Das OVB vom 9. November 1974
Verkehrskatastrophe mit zahlreichen Toten auf der A8, Citröen-Gewinn und Teppich-Test
Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 50 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 9. November 1974:
Rosenheim - „Tödliche Verletzungen erlitt der 78 Jahre alte Johann D. aus Halfing bei einem Verkehrsunfall am Donnerstagabend. Der alte Mann schob sein Fahrrad in Halfing auf der Staatsstraße 2360, kurz vor der Abzweigung nach Höslwang, auf der rechten Seite eine Anhöhe hinauf, als er vom Pkw einer 19-jährigen Autofahrerin erfaßt wurde“, vermeldet die Zeitung an jenem Tag, allerdings war es nicht der einzige Unfall, den es zu berichten gab: „Beim Überholen eines Lastwagens übersah ein 22-jähriger Opel-Fahrer aus Schalldorf einen entgegenkommenden BMW. Beide Fahrzeuge streiften sich. Dadurch verlor der BMW-Fahrer aus Rott die Herrschaft über seinen Wagen, so daß dieser ins Schleudern geriet und gegen einen Baum prallte. Mit schweren Verletzungen mußte er ins Rosenheimer Krankenhaus eingeliefert werden.“
„Eine 140-seitige Dokumentation über Rosenheims „Spiel ohne Grenzen“ 1974 hat der Cheftrainer der Rosenheimer Mannschaft, Stadtrat Richard Horner, herausgegeben. Dabei verwendete er Ausschnitte von über 20 in- und ausländischen Tageszeitungen und Illustrierten. Das Werk läßt noch einmal Revue passieren von der Bewerbung der Stadt im Februar 1972 bis zum Europaendspiel im holländischen Leiden im September 1974“, erfahren wir außerdem, „Die geschmackvolle Gestaltung der Dokumentation wurde von Richard Horner zusammen mit Gunter Rosenlehner von der Stadt Rosenheim vorgenommen, mit deren technischer Hilfe dieses Werk auch zustande kam. Oberbürgermeister Dr. Albert Steinbeißer und Bürgermeister Dr. Michael Stöcker, der als Repräsentant der Stadt bei allen drei Begegnungen dabei war, erhielten als erste eine mit den Originalunterschriften aller Teilnehmer versehene Dokumentation.“
Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 9. November 1974: „Verkehrskatastrophe“ mit zahlreichen Toten auf der A8, Citröen-Gewinn und Teppich-Test
„Fünf Tote und 20 zum Teil Schwerverletzte — zu dieser Schreckensbilanz hat sich mittlerweile die Verkehrskatastrophe auf der Autobahn München—Salzburg bei Frasdorf ausgeweitet. Kaum waren nach dem entsetzlichen Unglück die Schmerzensschreie der Verletzten verstummt und die Toten abtransportiert — da krachte es nahezu an der gleichen Stelle auf der Fahrbahn in Richtung München erneut“, erfahren wir außerdem in einem ausführlichen Artikel, „Wieder war es ein ausländischer Lastwagenfahrer, der einen Unfall mit drei Verletzten und hohem Sachschaden verursachte. Nach Mitteilung des Rosenheimer Verkehrszuges waren im Jahr 1973 zu 73 Prozent Ausländer an Unfällen schuldhaft beteiligt. (Die Statistik von heuer ist noch nicht ausgewertet.)“
Alle Blicke ins Zeitungsarchiv auf der Themenseite:
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„Es ist nach Auskunft der Autobahnpolizei in vielen ausländischen Speditionen üblich, daß die Fernfahrer nach Akkord bezahlt werden. So erhält zum Beispiel bei einer österreichischen Firma, die wegen mehrerer schwerer Ölunfälle von sich reden machte, ein Fahrer nur 1000 Schilling (etwa 140 Mark) Grundlohn im Monat. Für jede weitere Tour von Salzburg nach Ingolstadt bekommt er jedoch zusätzlich 320 Schilling, so daß er verständlicherweise versucht, die Strecke ein zweites oder gar ein drittes Mal pro Tag zu fahren“, heißt es weiter, „Um der Misere mit den ausländischen Fernzügen endlich Herr zu werden, hat sich, so teilte Staudinger ferner mit, mittlerweile das Rosenheimer Landratsamt eingeschaltet. Es will bei der Regierung durchsetzen, daß die Ausländer auf innerdeutschen Straßen sich nach denselben gesetzlichen Bestimmungen zu richten haben, wie jeder Lastwagenfahrer aus der Bundesrepublik.“
Heutige Filmklassiker laufen im Kino
„Im Rahmen der großen Citröenschau am vergangenen Wochenende Im Autosalon Margreiter am Hallenbad in Rosenheim wurde bei einer Auslosung unter den Kaufinteressenten der Vorzugskäufer ermittelt. Die Firma Margreiler verkaufte dabei einen fabrikneuen Citroen 2CV-6 zum Jubiläumspreis wie im ersten Inserat von 1959 angeboten, nämlich für 3650 Mark. Der glückliche Gewinner, das Ehepaar Sauro aus Stephanskirchen, nahm am Donnerstag den Jubiläumswagen am Autosalon in Empfang“, erfahren wir außerdem aus einer Bildunterschrift, aus einer weiteren: „Im Rosenheimer Bahnhof testete die Firma Teplex [....] einen Teppichboden.“ Sie wolle damit dessen Qualität beweisen.
„Das Rosenheimer Kinoprogramm in dieser Woche wird vorwiegend mit Verlängerungen von Erfolgsfilmen aus der Vorwoche bestritten“, erfahren wir außerdem. Gezeigt würden „Der Exorzist“, „Das wilde Schaf“ und „Zwei wie Pech und Schwefel“. „Im Neuen Roxy: ‚Kung-Fu — Seine Fäuste zucken wie Blitze‘, im City: ‚Muschimaus mag‘s grad heraus‘ (Samstag. 22.30 Uhr: ‚Super-Sex-Show 74‘).“ (hs)