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Platz für 150 Menschen in Rosenheim

Exklusiver Blick in neue Flüchtlingsunterkunft am Bahnhof – So lebt es sich im Container

Die neue Flüchtlingsunterkunft am Rosenheimer Bahnhof ist bezugsbereit.
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Die neue Flüchtlingsunterkunft am Rosenheimer Bahnhof ist bezugsbereit.

Die Container stehen, die ersten Zimmer sind bereits belegt: Die neue Flüchtlingsunterkunft am Rosenheimer Bahnhof hat ihren Betrieb aufgenommen. Wie es in der Einrichtung aussieht – und warum Sportler aufatmen können.

Rosenheim – Wolfgang Klupp ist zufrieden. Der Sachgebietsleiter des Sozial-, Wohnungs- und Versicherungsamtes steht vor der neuen Flüchtlingsunterkunft am Bahngelände Süd. Schräg gegenüber laufen die letzten Arbeiten im Innenhof. Ein Teil des Spielplatzes steht bereits, in den nächsten Tagen sollen Bänke und eine Tischtennisplatte geliefert werden. Klupp zeigt auf das Gelände, erklärt, wie sich die neue Unterkunft zusammensetzt.

5000 Quadratmeter große Fläche

Der linke Teil des Gebäudes dient als Flüchtlingsunterkunft, der rechte Teil als dezentrale Erstaufnahmeeinrichtung. Insgesamt hat die Stadt Rosenheim so 150 Plätze für geflüchtete Menschen geschaffen. Das rund 5000 Quadratmeter große Gelände befindet sich im Besitz der Bahn und wurde von der Stadt für die kommenden sieben Jahre gepachtet. Anschließend – so der Plan – soll die Fläche entwickelt werden.

Erste Ideen gibt es bereits. So soll südlich der Bahngleise entlang der Enzensperger- und Klepperstraße ein neues Stadtquartier entstehen. Vorstellbar sei der Bau von zusätzlichem Wohn- und Gewerbeflächen. Bis aus den Ideen konkrete Pläne werden, wird die brachliegende Fläche nun vorerst anderweitig genutzt. Was auch die Akteure aus Schul- und Vereinssport freuen dürfte. Denn durch die neue Unterkunft kann die Luitpoldhalle nach gut zweieinhalb Jahren wieder für den Sport freigegeben werden – aller Voraussicht nach Anfang Oktober.

Sicherheitsdienst rund um die Uhr vor Ort

Während Klupp erzählt, führt er durch einen Teil der neuen Flüchtlingsunterkunft. Direkt am Eingang befindet sich ein Büro für den Sicherheitsdienst, das sieben Tage die Woche 24 Stunden lang besetzt ist. Auf der rechten Seite des Gangs sind neben diversen Büros auch eine Küche und ein Waschraum. Links liegen die Zimmer – für Einzelpersonen und Familien.

Ein Blick in das Einzelzimmer.

In den kleineren Zimmern befindet sich neben einem Bett auch ein Tisch sowie ein Kleiderschrank. Die größeren Zimmer haben noch einen Kühlschrank. „Die Menschen werden zudem mit den notwendigsten Sachen ausgestattet“, sagt Klupp. So liegen auf dem Lattenrost jedes Bettes Handtücher, Bettlaken, Pfannen und Töpfe, Teller, Besteck, Gläser und Tassen. Eine Matratze gibt es beim Einzug.

Privatsphäre ist gegeben

„Die Bewohner können jetzt selbst kochen“, sagt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim. In der Luitpoldhalle habe es diese Möglichkeit nicht gegeben. Stattdessen habe eine Catering-Firma für die Verpflegung gesorgt. Generell sei die neue Flüchtlingsunterkunft für die Unterbringung die deutlich bessere Alternative. So habe es in der Luitpoldhalle so gut wie keine Privatsphäre gegeben. Die einzelnen Betten seien lediglich durch Bauzäune und Planen voneinander abgetrennt gewesen. Ganz anders die jetzige Situation. Die Zimmer sind hell, von der angrenzenden Bahnlinie ist fast nichts zu hören.

Die Bewohner werden mit den notwendigsten Sachen ausgestattet.

Schon jetzt sind laut Christian Baab zwei Drittel der Flüchtlingsunterkunft belegt, auch in die dezentrale Erstaufnahmeeinrichtung sollen zeitnah die ersten Bewohner ziehen. „Das hängt von den Zuweisungen der Regierung von Oberbayern ab“, sagt Wolfgang Klupp. Er rechne aber damit, dass im Oktober wieder ein Bus mit Schutzsuchenden in Rosenheim hält. Ziel sei es, diese Menschen so schnell wie möglich auf andere Unterkünfte zu verteilen. Das Problem: Die Plätze sind knapp. „Wir sind ständig auf der Suche nach Wohnraum und stehen auch mit privaten Vermietern in Kontakt“, sagt Baab.

Zumindest für etwas Erleichterung dürfte jetzt die neue Flüchtlingsunterkunft am Bahngelände Süd sorgen. Die Vierbett-Zimmer sind für Familien reserviert, aber auch für Bekannte und diejenigen, die sich während ihres Aufenthalts in der Luitpoldhalle angefreundet haben. „Manchmal passt es und manchmal eben nicht“, sagt Klupp. Dann werde nach einer neuen Lösung gesucht. Vor dem Auszug aus der Luitpoldhalle habe man deshalb mit allen Bewohnern gesprochen, um herauszufinden, „wer mit wem besonders gut kann“. Auf die einzelnen Nationalitäten wird bei der Zimmerbelegung nur wenig geachtet. „Damit haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt der Sachgebietsleiter.

Suche nach einer Bleibe nicht immer einfach

Neben etlichen Ukrainern leben auch Menschen aus der Türkei, Afghanistan und Syrien in der Unterkunft. Einige befinden sich mitten in ihrem Asylverfahren, andere sind sogenannte Fehlbeleger. Dabei handelt es sich um Menschen, die als Flüchtlinge anerkannt sind und einen Aufenthaltstitel in Deutschland haben. Sie müssten ihre aktuelle Flüchtlingsunterkunft eigentlich verlassen, finden aber keine andere Bleibe.

Kosten in Höhe von 4,4 Millionen Euro

„Ich denke, wir haben mit der Flüchtlingsunterkunft eine gute Zwischenlösung für das Bahngelände Süd gefunden“, sagt Christian Baab. Die Kosten liegen bei 4,4 Millionen Euro. Hinzu kommt eine monatliche Miete für die Modulbauten in Höhe von 55.000 Euro, sowie eine Grundstücksmiete von 821.436 Euro für die kommenden sieben Jahre. Die Kosten werden von der Regierung von Oberbayern erstattet.

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