Nach zwei Jahren Pause
Endlich wieder beieinand! So erlebten die Kolbermoorer ihr Bürgerfest
Man konnte fragen, wen man wollte, die Antwort lief immer auf dasselbe hinaus: „Endlich wieder ein Bürgerfest!“ Für einige der teilnehmenden Vereine war es gar die Gelegenheit, ihr Können endlich wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Kolbermoor – Für den Faschingsverein Mangfalltal war das Bürgerfest in gewisser Weise auch eine Erlösung. Denn seine Garde wie auch seine Jugendshowtanzgruppe nutzten die beiden Tage als Möglichkeit, all jenes, was sie monatelang und am Ende vergeblich für die jüngste Session geprobt hatten, wenigstens einmal einem Publikum zu zeigen. Die begeisterten Zuschauer kamen damit in den Genuss einer „Uraufführung“, die zugleich auch die einzige Vorstellung war.
Denn für den nächsten Fasching üben die Mitglieder bereits für ein neues Programm.
Die Auftrittsmöglichkeit war für die Tänzer unheimlich wichtig, wie Vereinspräsident Manuel Eckert sagte: „Denn auch wir leben vom unmittelbaren Kontakt mit dem Publikum. Zu sehen, wie es mitgeht, voll und ganz dabei ist – das ist das, wofür man das Ganze macht. Und durch den Auftritt an diesem Abend sind wir alle wieder richtig heiß auf die nächste Saison geworden“.
Voll bestens gelaunter Menschen
Um zu ergründen, warum das Fest bei den Kolbermoorern so beliebt ist, genügte ein Blick in die Runde: Der ganze Platz vor dem alten Rathaus war voller bestens gelaunter Menschen: bunt gemischt, Jung und Alt, in Tracht und auch mit Tattoo: Jeder kam mit jedem ins Gespräch.
Hilfreich war dabei die Musik der Kolbermoorer Stadtkapelle und der Willinger Musi. Beide spielten zwar zünftig auf, aber in einer moderaten Lautstärke.
Von den Vereinen gestemmt
So konnten sich die Besucher auf den Bierbänken noch problemlos unterhalten.
Wie Kolbermoors Rathauschef Peter Kloo zum offiziellen Start beim Bieranstich am Freitagabend noch einmal besonders betonte: „Das Fest wird von den Vereinen gestemmt, die Stadt leistet über ihren Bauhof nur etwas Zuarbeit.“
Die Vereine waren deshalb heilfroh, dass in diesem Jahr das Fest nicht schon wieder coronabedingt ausfallen musste, und auch das Wetter nicht im allerletzten Moment einen Strich durch die Rechnung machte.
Vereine brauchen die Einnahmen
Die Vereine brauchen nach zwei Coronajahren jene Einnahmen, welche ihnen nach Abzug der Unkosten bleiben. So gut wie alle wollen den Gewinn in ihre Jugendarbeit investieren, wie Wast Voit vom Bürgerfestverein schilderte. Vor allem aber ist das Fest für sie eine Möglichkeit, sich einmal einer ganz breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, sei es über ihre Verkaufsstände oder über die Vorführungen.
Darunter jene der beiden Trachtenvereine oder der Gruppe für rhythmische Gymnastik des SV-DJK.
Der absolute Höhepunkt für alle jungen Besucher war auch dieses Jahr auf jeden Fall die „Spielstraße“, die am Samstag geöffnet war. Auch Wast Voit liegt dieser Bestandteil des Bürgerfestes besonders am Herzen. „Die Kleinen sind es, die das Fest einmal weiterführen sollen und dafür ist es wichtig, dass sie schon ganz früh auch ihr Herz daran verlieren“, sagte er.


