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Neues Hotel in Rosenheims Fußgängerzone? Was genau geplant ist – und was mit „Depot“ passiert

Für das Gebäude an der Münchener Straße in Rosenheim, dort wo jetzt die Deko-Kette „Depot“ und das Bekleidungsgeschäft „mister*lady“ ihren Sitz haben, soll ein Hotel entstehen.
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Für das Gebäude an der Münchener Straße in Rosenheim, dort wo jetzt die Deko-Kette „Depot“ und das Bekleidungsgeschäft „mister*lady“ ihren Sitz haben, soll ein Hotel entstehen.

In dem Gebäude an der Münchener Straße, in dem sich jetzt die Deko-Kette „Depot“ und das Bekleidungsgeschäft „mister*lady“ befinden, soll zeitnah ein Hotel entstehen. Welche Pläne es genau gibt – und wieso die Meinungen über das Projekt auseinandergehen.

Rosenheim – Christoph Fecke lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Auch dann nicht, wenn ihm – wie es in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Fall war – vorgeworfen wird, dass er sich nicht „genug Mühe gegeben hat“. „Mund abwischen und weitermachen“, sagte der Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft „Beck & Fraundienst“ einige Tage nach der Sitzung.

Mietverträge laufen aus

In dieser wurden die Pläne für das Gebäude an der Münchener Straße 26 vorgestellt. Das Erdgeschoss soll auch weiterhin gewerblich genutzt werden. „Wir haben bereits einen Interessenten, der die gesamte Fläche übernehmen würde“, sagt Fecke. Bisher teilen sich die Deko-Kette „Depot“ und das Bekleidungsgeschäft „mister*lady“ den Bereich. Bei beiden Geschäften läuft Fecke zufolge der Mietvertrag aus.

Doch nicht nur im Erdgeschoss des Gebäudes stehen Veränderungen an, Pläne gibt es auch für den Rest des Hauses. Es sei eine Aufstockung geplant. Ein Großteil der Wohnungen, die hauptsächlich von Studenten bewohnt wurden, steht bereits leer. Im Moment laufen noch Verhandlungen mit einem Mieter. „Vorgesehen ist dort ein Beherbergungsbetrieb“, sagt der Geschäftsführer.

Ein-Zimmer-Appartements entstehen

Entstehen sollen vollmöblierte Ein-Zimmer-Appartments, die kurz- oder mittelfristig gemietet werden können – beispielsweise an Leute, die wegen ihres Jobs für mehrere Wochen in Rosenheim bleiben müssen. „Wir sind davon überzeugt, dass dadurch ein Mehrwert für die Innenstadt entsteht“, sagt Fecke.

Wie viele Appartements insgesamt entstehen, ist im Moment noch nicht ganz klar. „Das hängt von der Geschossigkeit ab“, sagt Fecke. Und genau hierzu gab es in der Sitzung des Bauausschusses keine abschließende Aussage. Denn während es eigentlich nur um die Geschossigkeit sowie die Art der Nutzung gehen sollte, störten sich die Stadträte vor allem an der Fassade.

„Keine Werbung für Qualität“

„Wir wollen die Münchener Straße aufwerten. Aber bei dem Vorhaben handelt es sich eher um einen Klotz zwischen zwei schönen Gebäuden. Es ist keine Werbung für Qualität“, kritisierte Stadträtin Anna Rutz (Grüne). Zwar habe sie weder gegen die Höhe noch die Nutzung etwas einzuwenden, trotzdem störe sie sich an der Visualisierung. Und genau aus diesem Grund forderte sie, den Punkt noch einmal von der Tagesordnung zu nehmen.

„Im Vorbescheid geht es lediglich um die Höhe und die Art der Nutzung“, merkte Oberbürgermeister Andreas März (CSU) an. Es sei nicht die Aufgabe des Gremiums, sich über die Fassadengestaltung den Kopf zu zerbrechen. „Wir wünschen uns einfach eine qualitätsvolle Planung“, entgegnete Rutz.

Bauchschmerzen bei der Gestaltung

Ähnlich äußerte sich Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der CSU. Auch er könne sich sowohl mit der Höhe, als auch mit der Art der Nutzung anfreunden. Bauchschmerzen bereite ihm lediglich die Gestaltung. „Wenn wir die Kubatur jetzt genehmigen, haben wir später keinen Einfluss mehr“, gab er zu bedenken. Auch er sprach sich dafür aus, den Antrag auf Vorbescheid zurückzustellen.

Kritik an Extra-Schleife

„Ich verstehe die Extra-Schleife nicht. Beim ehemaligen Karstadt Sports ist uns das auf die Füße gefallen“, sagte Oberbürgermeister März. Unverständnis äußerte auch Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Wir senden das Signal aus, investiert nicht in Rosenheim, weil diese Verwaltung und der Stadtrat zu träge sind und alles hinhalten.“ Er könne nicht nachvollziehen, wieso man die Pläne aufhalten will. „Das Schlimmste, was der Rosenheimer Innenstadt passieren könnte, wäre ein weiterer Leerstand“, sagte er.

Kritik an der Diskussion äußerte auch Dr. Beate Burkl (Freie Wähler/UP). „Es spricht nichts gegen die Bebauung, wir sollten uns an die gesetzlichen Vorgaben halten. Es geht hier nicht um Geschmack“, sagte sie. Zumindest Franz Lukas (Grüne) sah das deutlich anders. „Gestalterisch ist es unsäglich. Ich werde keine Strichzeichnung genehmigen“, sagte er. Auch er sprach sich dafür aus, den Antrag zurückzustellen. „Wenn der Bauwerber uns überzeugen will, muss er uns ein anderes Bild vorlegen und nicht die billigste Version“, fügte Judith Kley-Stephan (Grüne) hinzu.

Fassaden sollen entwickelt werden

Letztendlich einigten sich die Stadträte mehrheitlich darauf, das Vorhaben zurückzustellen. Bereits einen Tag nach der Sitzung kümmerten sich Christoph Fecke und sein Team darum, verschiedene Fassaden zu entwickeln. „Ich bin auf die Rückmeldungen gespannt“, sagt der Geschäftsführer. In der Regel nehme das mehrere Wochen in Anspruch. Anschließend muss der Antrag erneut im Bauausschuss besprochen werden. Läuft alles nach Plan, soll das Vorhaben 2026 fertiggestellt werden.

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