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Ergebnisse des Rosenheimer Kundenspiegels

Kritik unberechtigt? Einkaufsstadt Rosenheim überrascht – das sind die beliebtesten Läden

Ein Marktforschungsinstitut hat in Rosenheim fast 1000 Menschen befragt, wie sie das Einkaufen in der Stadt empfinden - das Ergebnis ist auch ein wenig überraschend.
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Ein Marktforschungsinstitut hat in Rosenheim fast 1000 Menschen befragt, wie sie das Einkaufen in der Stadt empfinden - das Ergebnis ist auch ein wenig überraschend.

Dass Rosenheim eine Einkaufsstadt ist, wird immer mal wieder infrage gestellt. Neue Zahlen wollen nun aber belegen, dass die Menschen trotzdem gerne zum Einkaufen in die Innenstadt kommen. Vor allem eine Sache überzeugt dabei. Welche Geschäfte besonders gut wegkommen – und welche überhaupt nicht.

Rosenheim – Der Einkaufsstandort Rosenheim stand in den vergangenen Jahren immer wieder mal in der Kritik. Zu wenig Auswahl, zu viel Leerstand, keine einladende Innenstadt – nur ein paar der Kritikpunkte. Eine Kundenbefragung des Hengersberger Marktforschungsinstituts MF Consulting will nun allerdings herausgefunden haben, dass die Menschen doch nicht so unzufrieden mit dem Einkaufen in der Stadt sind. Denn das Ergebnis der Befragung ist das beste Resultat für Rosenheim seit fast 30 Jahren.

Positives Ergebnis für Rosenheim beim Kundenspiegel

Im Rahmen des 10. Rosenheimer Kundenspiegels wurden im August 2024 wieder rund 900 repräsentativ ausgewählte Personen vom Marktforschungsinstitut befragt. Dabei mussten diese beantworten, in welchen der 95 aufgeführten Geschäften aus zehn Branchen sie in den vergangenen zwölf Monaten etwas gekauft haben, sich beraten haben lassen oder sonstige Leistungen in Anspruch genommen haben, teilt das Marktforschungsinstitut in einer Pressemitteilung mit.

Im Folgenden mussten die Probanden angeben, wie zufrieden sie mit der Freundlichkeit, der Beratungsqualität und dem wahrgenommenen Preis-Leistungs-Verhältnis in den Geschäften sind. Das Ergebnis: „Durchschnittlich 86 Prozent der 906 nach Geschlecht und Alter ausgewählten Personen, die in Rosenheim öfter einkaufen, gaben an, dass sie mit der Freundlichkeit in den ausgesuchten Geschäften (sehr) zufrieden sind.“ Dies bedeutet im Vergleich zu 130 anderen deutschen Städten den 70. Platz.

Beste Umfragen seit fast 30 Jahren

Die ist „in stürmischen Zeiten für den stationären Einzelhandel im Vergleich zu anderen Städten eine positive Nachricht für die Einkaufsstadt Rosenheim und ist im Rahmen unserer bisher zehn durchgeführten Untersuchungen das bisher beste Resultat“, teilt das Marktforschungsinstitut mit. Man könne in den vergangenen 26 Jahren von einer fast durchgängig positiven Entwicklung beim Kundenspiegel sprechen.

Das erste Ergebnis 1998 lag noch im unterdurchschnittlichen Bereich. 2003 wurde die 80-Prozent-Marke geknackt. Die Werte entwickelten sich von da an fast immer nach oben. Nur in den Jahren 2006 und 2009 gab es jeweils einen Rücksetzer, heißt es in der Pressemitteilung weiter. In diesem Jahr sei besonders auffällig, dass im Vergleich zur letzten Studie 2021 ein „starker Anstieg der Kundenzufriedenheit beim Merkmal Freundlichkeit“ vorliegt.

Freundlichkeit in den Geschäften ein Kriterium

Für Andreas Bensegger, Vorsitzender des Regionalausschusses Rosenheim der Industrie- und Handelskammer (IHK), kommt diese Entwicklung nicht überraschend. „Die Händler schauen schon sehr darauf, dass qualifiziertes Personal eingestellt, das auch gut geschult und der Fokus auf das Thema Service, Kundenfreundlichkeit und Zuvorkommen gelegt wird“, sagt er. Immer wichtiger sei, den Kunden das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind, dass sie gerne im Haus sind.

In Rosenheim sind 86 Prozent der Menschen zufrieden mit der Freundlichkeit in den Geschäften der Stadt.

Denn die Freundlichkeit habe ganz wesentliche Auswirkungen auf das Kaufverhalten, betont Bensegger. „Da geht es viel um Wertschätzung des Kunden, allein ein höfliches ‚Grüß Gott‘ oder unaufdringlicher Augenkontakt verändern schon etwas“, glaubt er. Umso persönlicher das Einkaufen für die Menschen ist, umso mehr sei es ein „Einkaufserlebnis“. Und darüber könne sich der Einzel-Handel vom Online-Handel differenzieren, sagt der IHK-Vorsitzende. Er berichtet auch, dass der Trend derzeit auch wieder ein wenig dahingeht, dass die Kunden die Produkte vor dem Kauf „mal testen, anfassen und fühlen“ wollen.

Unterschiede bei den einzelnen Geschäften

Dennoch gibt es auch Unterschiede bei der Bewertung der „Freundlichkeit“ in Rosenheim, berichtet das Marktforschungsinstitut. Es gebe in jeder einzelnen Branche einige, wenn auch sehr wenige Geschäfte mit extrem positiven Werten, aber auch einige Läden, die von den Verbrauchern stark kritisiert werden. Folglich gebe es bei dem aktuellen Gesamtergebnis in den Einzelbewertungen der Geschäfte Besonderheiten zu beachten.

Insgesamt liegt Rosenheim damit auf dem 70. Platz bei 130 befragten Städten.

Betrachte man die firmenspezifischen Resultate genauer, dann ist zu erkennen, dass einzelne Geschäfte, die vor drei und mehr Jahren gut bei der beurteilt wurden, sich zum großen Teil weiter verbessern konnten. Einige sehr kritisch eingeschätzte Händler verloren jedoch in der Kundenmeinung weiter „schwer“ an Boden, heißt es in der Pressemitteilung. Es sei auffällig, dass gerade viele der übrig gebliebenen inhabergeführten Geschäfte weitestgehend überdurchschnittlich gute Werte aufweisen.

Fahrradgeschäft am beliebtesten

Den besten Wert bei Freundlichkeit weise in diesem Jahr ein Fahrradgeschäft mit dem Ergebnis von 97,1 Prozent Zufriedenheitsgrad auf. Es folge knapp dahinter eine Bäckerei mit 96,7 Prozent, ein Augenoptiker 95,4 Prozent, ein Bekleidungsgeschäft mit 95,2 Prozent, ein Geldinstitut mit 94 Prozent, eine Kfz-Vertragswerkstatt mit 93,9 Prozent, ein Möbelhaus mit 93,8 Prozent, ein Sanitätshaus mit 93,7 Prozent und ein Bau-/Gartenmarkt mit 93,6 Prozent Zufriedenheitsgrad beim Merkmal Freundlichkeit. Namen der Geschäfte nannte MF Consulting nicht.

Das schlechteste Ergebnis erhielten dem Marktforschungsinstitut zufolge zwei Modegeschäfte mit 59,9 Prozent und mit nur 62,1 Prozent Zufriedenheitsgrad. Betrachtet man die Konsumentengruppen nach ihrem Alter, so urteilen die jungen Verbraucher im Alter zwischen 18 und 25 Jahren oft eher kritischer als die Käufer über 45 Jahren, teilt MF Consulting mit. Am zufriedensten unter den Berufsgruppen seien im Schnitt die Rentner bei diesem Untersuchungspunkt.

Einkaufsstadt Rosenheim mit Luft nach oben

Obwohl das Ergebnis der Befragung so gut wie noch nie ausfällt, bleiben für die Einkaufsstadt Rosenheim auch Herausforderungen, sagt Andreas Bensegger. Dabei sei vor allem der Punkt Erreichbarkeit und die Parkplatzsituation in der Innenstadt entscheidend. Darunter habe das Image des Einkaufsstandortes in den vergangenen Jahren gelitten. Das könnte auch ein Grund sein, warum Rosenheim nur im Mittelfeld der Befragung landete, vermutet Bensegger. Da gebe es für die Stadt, die Händler, die Gastronomen und die Dienstleister „immer noch Luft nach oben“. „Aber ich glaube auch, dass wir in der Stadt eine gute Mischung für einen angenehmen Aufenthalt und zum Wohlfühlen haben“, sagt Bensegger.

Pressemitteilung Marktforschungsinstitut MF Consulting/Julian Baumeister

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