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Funkmast an der B 304

„Geht doch nicht, dass keiner auftaucht“: Edlinger Rat sauer auf Mobilfunk-Unternehmen

Digitalisierung: Ohne Förderung keine Transformation
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Hohe Funkmasten sind vielen ein Dorn im Auge. Auch dem Edlinger Gemeinderat.

In Edling soll ein 45 Meter hoher Mobilfunkmast entstehen. Der Gemeinderat fragt sich jedoch warum. Das Mobilfunk-Unternehmen ziert sich, zur Aufklärung beizutragen. Einen Vertreter wollte es nicht in die Sitzung schicken. Das sorgt für Unmut.

Edling – In Edling soll an der B 304 ein Mobilfunkmast entstehen, das ist zumindest der Plan der Firma ATC. Etwa 45 Meter Höhe sind geplant, 35 Meter davon sollen aus Schleuderbeton gestaltet werden, weitere 10 Meter sind für einen Stahlrohraufsatz vorgesehen. Mit der Anlage soll ein weißer Fleck im Handynetz an der Bundesstraße abgedeckt werden.

Bereits in der September-Sitzung hatte der Edlinger Gemeinderat darüber beraten und war zu dem Schluss gekommen, den Antrag zurückzustellen. Zu unklar war, ob der Mast tatsächlich in dieser Höhe für die Mobilfunkabdeckung nötig ist. Der Wunsch der Ratsmitglieder: Ein Vertreter der Mobilfunk-Firma solle vorbeikommen und das Vorhaben genauer erläutern. Daraus wurde jedoch nichts. Wie Bürgermeister Matthias Schnetzer (CSU) nun in der Oktober-Sitzung verkündete, hatte sich die Verwaltung bei der Firma gemeldet. Diese habe mit einem Schreiben geantwortet, ein Vertreter habe jedoch nicht in die Sitzung kommen wollen. Bei den Ratsmitgliedern sorgte das für Unmut.

Notwendigkeit für Mast und Höhe?

„Es geht doch nicht, dass bei einem solchen Antrag keiner bei uns auftaucht“, empörte sich Helmut Hammerbacher (UBG). Immerhin gelte es zu klären: Braucht es die Höhe? Auch die Frage, was mit dem Masten in Zukunft geschehe, stehe im Raum. „Bei einem solchen kleinen weißen Flecken ist ein 45 Meter Mast meiner Meinung nach nicht nötig“, fand Hammerbacher. Anders sei die Sachlage, sollte der Mast nicht nur für Mobilfunk, sondern auch für andere Techniken dienen, die etwa für das autonome Fahren notwendig seien. Auch Florian Prietz (UBG) fand es „sehr schade“, dass „sie es nicht für nötig erachtet haben, hier jemanden vorbeizuschicken“. „Ich hätte gerne die Notwendigkeit für den Masten und die Höhe dieses Masten aufgezeigt bekommen.“

Stefan Färber (CSU) stellte die Notwendigkeit ebenso infrage. „Ich kann da nicht dafür sein, den weißen Fleck für das normale Handynetz haben wir nicht.“ Deshalb frage er sich, ob es nicht „um was anderes“ wie 5 G gehe. Außerdem stellte er fest, es habe keiner der Anlieger bei diesem Bauvorhaben seine Zustimmung gegeben. „Ich kann das den Nachbarn nicht zumuten. Da hat keiner unterschrieben und keiner zugestimmt.“

„Könnte passieren, dass ein anderer Standort vorgeschlagen wird“

Dr. Stefan Schweitzer (CSU) schlug vor, den Antrag erneut zurückzustellen. „Die Fragen, die wir hatten, werden im Schreiben nicht beantwortet. Wenn ein Bürger von mir wissen will, warum habt ihr das gemacht, kann ich das nicht beantworten.“ Bürgermeister Schnetzer lehnte jedoch eine erneute Zurückstellung ab und gab außerdem zu bedenken, dass das Landratsamt signalisiert habe, das Vorhaben könnte privilegiert sein. „Es könnte passieren, dass uns ein anderer Standort vorgeschlagen wird, der noch ungünstiger ist oder dass unser Einvernehmen ersetzt wird“, so Schnetzer. Auch Rudi Adler (CSU) stellte fest: „Mir ist es lieber, der Mast kommt dort hin als ins Dorf oder mitten in die Pampa.“ An diesem Standort seien wenigstens noch Bäume vorhanden, hinter denen der Mast verschwinde.

Für Prietz war die Gefahr eines noch ungünstigeren Standorts jedoch „kein Argument“. „Wir müssen jetzt diesen Fall entscheiden. Wir können nicht argumentieren mit ‚hätte‘ und ‚wenn‘.“ Für ihn stehe fest, dass hinter dem Vorhaben der ATC „unternehmerisches Denken“ stecke „und das muss nicht immer gut sein für Edling.“ Georg Berndl (CSU) bezweifelte dies jedoch. „Ich glaube nicht, dass die ATC hier Geld investiert, wenn das Unternehmen keinen Sinn hinter dem Vorhaben sehen würde“, meinte er und forderte, dass Edling sich nicht vor der neuen Technik verschließen solle.

Schließlich stimmen sechs Gemeinderäte für das Bauvorhaben, elf sprachen sich dagegen aus. Zweiter Bürgermeister Jakob Berger (CSU) gab den Antragstellern auf den Weg, dass sie das Bauvorhaben natürlich erneut einreichen könnten. „Aber dann muss jemand kommen und es erläutern.“

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