„Es gabat a Leich“
Dreharbeiten für Rosenheim Cops in Kolbermoor: Wir haben vorbeigeschaut
Es heißt wieder: „Es gabat a Leich“: Wir durften bei den Dreharbeiten für eine neue Folge der „Rosenheim Cops“ in Kolbermoor vorbeischauen. Dort fanden am Dienstag, während der morgendliche Pendlerverkehr auf der Staatsstraße vorbeizog, Aufnahmen auf dem Gelände eines Autohändlers statt.
Kolbermoor - „Na, die Leiche würd‘ ich heute nicht unbedingt sein wollen“, meint einer der Komparsen angesichts des regnerischen Wetters und nimmt einen weiteren Schluck Kaffee. Wir stehen an einem Dienstagmorgen mit ihm und anderen Mitgliedern des Filmteams von „Bavaria Fiction“, Haupt- und Nebendarstellern in den Räumlichkeiten eines Autohauses in Kolbermoor. Bevor es an die heutigen Dreharbeiten für eine Folge der „Rosenheim Cops“ geht, wird sich noch gestärkt. Auf der angrenzenden Staatsstraße rauscht der morgendliche Pendlerverkehr vorbei. Dem einen oder anderen Autofahrer mag auffallen, wie dort auf dem Betriebsgelände der Autohandlung technisches Gerät entladen und installiert, Kameras in Stellung gebracht und Schauspieler in Kostüm ihr Frühstück einnehmen. Und dann sind da noch die drei Polizeiautos. Für ihre Anfahrt auf das Gelände waren sie noch mit „Filmfahrzeug“ beschriftet und ohne Blaulicht, nachdem sie nun für keine Irritationen mehr sorgen können wurde das von Mitarbeitern der Requisitenabteilung korrigiert.
Es ist eine beachtliche Zahl geworden: 22 Staffeln von „Die Rosenheim-Cops“ hat das ZDF in den vergangenen Jahren bereits ausgestrahlt. Und auch nach mehr als zwei Jahrzehnten scheint die Begeisterung für die Krimiserie mit der richtigen Portion Humor noch nicht gebrochen. Wie der öffentlich-rechtliche Sender Ende August mitteilte, werden im kommenden Herbst neue Folgen von „Die Rosenheim-Cops“ im Zweiten ausgestrahlt – zuvor hatte das TV-Format eine längere Pause eingelegt. Die Dreharbeiten dafür laufen nun überall zwischen Rosenheim und München. Die Regie übernehmen, laut dem ZDF, Irene Graef, Laura Thies, Micaela Zschieschow, Daniel Drechsel-Grau, Manuel Grabmann und Werner Siebert. Die Drehbücher stammen aus den Federn von Gerhard Ammelburger, Julie Fellmann, Ariane Homayounfar & Joachim Braner, Claudia Leins, Dagmar Rehbinder, Heike Schmidt, Dirk Wellbrock und weiteren. Produzent ist Alexander Ollig (Bavaria Fiction), der verantwortliche Redakteur im ZDF ist Christof Königstein.
Dreharbeiten für Rosenheim Cops in Kolbermoor: Wir waren dabei
Überall auf dem Areal am Rande von Kolbermoor eilen unterdessen Beleuchter, Teile der Kameracrew, Techniker und noch viele mehr herum und sehen zu, dass alles für den rechtzeitigen Beginn der Aufnahmen an diesem Tag bereit ist. Angesichts des anhaltenden Nieselregens wurden Baldachine und Zelte aufgebaut. „Würde die echte Polizei ja an einem Tatort auch nicht anders machen“, meint einer der Requisiteure schulterzuckend. Auch wenn der Komparse, welches das Mordopfer in dieser Folge der „Rosenheim Cops“ spielen wird noch viel auf dem Boden liegen wird: Immerhin ist er im Rahmen des Möglichen vor der Witterung geschützt. Wo soll überall die Kamera aufgestellt werden? Welche Laufwegen werden die Schauspieler zurücklegen? Welche Einstellungen werden von wo aus wie gefilmt werden? Der Aufnahmeleiter und seine Kollegen laufen das Areal auf und ab um alles abzuklären.
Bevor die ganze Truppe hier eintraf, galt es bereits eine Menge abzuklären, wie Szenenbildner Jochen Born erläutert: „Wir hatten im Drehbuch die Vorgabe, dass der Tatort ein Autohaus sein würde. Also habe ich erstmal recherchiert, mir 10, 15 verschiedene Betriebe in der Region angesehen und erstmal grob aussortiert, was überhaupt zur Handlung passt. Was ist zu groß? Was zu klein? Zu hochpreisig? Und so weiter. Dann habe ich mir mit meinen Kollegen selbst vor Ort ein Bild gemacht. Kurz zusammengefasst gilt es eine Reihe von Dingen zu beachten: Neben dem Aussehen des Ortes und wie er zur Handlung passt müssen auch ganz praktische Dinge erwogen werden, wie die Verfügbarkeit von Parkplätzen, verschiedensten Anschlüssen und so weiter. Schließlich gab es eine Besprechung mit allen Verantwortlichen, in denen wir die beiden besten Vorschläge vorgestellt haben. Die haben wir uns nochmal angeschaut und dann schließlich eine Auswahl hierfür getroffen.“
Drehort muss aufwändig organisiert und dann vorbereitet werden
„Zuvor hatte ich bereits mit dem Eigentümer abgeklärt, ob er Interesse hätte. Dann hat ein Kollege alles weitere, wie den Mietvertrag für die Dreharbeiten, behördliche Genehmigungen und so weiter abgeklärt. Schließlich galt es dann noch, alles für den Drehtag heute vorzubereiten: Wo nötig mussten Beschriftungen und Schilder des Autohändlers um den es in der Folge geht ausgetauscht werden, notwendige Requisiten mussten teils schon im Vorfeld hergebracht werden und so weiter. Im Gegenzug heißt das aber natürlich auch, dass im Anschluss an den Dreh auch wieder alles in den Originalzustand zurückversetzt werden und gleichzeitig auch schon die Logistik für den nächsten Drehort anlaufen.“ Dieser große Aufwand bedeutet auch: Wenn die Lage es zulässt, muss heute gedreht werden, ob Regen oder nicht.
Derweil sind auch die Hauptdarsteller eingetroffen: Igor Jeftić, der Kommissar Sven Hansen verkörpert, Max Müller (Polizeihauptmeister Michi Mohr), Anastasia Papadopoulou (Rechtsmedizinerin Dr. Elena Dimos) und Baran Hêvî (Kriminalkommissar Kilian Kaya). Mit ihnen kommt auch ein weiteres Team der Maske mit dazu, welche sogleich noch letzte Anpassungen vornehmen. Und mit einem ganzen Arsenal an Regenschirmen ausgerüstet sind. Zunächst wird dann noch einmal alles in Ruhe durchgesprochen, zuvor liefen auch schon erste Testaufnahmen. Dann wird probeweise einmal der Ablauf durchgegangen. Und schließlich ist es dann soweit: Die Dreharbeiten beginnen. Wer wurde umgebracht? Wieso, auf welche Weise und womit? Das müsst Ihr dann zur Ausstrahlung der Folge herausfinden, mehr wollen wir noch nicht verraten.
hs

