der zweite Fall ist etwas komplizierter”, meinte Günther Lebesmühlbacher. Hierbei ging es um die Nutzungsänderung einer Wohnung in eine Ferienwohnung in der Eggstätter Straße. Es handelt sich um ein neu gebautes Mehrfamilienhaus gegenüber des Rathauses, in dem etwa zehn Wohnungen entstanden sind. „Hier gilt der Bebauungsplan Ortsmitte, der das Gebiet als urbanes Gebiet ausweist”, so Bürgermeister Baumgartner. „Diese Ausweisung wurde damals vorgenommen, um sicherzustellen, dass in der Ortsmitte nicht nur Wohnraum entsteht, sondern auch Gewerbeflächen erhalten bleiben, um das Leben im Zentrum zu fördern.“

Die Herausforderungen für die Gemeinde seien laut dem Bürgermeister groß. Momentan werde hauptsächlich von Bauträgern Wohnraum nachgefragt und gebaut, weil dieser sich besser vermarkten lasse als Gewerberäume. „Unser Ziel ist es jedoch, die Ortsmitte lebendig zu halten. Wenn wir dort nur Wohnungen zulassen, wird die Ortsmitte zu einem reinen Wohngebiet und verliert ihre Lebendigkeit.” Deshalb hat die Gemeinde im Bebauungsplan festgelegt, dass mindestens 20 Prozent der Grundfläche im Erdgeschoss für Gewerbe genutzt werden müssen.

Ferienwohnungen sollen nicht forciert werden

„In dem Mehrfamilienhaus wurde diese Vorgabe auch umgesetzt,“ sagte Baumgartner. „Das Erdgeschoss wird gewerblich genutzt, wie von uns gefordert.” Jedoch beinhaltet der neue Antrag die Umnutzung einer normalen Wohnung im ersten Obergeschoss in eine Ferienwohnung. Der Bebauungsplan erlaubt eine gewerbliche Nutzung in den oberen Stockwerken nur ausnahmsweise. In der Folge lehnte der Gemeinderat den Antrag auf die Nutzungsänderung in eine Ferienwohnung einstimmig ab. „Es war Konsens im Gemeinderat, dass wir eine Ferienwohnung als Gewerbe in diesem Fall nicht forcieren wollen. Wir benötigen dringend regulären Wohnraum und sind der Meinung, dass die Wohnung problemlos vermietet werden kann, wenn der Eigentümer sie nicht selbst nutzen will.“

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