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Digitaler Sonderpreis in Rosenheim vergeben

Vom Sensor bis zur Künstlichen Intelligenz: Das sind Rosenheims Vorreiter der Digitalisierung

Der Sonderpreis digital ging an (von rechts) Matthäus Niedermeier und Dominik Eibl, überreicht von Denise Schurzmann von der Firma Krause Industrieschaltanlagen, Harald Kraus, Vorstand der Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling, Otto Lederer, Rosenheimer Landrat und Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.
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Der „Sonderpreis digital“ ging an (von rechts) Matthäus Niedermeier und Dominik Eibl, überreicht von Denise Schurzmann von der Firma Krause Industrieschaltanlagen, Harald Kraus, Vorstand der Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling, Otto Lederer, Rosenheimer Landrat und Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.

Künstliche Intelligenz ist spätestens seit dem Programm ChatGTP in aller Munde. Auch in Rosenheim wird mit spezieller KI gearbeitet: Die Firmen „MoxyByte“ und „DeepSynergy.AI“ beschäftigen sich mit modernster Technik und räumten beim Rosenheimer Gründerpreis ab. 

Rosenheim – „Welcher Auftrag, zu welcher Zeit, auf welcher Maschine, mit welchem Material?“ Mit diesen Fragen beschäftigen sich die beiden Rosenheimer Gründer Dominik Eibl und Matthäus Niedermeier seit mittlerweile neun Jahren. Mit ihrer Software wollen sie eine Antwort für große Firmen geben, die sich jeden Tag mit Produktionsplänen beschäftigen. „Mit unserer detaillierten Prozessanalyse sind wir in der Lage, hochoptimierte Pläne im komplexen Umfeld zu erstellen”, fasst Eibl zusammen. 

Rosenheimer wollen anfangen wo Spezialisten aufhören

Das Besondere: Mit ihrem Programm wollen die beiden möglichst komplizierte Probleme lösen, die speziell Großkonzernen bei ihren zahlreichen Abläufen helfen. Ihr Motto: „Wenn es für andere Spezialisten zu komplex wird, sind wir genau die richtigen.“ Um diese Ansage in die Tat umzusetzen, haben sich die beiden Wirtschaftsingenieure im Jahr 2014 zusammengesetzt und ihr Konzept nach und nach verfeinert.

Neben ihrem Studium arbeiteten sie immer wieder an ihrer Idee und nutzten dafür auch die Künstliche Intelligenz. „Bei so vielen Variablen und Bedingungen gibt es teilweise einen Lösungsraum mit 20.000 Dimensionen”, beschreibt Eibl. Zu viele, um sie mit dem menschlichen Verstand zu begreifen oder zu sortieren. Daher braucht es laut Eibl bei einem Produktionsplan genaue Datenanalysen. Sobald die beiden Experten die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens erarbeitet haben, setzen sie die KI ein, um die perfekte Lösung zu finden.

Seit zwei Jahren auf dem Markt

Vor gut zwei Jahren gingen die beiden Rosenheimer mit ihrem Projekt auf den Markt. Über das Gründernetzwerk Stellwerk 18 versuchten sie, auf sich aufmerksam zu machen und nahmen deshalb auch am Rosenheimer Gründerpreis teil. Dort kam die Software bei den Juroren gut an und brachte ihnen den „Sonderpreise digital“ ein. „Der spezielle Ansatz, wie Aufträge auf verschiedene Anlagen und Mitarbeiter verteilt werden können, ist revolutionär“, sagte Harald Kraus, Vorstand der Sparkasse Rosenheim - Bad Aibling, bei der Bewertung des Konzepts.  

Eine Rückmeldung, die den beiden Gründern Mut macht. „Wir haben jetzt vier große Projekte und suchen weiter neue Kunden“, sagt Eibl. Das Preisgeld über 3000 Euro will der Geschäftsführer nutzen, um sich in Rosenheim im Stellwerk 18 dauerhaft in eigenen Räumen niederzulassen. 

Gründer Max Weber (Mitte rechts) und seine vier Partner bekamen beim Rosenheimer Gründerpreis den Sonderpreis der digitalen Wirtschaftsförderverbände von Rosik-Geschäftsführer Holger Jarrath (Mitte links) Holger Jarrath überreicht.

Die zweite Auszeichnung des Rosenheimer Gründerpreises, der Sonderpreis der digitalen Wirtschaftsförderungsverbände, ging an fünf Studenten der Rosenheimer Hochschule. Auch hier spielt die Digitalisierung eine große Rolle, wobei die Gründer von „MoxyByte“ vielmehr die Schnittstelle zwischen Hard-und Software im Blick haben. Das Ergebnis ist ein Sensor, der vor allem kritische Infrastruktur überwachen und bei einer Störung direkt Alarm schlagen soll. „Dieser kann überall einfach angebracht werden und hält bis zu zehn Jahre“, erklärt Gründer Max Weber. Über eine App kann man sich dabei anzeigen lassen, ob mit dem Bereich, der überwacht wird, alles in Ordnung ist.

Sinnvoll sei diese Erfindung vor allem in Gegenden, in die man nur schlecht oder selten gelangt. „Der Sensor lässt sich zum Beispiel in Schächten für die Telekommunikation oder mit Stromleitungen integrieren”, meint Rosik-Geschäftsführer Holger Jarrath. Der Juror des Gründerpreises ist begeistert von der Idee und kann sich sehr gut vorstellen, dass die Kombination aus Sensor (Hardware) und Anzeige über eine App (Software) in Zukunft häufiger zum Einsatz kommen könnte. 

„Mit so vielen Ideen aus dem Bereich der Digitalisierung sind wir in Rosenheim jedenfalls gut aufgestellt“, bilanzierte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März mit Blick auf die Erfindungen. Er forderte bei der Verleihung der Preise abschließend nicht weniger, als dass die Gründer die Welt, wie wir sie aktuell kennen, merklich verändern werden.

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