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Abschied aus Feldkirchen-Westerham

Pfarrer Fischer geht nach neun Jahren: Das sind die Gründe und so steht es um seine Nachfolge

Zum Abschied kamen viele Wegbegleiter: (hintere Reihe von links) Bernhard Baumgartner, Pfarrer Samuel Fischer, Pfarrer Andreas Strauß, Kirchenvorsteher Jan Oesterle und Pfarramtssekretärin Petra Baumgartner sowie (vordere Reihe von links) Bettina, Joshua und Elliot Fischer, Thomas Ströse, Pfarramtssekretärin Christine Ströse und Mesnerin Regina Priller.
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Zum Abschied kamen viele Wegbegleiter: (hintere Reihe von links) Bernhard Baumgartner, Pfarrer Samuel Fischer, Pfarrer Andreas Strauß, Kirchenvorsteher Jan Oesterle und Pfarramtssekretärin Petra Baumgartner sowie (vordere Reihe von links) Bettina, Joshua und Elliot Fischer, Thomas Ströse, Pfarramtssekretärin Christine Ströse und Mesnerin Regina Priller.

Die Verabschiedung fand in einem feierlichen Gottesdienst statt, der von zahlreichen Ehrengästen besucht wurde.

von Grete Kissel

Feldkirchen-Westerham – Auf zu neuen Ufern! Neun Jahre lang hat Pfarrer Samuel Fischer engagiert und anerkannt in der evangelisch-lutherischen Emmauskirche in Feldkirchen-Westerham gewirkt. Nun stand unerwartet ein Wechsel an. Unter großer Beteiligung und mit zahlreichen Ehrengästen, nicht nur aus dem kirchlichen Bereich, fand in einem feierlichen Gottesdienst seine Verabschiedung statt.

Zielstrebig zum Wohl der Kirchengemeinde

Die stellvertretende Dekanin Cordula Zellfelder würdigte seine segensreiche Arbeit und entpflichtete ihn offiziell von seinen Aufgaben im Dekanatsbezirk Rosenheim. Voll eingebunden in die Geschicke des Pfarramtes Bruckmühl mit Feldkirchen-Westerham hatte sich Samuel Fischer in seiner ersten Gemeindepfarrstelle nach seiner Ausbildung jeder Aufgabe gestellt und zielstrebig und konsequent zum Wohl der gesamten Kirchengemeinde gearbeitet.

Viel Neues entstand unter seiner Führung, wie vielfältige Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Christen sowie neue Andachts- und Gottesdienstformen. Ein ehrenamtliches Seelsorgeteam mit mittlerweile neun speziell ausgebildeten Gemeindegliedern entstand. Darüber hinaus war Fischer in verschiedenen kirchlichen Gremien im gesamten Dekanat tätig. Auch der Kultur maß er großen Stellenwert bei. In der bestens dafür geeigneten Emmauskirche fanden viel beachtete Konzerte jeglicher Art statt. Er gründete den Posaunensound Emmaus und seine Frau Bettina den Gospelchor. Beide Formationen bereicherten die Gottesdienste ungemein.

Ökumenische Zusammenarbeit

In guter Nachbarschaft zu den katholischen Pfarrgemeinden pflegte Pfarrer Fischer die ökumenische Zusammenarbeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit, zum Beispiel beim ökumenischen Friedensgebet auf dem Dorfplatz von Feldkirchen-Westerham, beim ökumenischen Vergiss-mein-nicht-Gottesdienst für demenzkranke Personen und bei vielen weiteren Veranstaltungen. Der vierteljährlich erscheinende Gemeindebrief der Pfarrgemeinde Bruckmühl mit Feldkirchen-Westerham trägt maßgeblich seine Handschrift.

Große gegenseitige Wertschätzung prägte seinen Umgang mit den Amtskollegen Pfarrer Andreas Strauß und dessen Vorgängern Pfarrer Harald Höschler und Diakon Friedrich Wiesinger (beide nun im Ruhestand) sowie die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Kirchenvorstandes, den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Pfarrei und den Kollegen im weiteren Bereich der Kirche. Mit seiner offenen, fröhlichen Art ist er vielen Gemeindegliedern buchstäblich ans Herz gewachsen. So war es kein fröhlicher Abschied, wenngleich ihn und seine Familie die besten Wünsche begleiten werden.

In seiner Abschiedspredigt stellte Pfarrer Fischer einen Gedanken aus dem Epheser-Brief des Apostels Paulus heraus: Die Gemeinde sei wie ein Bauwerk zu verstehen. Alles, was hier aufgebaut wird, sei nicht das Werk eines Einzelnen, sondern das Ergebnis des Zusammenwirkens vieler, wobei Jesus Christus im Zentrum stünde. „ER ist unser Friede“ – das steht auch eingraviert auf der Kirchenglocke der Emmauskirche.

Abschiedsfeier musikalisch umrahmt

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Chor „Gospel ‚n‘ Moor“ (Leitung Bettina Fischer), vom Posaunensound (Leitung Monika Aae), dem Kirchenchor (Leitung Christine Ströse), dem Jugendchor (Leitung Lisa Oesterle) und an der Orgel von Jenny Hewitson. Eine Fahnenabordnung des Trachtenvereins Westerham unterstrich den würdigen Rahmen der Feier.

Der weltliche Teil der Verabschiedung fand nach einer kleinen Pause im Innenhof der Emmauskirche statt. Die Festredner, angeführt von Pfarrer Andreas Strauß (evangelische Johanneskirche Bruckmühl), aus dem Bereich der Kirchen, der politischen Gemeinden und Vereinigungen ließen Fischers Werdegang und Engagement bewegt Revue passieren, wobei unübersehbar so manche Abschiedsträne verdrückt wurde.

Rückkehr in die alte Heimat

Samuel Fischer verlässt Feldkirchen-Westerham, um in der Kirchengemeinde Weißenstadt in Franken eine eigene Pfarrstelle zu übernehmen. Nur 20 km weiter steht sein Elternhaus, wo sich seine Eltern darauf freuen, als Oma und Opa die beiden Enkelkinder Joshua und Elliot zu betreuen. So findet ein schmerzliches Ereignis, nämlich die Kündigung der Wohnung der jungen Familie hier wegen Eigenbedarfs des Vermieters, ein gutes Ende nach dem Motto: Gott schließt keine Tür, ohne eine neue aufzutun.

Seine Gemeinde wünscht Pfarrer Samuel Fischer, seiner Frau Bettina und den Kindern von Herzen alles Gute und Gottes reichen Segen und Schutz. Wer seine Nachfolge in Feldkirchen-Westerham antreten wird, ist noch nicht entschieden. Die Obliegenheiten werden bis dahin von Pfarrer Andreas Strauß, Johanneskirche Bruckmühl, wahrgenommen.

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