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Fachkräftemangel in Kindergärten

Erzieher dringend gesucht: Wie der Kita-Verbund Inntal neue Fachkräfte gewinnen will

Spielende Kinder/Der Pfarrkindergarten Neubeuern.
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Im Pfarrkindergarten in Neubeuern fehle es an Fachkräften. Dennoch könne im September eine neue Gruppe eröffnen.

Fachkräfte fehlen in vielen Bereichen. Kindertagesstätten trifft es in dieser Hinsicht häufig besonders hart. Doch ist das auch im Inntal der Fall? Wie der Kita-Verbund Inntal mit dem Problem umgeht – und wie sie hier neue Mitarbeiter motivieren wollen.

Neubeuern – Im Jahr 2030 soll der zusätzliche Bedarf an Fachpersonal in der Erziehung auf 20.000 steigen. Im Jahr 2035 wird ein Mangel an 54.000 Erziehern vermutet. Fachkräfte sind rar. Egal in welcher Branche. Und dieses Problem ändert sich auch in Zukunft nicht, wie „die bayerische Wirtschaft“ mit einer Studie belegt.

Im Kita-Verbund Inntal zeigt sich der Fachkräftemangel laut stellvertretendem Vorstand und Verbundsleiter Markus Kahler nur in manchen Einrichtungen. Der Verband ist kirchlicher Träger von sechs Einrichtungen in Thansau, Riedering, Moosen, Oberaudorf, Neubeuern und Söllhuben. Grundsätzlich seien sie gut mit Personal aufgestellt. Während es in Thansau eine ausreichende Besetzung an Fachkräften gibt, sieht die Lage im Pfarrkindergarten Neubeuern aber etwas anders aus, sagt er.

In Neubeuern sucht der Verband zurzeit noch neue Mitarbeiter. Das liegt laut Kahler allerdings daran, dass für den Kindergarten eine Platzerweiterung geplant ist. Zwei bis drei neue Gruppen sollen im September aufmachen. Und noch habe man nicht das erforderliche Personal gefunden.

Kindergarten Neubeuern auf gutem Weg

„Es ist aber nicht so dramatisch, wie es scheint“, sagt Kahler. „Wir sind auf einem guten Weg. Eine der neuen Gruppen kann sicher eröffnet werden.“ Damit die anderen zwei entstehen können, schreibt der Verbund immer weiter Stellen aus. Und hofft auf weitere Bewerbungen.

Stefanie Seigner weiß, dass die Suche nach Fachkräften nicht einfach ist. Der Leiterin des Pfarrkindergarten Neubeuern zufolge ist die Suche nach Personal zurzeit definitiv schwieriger als noch vor einem Jahr.

Trotzdem ist sie guter Dinge. Denn der Mangel liege nicht an Kündigungen, sondern an der Schaffung der neuen Gruppen. Zwischenzeitlich habe es zwar wenig Bewerber gegeben, jetzt kämen aber wieder Fachkräfte nach. „Ideal wären noch vier weitere Erzieher oder Kinderpfleger“, sagt Stefanie Seigner. Dass alle neuen Fachkräfte zu einem Zeitpunkt – nämlich zur Eröffnung der drei neuen Gruppen im September – gesucht werden, vereinfache die Sache aber nicht.

Einige „Zuckerl“ für Mitarbeiter

Für einen kirchlichen und damit öffentlichen Träger zu arbeiten, hat laut Markus Kahler aber einige Vorteile. Denn für die Mitarbeiter gelte ein Tarifvertrag. „Erzieher werden nach dem Tarifvertrag TVÖD Süd bezahlt“, sagt Stefanie Seigner dazu. „Dort werden sie in sechs verschiedene Stufen gruppiert, die von Faktoren wie der Berufserfahrung abhängig sind.“ Bis zur sechsten Stufe könne die Fachkraft ein Bruttoeinkommen von knapp 4.000 Euro erhalten. Im Jahr 2024 steige dieses Einkommen aufgrund von Tarifverhandlungen weiter an.

Bei den Mitarbeitern komme auch immer gut an, dass sie in allen Häusern des Verbands eingesetzt werden können – aber nicht müssen. Außerdem arbeitet der Kita-Verbund eng mit der Gemeinde zusammen und könne dadurch ein besonderes „Zuckerl“ anbieten: Mitarbeiterwohnungen in Neubeuern. „Die Fachkräfte bekommen eine Wohnung und wir im Gegenzug den unterschriebenen Arbeitsvertrag“, sagt Kahler.

Ein bereichender Beruf

Stefanie Seigner findet auch, dass Mitarbeiter-Wohnungen ein guter Anreiz sind. Zudem erhalten die Mitarbeiter der Kirche auch einige Vorteile. „Die Arbeitnehmer können sich in der App „Benefits“ anmelden und Rabatte auf Reisen, Klamotten und vielen weiteren Dingen bekommen“, sagt die Leiterin. „Außerdem bietet der Arbeitgeber Zusatzleistungen wie die Versorgung fürs Alter an.“

Aber nicht nur diese Vorteile machen den Beruf für sie besonders. „Ich bin jetzt seit 17 Jahren Erzieherin und liebe den Beruf nach wie vor“, sagt Seigner. Schön sei daran auch, dass die Fachkraft vom Kleinkind bis zum Jugendlichen in diesem Berufsfeld mit allen Altersklassen zusammenarbeiten kann. „Das ist nicht nur unglaublich bereichernd, sondern auch wichtig. Denn Kinder sind unsere Zukunft.“

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