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Gegen den Fachkräftemangel

„Fremde Kinder sind was ganz anderes“: So geht es Quereinsteigern im Pfaffinger Kinderhaus

Anita Schumann, Verwaltungsleiterin des Kindertagesstättenverbunds der Katholischen Einrichtungen in Albaching, Pfaffing, Rott und Soyen mit den Assistenzkräften Regina Loboda und Zorica Andrijevic (von links).
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Anita Schumann, Verwaltungsleiterin des Kindertagesstättenverbunds der Katholischen Einrichtungen in Albaching, Pfaffing, Rott und Soyen mit den Unterstützungskräften Regina Loboda und Zorica Andrijevic (von links).

Quereinsteiger in Kitas: In Pfaffing schon Realität. Regina Loboda und Zorica Andrijevic sind die neuen Unterstützungskräfte im Kinderhaus. Warum die beiden die Rettung waren, was sie vorher gemacht haben und ob es ihnen gefällt.

Pfaffing/Albaching/Rott/Soyen – Mehr Personal für Betreuungseinrichtungen: Das wünschen sich nicht nur Kinder und Eltern, sondern auch die Mitarbeiter in Kindergarten, Krippe und Co. Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales bietet seit kurzem Quereinsteigern die Möglichkeit, in den Kitas mitzuarbeiten, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

In Pfaffing ist das bereits Realität. Wie das in der Praxis funktionieren kann, fasst die Verwaltungsleiterin Anita Schumann zusammen. Sie leitet den Kindertagesstättenverbund der Katholischen Einrichtungen in Albaching, Pfaffing, Rott und Soyen.

Idealerweise, erklärt sie, gibt es für Interessierte bereits einen Bezug zu einem Kindergarten, vielleicht sogar schon durch eine Tätigkeit als Tagesmutter.

Anita Schumann, Verwaltungsleiterin des Kindertagesstättenverbunds der Katholischen Einrichtungen in Albaching, Pfaffing, Rott und Soyen.

Mit einer berufsbegleitenden Ausbildung stehen mindestens drei Ziele zur Auswahl: Assistenzkraft, Ergänzungskraft und Fachkraft. Die letzten beiden entsprechen der Kinderpflegerin und der Erzieherin. Ermöglicht wird das durch ein Programm des Freistaats, der die Festanstellung von Tagespflegepersonen und Assistenzkräften in der Kindertagesbetreuung fördert. Das sei „ideal für Quereinsteiger“, findet Anita Schumann.

Quereinsteiger können sich für die Mitarbeit in den Kinderbetreuungseinrichtungen bewerben. Der Aufbau und Inhalt der Qualifizierung ist der Grafik zu entnehmen. Unterschieden wird zwischen Block A, B und C.

Im Verbund gibt es derzeit vier Assistenzkräfte, zwei davon in Pfaffing, die das Angebot seit vergangenen Herbst nutzen. Der Unterricht besteht zum Teil aus Videokonferenzen und läuft neben der praktischen Arbeit. Präsenzveranstaltungen in München kommen hinzu. „Wir sind sehr froh, dass es dieses Modell gibt“, zeigt sich Anita Schumann erleichtert, „denn sonst hätten wir an einzelnen Tagen schon eine Gruppe schließen müssen.“

Regina Loboda ist eine der beiden Unterstützungskräfte in Pfaffing.

Eine dieser neuen Unterstützungskräfte ist Regina Loboda. Sie hat ursprünglich Einzelhandelskauffrau gelernt, lebt in Pfaffing und winkt gleich ab: Nein, trotz der eigenen vier Kinder habe sie nicht genug von den Kleinen, sie liebe diese Arbeit, obwohl „fremde doch was ganz anderes sind“. Trotzdem: „Kinder sind unsere Zukunft und das Wichtigste, was es gibt“, ist sie überzeugt. Ihr gefalle, dass sie bei deren Entwicklung „eine Zeit dabei sein darf“.

Die 37-Jährige war zwei Jahre Individualbegleiterin eines Kindes, das besondere Unterstützung benötigte, „da habe ich in die Arbeit reingeschnuppert und es hat mir gefallen“. Die Schulungen haben sich nach ihren Angaben gut mit der Erziehung ihrer eigenen Kinder ergänzt. Das erste Ziel Assistenzkraft hat sie erreicht, bald folgt der Abschluss als Ergänzungskraft.

Zorica Andrijevic ist eine der beiden Unterstützungskräfte in Pfaffing.

Zorica Andrijevic kommt aus Kroatien und ist in ihrem früheren Beruf Möbeldesignerin gewesen. Für sie war die Sprache eine Herausforderung, denn das sogenannte Niveau B1 wird vorausgesetzt. Sie war im Kindergarten zuerst Reinigungskraft und auch ihre eigenen drei Kinder haben die Einrichtung besucht.

Somit hat sie bereits eine Verbindung zum Haus aufbauen können. Seit Februar ist sie dabei und arbeitet 20 Stunden in der Woche. Auch sie hat Erfahrung vor allem durch drei eigene Kinder.

Ein Einsatz als Assistenzkraft sei ideal „für Quereinsteiger und für Mütter“, so die Leiterin der Kita. Es gebe keine Verpflichtung für die Teilnehmer, diese Ausbildung danach „abzuarbeiten“. Würden sie wechseln, hätten ja auch andere Einrichtungen etwas davon, fasst die Leiterin zusammen. Eine Möglichkeit, mehr zu erfahren bestehe in einem Schnupper-Praktikum des jeweiligen Kindergartens vor Ort.

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