Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Noichl, Thalmayr, Bergmüller und Hagen

„Schreiende Parteien“ gewinnen Europawahl 2024? Das sind die Stimmen aus der Region

Maria Noichl, Martina Thalmayr, Franz Bergmüller und Martin Hagen (von oben links) äußern sich gegenüber dem OVB zu den Ergebnissen der Europawahl.
+
Maria Noichl, Martina Thalmayr, Franz Bergmüller und Martin Hagen (von oben links) äußern sich gegenüber dem OVB zu den Ergebnissen der Europawahl.

Die Region hat gewählt. Und nicht nur die Ergebnisse der Europawahl sorgen für Emotionen. Während bei der AfD Party-Laune herrscht, ärgern sich besonders die Ampel-Parteien über Aussagen aus der Union.

Rosenheim Die CSU geht in der Region als stärkste Kraft aus der Europawahl hervor. Doch selbst dort wird die Zufriedenheit vom AfD-Erfolg überschattet. Während bei der SPD auf Bundesebene kein Grund zur Freude herrscht, gibt man sich in Rosenheim standhaft und zufrieden. Bei den Grünen herrscht Frust – nicht nur über die Wahlergebnisse, sondern auch über Forderungen aus der Union. Das sagen die Politiker aus der Region zu den Ergebnissen der Europawahl.

Europawahl Ergebnisse Landkreis Rosenheim

Maria Noichl bemängelt Kommunikation

Die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl aus Rosenheim zeigt sich trotz eines Ergebnisses von 7,3 Prozent im Landkreis optimistisch. Während SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert von einer „harten Niederlage“ und einem „ganz bitteren Wahlergebnis“ spricht, zeigt sie sich zuversichtlicher. Man hätte sich zwar mehr gewünscht, aber würde dennoch nichts an den Themen ändern, macht sie auf OVB-Anfrage deutlich. „Bei uns hat es an der Kommunikation gefehlt“, sagt sie. Die „schreienden Parteien“ hätten daher in dieser Wahl gewonnen. Einen Seitenhieb gegen CSU und Freie Wähler kann sie sich dennoch nicht verkneifen. „Diese Parteien sollten jetzt sehen, dass durch AfD-Rhetorik auch nur die AfD gewinnt.“ Von der CSU-Forderung nach Bundestags-Neuwahlen zeigt Noichl sich jedenfalls wenig überrascht. „Die stehen seit zwei Jahren am Spielfeldrand und brüllen nicht anderes als ‚Die Ampel muss weg‘.“ Die CSU sei nach wie vor in einem „Oppositionsschock“. Man solle einfach akzeptieren, dass in einer Demokratie „mal die einen und mal die anderen“ regieren.

Martina Thalmayr „sprachlos und hilflos“

Bei den Grünen ist man sichtlich enttäuscht vom Wahlergebnis. „Es kann uns in keiner Form zufriedenstellen“, sagt die Grünen-Kreisvorsitzende Martina Thalmayr. Besonders die Forderungen der CSU machen sie wütend. „Die sollen mit diesem Quatsch aufhören“, sagt sie. „Man könnte jetzt auch noch eineinhalb Jahre arbeiten, statt schon wieder Wahlkampf zu machen.“

Es ginge jetzt darum, etwas gegen die Klimakrise zu tun, statt direkt wieder „Ich will an die Macht“ zu rufen. Gerade die Hochwasserereignisse der vergangenen Woche hätten gezeigt, wie wichtig es jetzt ist, etwas für den Klimaschutz zu tun. Man müsse sich nun für das Ziel einer lebenswerten Zukunft einsetzen. „Der Fokus sollte jetzt darauf liegen, dass die demokratischen Kräfte zusammenstehen.“

Europawahl Ergebnisse Stadt Rosenheim

AfD-Landtagsabgeordneter: „20 Prozent wären drin gewesen“

Der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller äußert sich sehr zufrieden über das Abschneiden seiner Partei, vor allem in Anbetracht „persönlicher Fehler“ einiger Spitzenleute, aber auch des allgemeinen „Bashings“ der Partei. „20 Prozent wären sonst drin gewesen, mit Sicherheit.“ Das Engagement vieler Bürger und Unterstützer habe die Nachteile aber teilweise wettgemacht. Auch habe die AfD viel Zuspruch erhalten und sich über die Sorgen der Bürger ein Bild machen können, etwa die Migration und der Zentralismus der EU. „Es muss Veränderung her“, sagte Bergmüller. Es treffe daher auch nicht zu, dass die AfD-Anhänger lediglich Protestwähler seien.

FDP zeigt sich erleichtert

Bei der FDP zeigt man sich „erleichtert“. Das Ergebnis von stabilen vier Prozent deutet Martin Hagen als Anzeichen, „dass die Talsohle durchschritten ist“. Sorgen bereitet dem Politiker, der in Bad Aibling aufwuchs und bis 2023 die FDP-Fraktion im Landtag führte, das Abschneiden der AfD. Allerdings schränkt er da ein: „Man hatte vorher mit deutlich stärkeren Zuwächsen gerechnet.“

Kommentare