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Ukraine-Krieg

Drei ukrainische Frauen erzählen: So haben wir in Prien eine zweite Heimat gefunden

Ukrainer Frauen haben in Prien eine Zukunft gefunden: (von links) Carla Fischer mit Yevheniia Kolisnyk, Aleksandra Kiriukhina sowie Daria Orobko mit ihren Kindern
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Ukrainer Frauen haben in Prien eine Zukunft gefunden: (von links) Carla Fischer mit Yevheniia Kolisnyk, Aleksandra Kiriukhina sowie Daria Orobko mit ihren Kindern

Ukrainische Frauen finden Wohnung, Arbeit und neue Lebensfreude in der Region. Auch Dank der Unterstützung durch ehrenamtlichen Helfern.

Prien – Am Anfang waren Anteilnahme und vor allem Unverständnis als die Nachrichten vom Krieg gegen die Ukraine und von der Flucht aus diesem Land berichteten. Dass Prien nicht nur ein Hort des Empfangens von Leuten, die ihr Land verlassen mussten, sondern auch in Prien eine neue Heimat geworden ist, das erzählen drei Frauen, die sich Dank fürsorglicher, ehrenamtlicher und ehrlicher Betreuung auf neue und eigene Füße stellen konnten.

Gefährliche Flucht per Zug

Dasha aus dem Donbass hatte Schrecken und Glück gleichermaßen. Als ihre Flucht im Zug begann, musste dieser ohne Licht und in der Nacht lange stehenbleiben, weil er sonst Ziel eines Bombenangriffs geworden wäre. Sechs Tage war sie über Polen unterwegs, bis sie in Prien bei einer Freundin aus gemeinsamen Tagen des Universitätsstudiums aufgenommen werden konnte. Das war im März 2022, nun ist die 33-jährige Marketing-Spezialistin in ihrem bisherigen Beruf auch in Prien fündig geworden.

Bei einer örtlichen Personalberatungsfirma hat sie aufgrund ihrer guten Deutsch- und Fachkenntnisse Anstellung gefunden. Gekommen ist sie mit ihrer Schwiegermutter und mit ihrer dreieinhalbjährigen Tochter, die sich über eine Kinderbetreuung im Haus Marquette freut.

Nach ersten Nächten bei ihrer Freundin kam sie ins Haus einer Münchner Kinderstiftung in Prien. Bei der Stiftung handelt es sich um die Bernhard Ernst Kinderstiftung in der Osternacher-straße 67, Stiftungsvorstand ist Dr. Michael Stingl. Nach ihrem Aufenthalt im Haus der Stiftung aber hat Dasha aus dem Donbass aus eigenen Einnahmen eine eigene Wohnung gefunden.

Auch Yevheniia aus Dnipro in der Süd-Ost-Ukraine hatte eine abenteuerliche Zeit bis zur Ankunft in Prien. Nach Ungarn und der rumänischen Hauptstadt Bukarest sollte es in die Türkei gehen, doch dann landete sie ohne ein Wort deutsch zu verstehen in München, von dort kam sie gleich nach Prien und nach zwei Tagen gleich wieder in die Corona-Isolation. Inzwischen ist sie „angekommen“, integriert, hat einen Minijob, eine eigene Wohnung und will nach dem laufenden Deutsch-Kurs bei der Volkshochschule noch selbstständiger für sich und für ihre zwei Töchter mit 11 Jahren (5. Klasse Schule) und 6 Jahren (Kindergarten) werden.

Sascha aus dem von Russland besetzten Nova Kokhowka ist mit ihrer fünfjährigen Tochter in Prien angekommen, im jüngst arg bombardierten Liv musste sie ihren 20-jährigen Sohn zurücklassen, ihr Mann konnte über abenteuerliche Wege und über russisches Gelände fliehen.

Noch nicht in Vollzeit, aber im Rahmen eines Kleingewerbes hat sie sich nach erfolgreicher privater Wohnungssuche sogar in die Selbstständigkeit gewagt. In der Geigelsteinstraße 13 hat sie ein Nagelstudio für Maniküre, Pediküre und Nagel-Design in erster Linie für Frauen aufgemacht. „Mit den Frauen und Kunden lerne ich auch die deutsche Sprache“ – so die Jung-Unternehmerin.

Ehrenamtliche Begleiter helfen

Was die drei Frauen verbindet, dass sind die Liebe zu ihrer zweiten Heimat Prien und der Dank an ihre schon lange begleitende Betreuerin Carla Fischer und den vielen weiteren ehrenamtlichen Begleitern in Prien. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die neu entdeckte Heimatliebe für Prien und der jeden Samstag stattfindende Gemeinschaftstag. Dabei tauschen sich Frauen, Familien und Betreuer in ihrer gemeinsamen Trauer, aber auch in neuer Freude immer aktuell aus.

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