Familie Utz ist verzweifelt
„Wie vom Erdboden verschluckt“: Traurige Gewissheit über Schicksal von Hündin Ida aus Eiselfing
Familie Utz aus Eiselfing ist verzweifelt. Bereits seit Mittwochmorgen (13. Dezember) ist Jack Russell Ida verschwunden – „wie vom Erdboden verschluckt“. Warum eine Suchaktion mit einer Hundestaffel sogar Anzeichen gibt, die auf eine Entführung hinweisen.
UPDATE am 26. Dezember:
Nun herrscht traurige Gewissheit in Eiselfing: Jack Russell Terrier Ida ist verstorben. Wie Familie Utz mitteilt, ist die Hündin wohl tödlich verunglückt. Weitere Details möchte die Familie zu diesem Zeitpunkt nicht nennen.
MELDUNG vom 23. Dezember:
Eiselfing – Bereits über eine Woche lang heißt es bangen und hoffen bei Familie Utz in Eiselfing: Wird sie Jack Russell Ida wiedersehen? „Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt“, sagen die Halter, „mehr brauchen wir nicht.“ Doch in die Verzweiflung mischt sich immer mehr Hoffnungslosigkeit, denn es gibt keinerlei Hinweise auf den Verbleib der jungen Hündin. Niemand hat sie anscheinend seit Mittwoch, 13. Dezember, 6 Uhr, mehr gesehen.
Wie jeden Tag morgens im Stall
Um 5.30 Uhr war Ida noch so wie jeden Morgen mit in den Stall gelaufen. Dort drehte sie laut Familie Utz stets ihre Runden: zum Futtertisch, die Gänge entlang, zum Kälberstall und wieder zurück. Auch auf dem weitläufigen Hofgelände ging Ida gerne auf Entdeckungstour. Wenn Herrchen und Frauchen nach der Stallarbeit den Terrier nicht finden konnten, reichte laut Familie Utz ein lautes Rufen oder Pfeifen und der Hund kam angetrabt.
An jenem Morgen jedoch nicht. Ida tauchte nicht auf und blieb verschwunden, „quasi wie vom Erdboden verschluckt“, so Katharina Utz. „Es ist einfach furchtbar“, sagt sie. „Wir sind alle fix und fertig.“ Die beiden Kinder, acht und elf Jahre alt, ebenso wie die Eltern und Großeltern. Denn Ida war der tierische Mittelpunkt des Aringerhofs in Thalham (Eiselfing). Ein Energiebündel, „sehr quirlig“, wie die Familie sagt. Ein freundlicher Hund, der im Hofladen die Kunden gerne begrüßte und sehr gut mit Kindern umging.
Die Familie setzte alle Hebel in Bewegung, um Ida zu finden: per Telefon zuerst, dann per Whatsapp, über die sozialen Netzwerke. Sie rief bei Tierärzten und Tierheimen an und erkundigte sich, ob Ida hier abgeliefert wurde. Die Polizei Wasserburg wurde informiert, die am Donnerstag, 21. Dezember, Hoffnung auf eine gute Nachricht versprühte: Ein ähnlicher Hund sei im Gewerbegebiet von Eiselfing gesichtet worden. Doch Katharina Utz sagt traurig: „Das war nicht unsere Ida.“
Hundestaffel im Einsatz
Bereits ein Tag nach dem Verschwinden hatte die Familie die Hundestaffel „K 9 Experts“ mit der Suche beauftragt. Mit vier Hunden war die Truppe eineinhalb Stunden vor Ort auf dem Hof. Im Einsatz waren die Pettrailer Anja Joa und Daniela Rieberer. Sie ließen sich Geruchsartikel von Ida geben: Decke, Spielzeug, Geschirr. Für letzteres entschied sich Anja Joa, denn sie geht davon aus, dass die Gerüche am Geschirr, das schließlich am Körper getragen wird, besonders intensiv sind. Mit einer sterilen Kompresse erstellten die beiden Frauen ein Duplikat zum „Anriechen“. Dann ging es auf das große Areal auf und rund um den Aringerhof.
Hinter einem Waldweg sei der Suchtrupp schließlich auf eine Autospur getroffen, die auf die Zufahrtsstraße geführt habe. Dort brach der Hund seine Suche ab, berichtet Anja Joa. „Hier endet also die Lebend-Spur.“ Deshalb gehe sie davon aus, dass der Terrier mitgenommen worden sei. Rein rechtlich gesehen wäre das der Diebstahl einer Sache, doch für die Familie Utz ist es emotional gesehen möglicherweise ein Hinweis auf die Entführung eines Familienmitglieds auf vier Beinen.
Doch warum packt jemand einen fremden Hund ins Auto? Das fragen sich auch die Mitglieder des Suchhundezentrums. Denn Ida, zehn Monate alt, ist ein Jack Russell, „das ist eine eher anstrengende Rasse“, sagt Anja Joa. „Doch es gibt nichts, was es nicht gibt, erschütternd, was in der Welt los ist“, sagt sie aus langjähriger Erfahrung rund um die Tiersuche.
Auch für Vereinsgründerin Alexandra Grunow steht fest: Da der Hund sich nicht mehr auf dem Hofgelände befindet, weil die Halter hier alles tagelang abgesucht und jede Ecke sowie jeden Winkel überprüft haben, und er auch nicht weggelaufen sein kann, ist er vermutlich mitgenommen worden.
„Unwissenheit ist das Schlimmste“
„Diese Ungewissheit, es ist das Schlimmste überhaupt“, sagt Katharina Utz. Sie und ihre Familie klammern sich an jeden Strohhalm. Der Verein K 9 Suchhunde mit Sitz in München schließt nicht aus, dass es ein Wiedersehen geben könnte. Denn die Mitglieder kennen Fälle, da wurde ein gestohlener Hund aufgrund des großen öffentlichen Drucks wieder ausgesetzt. Oder ein Tierarzt bemerkte beim Auslesen des Chips, dass das Tier auf der Behandlungsliege gar nicht den Menschen gehört, die es gebracht haben.
Doch warum werden Hunde gestohlen, die lange nicht so pflegeleicht sind wie Katzen? Manchmal sei es aus falsch verstandener Tierliebe, berichtet Alexandra Grunow. Werde ein Vierbeiner entdeckt, der niedlich aussehe und etwas verloren wirke, was in der Regel jedoch nicht der Fall sei, würden sich Menschen mit Helfersyndrom verpflichtet fühlen, ihn sozusagen „zu retten“. Heimlich. Manche Diebe würden sich auch einfach das Geld für den Kauf eines Hundes sparen wollen. „Dabei sind die Tierheime voll mit Hunden. Wer günstig einen erhalten möchte, muss sich hier nur melden.“
2.000 Vermisstenfälle im Jahr im deutschsprachigen Raum und in Slowenien werden dem Verein mit Sitz in München gemeldet, zwei Drittel davon in Deutschland. 86 Prozent werden laut Gründerin Alexandra Grunow aufgeklärt. Eine Todesnachricht müsse nur in unter zehn Prozent aller Fälle den Haltern überbracht werden.
Wer kann helfen?
Ida, eine Hündin der Rasse Jack Russell, ist seit dem 13. Dezember verschwunden. Zu Hause ist sie in Thalham, 83549 Eiselfing. Wer Hinweise geben kann, meldet sich unter der Telefonnummer 0152/03119882.

