Kreisumlage auf Allzeithoch
Schonstetter Zahlen, Dorfladen, Vandalismus: Das waren die Themen bei der Bürgerversammlung
Neben Statistiken und den vorläufigen Rechnungsergebnissen für das Jahr 2023 erhielten die Schonstetter bei der Bürgerversammlung auch Infos zum weiteren Vorgehen gegen den Vandalismus am Badeweiher.
Schonstett – Viel Statistik sowie die Bekanntgabe des vorläufigen Rechnungsergebnisses für das Jahr 2023 durch den Geschäftsstellenleiter Marco Binder prägten die durchschnittlich besuchte Bürgerversammlung in der Schonstetter Mehrzweckhalle.
Der Gesamthaushalt für das vergangene Jahr beläuft sich auf 4.674.241 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 3.017.307 Euro und auf den Vermögenshaushalt 1.656.934 Euro so Binder. Positiv entwickelt sich bei den Einnahmen die Einkommenssteuerbeteiligung, dagegen schwächelt die Gewerbesteuer. Bei Letzterer deuten die Prognosen für dieses Jahr weiter nach unten. Die geringere Steuerkraft der Kommune wirkt sich dagegen wieder positiv auf die Schlüsselzuweisung aus – sie steigt. Besorgniserregend ist die Entwicklung der Kreisumlage – allein in den vergangenen zehn Jahren musste Schonstett dafür über 60 Prozent mehr aufbringen. Mit etwa 800.000 Euro erreichte sie ein neues Allzeithoch und sie wird weiter steigen.
Auch die Kosten für die Kinderbetreuung wuchsen mit 353.188 Euro gegenüber 2021 kräftig an, was auch der zusätzlichen Waldgruppe geschuldet ist. Im Hinblick auf die anstehenden Großprojekte Neubau Feuerwehrhaus, grobe Kostenschätzung 3,0 bis 3,8 Millionen Euro, und der Sanierung des Regenwasserkanals, mit bis zu 900.000 Euro bleibt nicht viel Spielraum für weitere Investitionen. So waren die Ausgaben dafür 2023 „überschaubar“ – für den Kindergarten etwa 12.000 Euro, davon allein 7100 Euro für die Erstellung und Anpassung des Brandschutznachweises, und für Gemeindestraßen 74.200 Euro. Hier für Straßenverlegung Hauptstraße, Geh- und Radweg Schonstett-Gewerbegebiet Aichet sowie einer Stichstraße beim Baugebiet „Am Köblgraben“.
Bei der Abwasserbeseitigung wurden für die Erstellung diverser Grundstücksanschlüsse 57.400 Euro sowie für eine Schmutzwasser-Leitungsumverlegung 10.600 Euro ausgegeben. Der weitere Ausbau der Breitbandversorgung schlug mit 19.900 Euro zu Buche. Dieser wird die Gemeinde vermutlich auch in Zukunft beschäftigen. Hier gibt es jedoch eine großzügige Förderung von 90 Prozent.
Schulden weiter abgebaut
Für Planungskosten für das neue Feuerwehrhaus wurden bisher 14.300 Euro bezahlt, der Anschluss des Grundstücks an den Schmutzwasserkanal kostete 3400 Euro. Positiv ist die Entwicklung der Schulden – sie wurden um weitere 113.200 Euro auf nunmehr 416.570 Euro abgebaut. Die Rücklagen belaufen sich auf 1,9 Millionen Euro – ist jedoch nur eine „Momentaufnahme“ im Hinblick auf die kommenden Aufgaben.
Viele Zahlen gab es anschließend von Bürgermeister Paul Dirnecker. Die Einwohnerzahl stieg um sechs auf nunmehr 1528. 13 Kinder wurden geboren und man verzeichnete 20 Sterbefälle. 13 Paare gaben sich das „Ja-Wort“, so viele wie lange nicht mehr. Die Gemeinde ist für 17,15 Kilometer Straßen zuständig.
Der Kindergarten hat laut Betriebserlaubnis 94 Plätze. Momentan sind drei Plätze in der Krippe und zwei im Kindergarten frei. Zwölf Kinder werden in anderen Einrichtungen betreut. Für das Kindergartengebäude läuft aktuell noch ein Mietvertrag mit der Caritas. Ein neuer Erbpachtvertrag ist in Vorbereitung, dieser wird einen Teil der Parkfläche beinhalten.
Bei der Grundschule besuchen 27 Schüler die erste und zweite Klasse sowie 19 die dritte und vierte Klasse. Zusätzlich werden zehn Grundschüler in Amerang beschult. Bei der Mittelschule laufe immer noch die Vermögensauseinandersetzung.
An Umfrage des Dorfladens beteiligen
Beim Feuerwehrhaus sind gerade die Fachplaner am Werk. Auf Nachfrage von den Zuhörern zur Finanzierung erklärte Dirnecker, dass man nach Abschluss der Planung genauere Zahlen haben werde und dann den Finanzierungsplan aufstellen könne. Zum Thema Bauland informierte er, dass sämtliche Grundstücke für Einheimische vergeben sind und aktuell keine Nachfrage nach Bauland bestehe. Auf die noch freien Grundstücke im Baugebiet „Am Köblgraben“ habe die Gemeinde keinen Zugriff. In Schonstett gibt es 37 Firmen, dazu 138 Einzelunternehmen und Kleingewerbetreibende. Auf Nachfrage zu einem Gewerbegebiet gab es die Aussage, dass dies an verschiedenen Punkten hake – insbesondere der Finanzlage der Gemeinde und die Möglichkeit überhaupt Grund erwerben zu können.
Die Planungen für die Sanierung des Regenwasserkanals laufen, der erste Teilabschnitt soll noch dieses Jahr realisiert werden. Derzeit verzögere die noch ausstehende wasserrechtliche Genehmigung das weitere Vorgehen. In der Asylfrage erfülle man die Quote des Landkreises – 25 Asylbewerber sind im Caritas Haus C untergebracht.
Weiter bat Dirnecker sich an der Umfrage des Dorfladens zu beteiligen, um herauszufinden was man verbessern oder ändern könne um die Attraktivität zu steigern. Dieses Gemeinschaftsprojekt, in dem sich viele Ehrenamtliche einbringen, werte das Dorf ungemein auf und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort, insbesondere für Ältere, werden in Zukunft immer wichtiger.
Überwachung gegen Vandalismus am Badeweiher
Der Badeweiher ist im Sommer Treffpunkt für alle Altersgruppen und ein Ort der Erholung. Auf Anstoß der Jungbürger nach deren Versammlung sollen über eine Leader-Projektförderung Modernisierungen erfolgen. Überaus ärgerlich sind hier die immer wieder auftretenden Schäden durch Vandalismus. Künftig will man diesen mit besserer Überwachung entgegenwirken.
Abschließend überreichte Dirnecker eine Ehrung für über 20-jähriges verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung an Gemeinderat Korbinian Wagner und zweiten Bürgermeister Josef Bichler. Da auch Dirnecker diese Ehre ebenfalls zu Teil wurde, übernahm diese Ehrung Bichler.