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Feierstunde für Feldkirchen-Westerhams Ex-Bürgermeister

Viel Lob, ein dicker Schmöker: So verabschiedeten Weggefährten Hans Schaberl in den Ruhestand

In einem dicken Buch haben die Auszubildenden der Feldkirchen-Westerhamer Gemeindeverwaltung alle Zeitungsartikel aus der Amtszeit des ehemaligen Rathauschefs Hans Schaberl (links) gesammelt. Das Werk konnte Bürgermeister Johannes Zistl jetzt seinem Vorgänger überreichen.
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In einem dicken Buch haben die Auszubildenden der Feldkirchen-Westerhamer Gemeindeverwaltung alle Zeitungsartikel aus der Amtszeit des ehemaligen Rathauschefs Hans Schaberl (links) gesammelt. Das Werk konnte Bürgermeister Johannes Zistl jetzt seinem Vorgänger überreichen.

Weggefährten aus Politik und Gemeindeverwaltung haben jetzt bei einer Feierstunde Hans Schaberl in den Ruhestand verabschiedet. Zu feiern gab‘s aber nicht nur was für den Feldkirchen-Westerhamer Ex-Bürgermeister, sondern auch für zwei Ratsmitglieder.

Feldkirchen-Westerham – Rund fünf Wochen nach seinem Amtsantritt als neuer Bürgermeister von Feldkirchen-Westerham konnte Johannes Zistl (Ortsliste Vagen) erstmals seine Amtskette umlegen und als Gastgeber zu einer großen Feier in den Aschbacher Hof einladen. Das vermeintliche Feuerwerk gegen Ende der Veranstaltung entpuppte sich zwar schnell als heftiges Gewitter mit lautem Donner, grellen Blitzen und sintflutartigen Regenschauern. Der guten Stimmung bei der offiziellen Verabschiedung des ehemaligen Bürgermeisters Hans Schaberl und der Ehrung zweier Gemeinderatsmitglieder tat das Unwetter aber keinen Abbruch.

Alt-Bürgermeister Michael Weber unter den Gästen

Neben Rosenheims Landrat Otto Lederer, Alt-Bürgermeister Michael Weber, den Mitgliedern des Gemeinderats, den Abteilungsleitern der Gemeindeverwaltung sowie der langjährigen Bürgermeister-Chefsekretärin Brigitte Köhler-Blaha hatte Zistl zur offiziellen Verabschiedung seines Vorgängers und Ehrengasts Hans Schaberl auch die Bürgermeister der an Feldkirchen-Westerham angrenzenden Gemeinden aus dem Mangfalltal sowie den Landkreisen Miesbach, München und Ebersberg eingeladen. Schaberl konnte altersbedingt nach seiner sechsjährigen Amtszeit Mitte März 2023 nicht mehr zur Bürgermeisterwahl antreten und wurde am 1. April von Johannes Zistl beerbt, der als einziger Kandidat zur Wahl angetreten war.

„Die große Wertschätzung unseres ausgeschiedenen Bürgermeisters Hans Schaberl sehen wir schon daran, wie zahlreich die Gäste heute erschienen sind“, sagte Zistl, der mit dem Nachschub „Wir haben 50 Einladungen verschickt und 52 Zusagen erhalten“ für zahlreiche Lacher sorgte. Seinen Vorgänger lobte Zistl unter anderem für sein stetes Streben nach Harmonie. „Dein Ansinnen war immer, es möglichst allen recht zu machen, Differenzen auszugleichen und Missverständnisse aufzuklären“, sagte Zistl, der aufgrund der zahlreichen Krisen wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Energie-Krise, die in Schaberls Amtszeit gefallen waren, zugab: „Ich hätte da nicht mit Dir tauschen wollen.“

Lob vom Landrat für den Ex-Bürgermeister

Landrat Lederer bezeichnete Schaberl als „einen der interessantesten Menschen“, von dem er nahezu bei jeder Begegnung etwas Neues erfahren habe. Zudem lobte Lederer Feldkirchen-Westerhams Ex-Rathauschef dafür, dass „Du immer an neuen Sachen interessiert bist“ und wünschte ihm für seinen Ruhestand vor allem „Gesundheit und Zusammenhalt in der Familie“. Schaberl selbst betonte, er sei „sein ganzes Leben Bauer gewesen“ – auch in seiner Funktion als Rathauschef, denn: „Auch da musste man säen, um anschließend zu ernten.“

In seiner neu erworbenen Freizeit will der mittlerweile 67-Jährige unter anderem gemeinsam mit seiner Frau auf dem E-Bike Deutschland und die europäischen Nachbarländer erkunden. Und sich mit Sicherheit in das Geschenk vertiefen, das die Auszubildenen der Gemeindeverwaltung angefertigt hatten und das Zistl nun seinem Vorgänger überreichen konnte: Ein dickes Buch, in dem alle Presseartikel aus Schaberls Amtszeit, in denen der ehemalige Bürgermeister erwähnt wird, abgedruckt sind.

SPD-Gemeinderat Heinz Oesterle (rechts) bekam für seinen Einsatz in vielen sozialen Bereichen der Kommune von Bürgermeister Johannes Zistl die Bürgermedaille verliehen.

Ähnlich viel Material für derartige Bücher haben in den vergangenen Jahren mit Sicherheit die beiden Gemeinderatsmitglieder geliefert, die Zistl im Rahmen der Veranstaltung mit der Bürgermedaille der Kommune auszeichnen konnte. So bekam SPD-Gemeinderat Heinz Oesterle, den Zistl als „Urgestein in der Politik und in der Kommune“ bezeichnete, die Auszeichnung für sein „außergewöhnliches Engagement in der Kommunalpolitik“ verliehen.

Unermüdlicher Kampf gegen die Wohnungsnot

Zistl lobte in seiner Laudation vor allem den Einsatz Oesterles, der seit 29 Jahren einen Sitz im Gemeinderat innehat, in vielen sozialen Aufgabenfeldern der Kommune. „Heinz setzt sich zudem gegen die Wohnungsnot ein und kämpft für mehr erschwinglichen Baugrund und Sozialwohnungen“, zählte Zistl nur einen Bereich des Wirkens des Sozialdemokraten auf. „Ich habe der Gemeinde das, was ich konnte, zurückgegeben“, zeigte sich Oesterle angesichts der Auszeichnung bewegt.

Anton Kammerloher (rechts), der hier von Feldkirchen-Westerhams Bürgermeister Johannes Zistl die Bürgermedaille samt Urkunde überreicht bekommt, ist bereits seit 40 Jahren Mitglied des Gemeinderats.

Gar 40 Jahre Mitglied des Feldkirchen-Westerhamer Gemeinderats ist mittlerweile Anton Kammerloher von der CSU, dem Zistl ebenfalls die Bürgermedaille verlieh. „Seither setzt er sich in herausgehobenen Funktionen für die Belange unserer Gemeinde ein“, lobte der neue Bürgermeister das Engagement des CSU-Politikers, der beispielsweise seit 2014 das Amt des Wirtschaftsreferenten innehat.

„Auch nach 40 Jahren habe ich noch immer Freude daran“, sagte Kammerloher, nachdem er die Medaille entgegengenommen hatte, und ergänzte; „Das wundert mich selber ein bisserl.“ Die Bürger rief er dazu auf, sich selbst in ihrer Gemeinde einzubringen und begründete seinen Appell mit den Erfahrungen, die er bereits in jungen Jahren gemacht habe. So habe er sich Anfang der 80er-Jahre gegen den diskutierten Verkauf des ehemaligen Feldkirchen-Westerhamer Krankenhauses eingesetzt – mit Erfolg. Der Verkauf wurde verhindert, mittlerweile sind dort Wohnungen untergebracht, in der Nachbarschaft ein Alten- und Pflegeheim beheimatet: „Ich habe da einfach festgestellt: Zusammen kann man so viel bewirken.“

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