Brennpunkt soll entschärft werden – nur wie?
Gefährliche Straße für Schulkinder in Edling: „Muss hier erst etwas passieren?“
Sie ist eng, unübersichtlich und gefährlich: die Raiffeisenstraße in Edling. Hier fahren Bürger ihre Abfälle zum Wertstoffhof und auch Schüler müssen hier entlang gehen. Nun soll der Gefahrenpunkt entschärft werden. Warum das gar nicht so einfach ist und was Edling nun plant.
Edling – Wer als Fußgänger, Rad- oder Autofahrer die Raiffeisenstraße in Edling entlang fährt, weiß, dass mancher Abschnitt unübersichtlich und gefährlich ist. Auch dem Edlinger Gemeinderat ist die Situation dort bewusst. Die „Unabhängige Bürgergemeinschaft Edling“ hatte dazu einen Antrag gestellt. In der jüngsten Sitzung des Gremiums klärte Bürgermeister Matthias Schnetzer (CSU) die Mitglieder darüber auf, wie die Stellen entschärft werden könnten und welche Maßnahmen die Polizei als nicht zielführend sehe.
Straße zum Bahnhof und Wertstoffhof
Die Raiffeisenstraße führt sowohl zum Edlinger Bahnhof als auch zum Wertstoffhof und ist deswegen eine wichtige und stark frequentierte Verbindungsstraße. In der Diskussion ging es um zwei Abschnitte, die laut den Gemeinderatsmitgliedern gefährlich sind – vor allem für Schülerinnen und Schüler.
Wer in Richtung Krippnerhaus auf der linken Seite geht, dem wird an einer Stelle die Sicht auf die Straße durch ein herausstehendes Hauseck versperrt. „Man muss sich mit dem Kopf vorbeugen, um um die Mauer herum schauen zu können. Ansonsten sieht man nicht, ob ein Auto entgegenkommt“, beschrieb Florian Prietz (UBG) die Situation. Nicole Bauer-Schäfer (ÜWG) ergänzte, dass zudem bei gut besuchten Veranstaltungen im Krippnerhaus Autos auch seitlich an der Straße parken würden. „Die Kinder müssen hier manchmal sogar mitten in der Straße gehen“, verdeutlichte sie die zweite Gefahrenstelle.
Gehweg suggeriert „falsche Sicherheit“
Kürzlich habe deswegen eine Ortsbegehung mit der Polizei stattgefunden, erklärte Schnetzer. Dabei hätten die Teilnehmer verschiedene Maßnahmen gegeneinander abgewogen. „Von einem Gehweg ohne Niveau-Aufhebung rät die Polizei ab.“ Hier werde den Fußgängern – insbesondere den Schulkindern – eine „falsche Sicherheit“ suggeriert, sagte der Rathauschef. „Ihnen wird vorgegaukelt, sie müssten nicht aufpassen“, ergänzte Bauer-Schäfer. Bauamtsleier Michael Bernhard, der auch an der Begehung teilgenommen hatte, ergänzte, dass es an den betroffenen Stellen sehr eng sei. „Weicht ein Autofahrer einem entgegenkommenden Fahrzeug aus und fährt auf den Gehweg, kann das für Fußgänger schlecht ausgehen“, verdeutlichte er. Zudem hätte die Straße mit einem Gehweg an manchen Stellen nicht mehr die vorgegebenen fünf Metern Breite, sagte Bernhard.
Auch ein Verkehrsspiegel sei nicht zielführend. Dieser müsse letztlich so angebracht werden, dass die Autofahrer dann in die „falsche Richtung“ schauen müssten, erklärte Bernhard. Zudem würde man dadurch zwar Lkw und Pkw sehen, jedoch keine Fußgänger. Der Spiegel könne auch nur für eine Gruppe, entweder Auto-, Rad oder Lastwagenfahrer, eingestellt werden. „Das wäre wieder eine trügerische Sicherheit“, fasste der Bauamtsleiter diese Maßnahme zusammen.
Enttäuscht und unzufrieden
Der Gemeinderat war von dem Ergebnis der Begehung enttäuscht. „Damit bin ich nicht zufrieden“, sagte Schnetzer. Auch Prietz hatte sich mehr erwartet: „Die Polizei findet einen Gehweg und den Spiegel nicht zielführend. Eine Alternative hat sie jedoch auch nicht vorgeschlagen. Wird hier erst etwas gemacht, wenn was passiert ist? Es ist hier ein Schulweg. Genau an dieser Engstelle bieten wir keinen Schutz.“
Wenigstens eine Gefahrenstelle könne die Kommune jedoch entschärfen. „Wir können auf Höhe des Krippnerhauses ein Halteverbot einrichten“, sagte Schnetzer. Damit war das Gremium einverstanden. Einen Beschluss dafür brauchte es nicht. Alles Weitere, auch ob eine Einbahnstraße eine Lösung wäre, will der Gemeinderat zu einem anderen Zeitpunkt diskutieren.


