Schuldirektor begründet die Entscheidung
Darum haben Bad Aiblings Gymnasiasten am Jubiläumstag Distanzunterricht
Während der große Festakt zum 50. Jubiläum des Gymnasiums Bad Aibling am 19. März für die geladenen Gäste stattfindet, werden die rund 1000 Schüler an diesem Tag zu Hause beschult. Das hat ganz konkrete Gründe, wie Direktor Michael Beer auf OVB-Anfrage erklärt.
Bad Aibling – Die Reihe der geladenen Gäste ist groß und teils illuster: Mit Vertretern der Politik, der Bildungsverwaltung, der Kirchen, der Wirtschaft sowie der Schulgemeinschaft begeht das Gymnasium Bad Aibling am Dienstag, 19. März, den Festakt anlässlich seines 50-jährigen Bestehens.
Zu den Rednern gehören mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Regierungspräsident Dr. Konrad Schober, Landrat Otto Lederer und Bürgermeister Stephan die höchsten Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik, und auch die Europaabgeordnete Professor Dr. Angelika Niebler wird ein Grußwort sprechen.
Alles in allem ein Festakt, der mit erheblichem Aufwand verbunden ist, sodass für die Schulleitung auch die Frage im Vordergrund stand, wie an diesem Tag mit dem „normalen“ Schulbetrieb zu verfahren sei. So sei ursprünglich geplant gewesen, die Feier in alle Klassenzimmer zu streamen, damit die Schüler auch daran teilnehmen können.
Mehrere Gründe für die Entscheidung
Doch davon habe man aus mehreren Gründen Abstand genommen, wie Direktor Michael Beer gegenüber dem OVB erklärt. Zum einen könne während der Feier kein regulärer Unterricht stattfinden, da die zum Stundenwechsel wegen Raumtausch oder Toilettengang entstehende Unruhe höchst störend wäre. Überdies sei man zu der Überzeugung gelangt, „dass zweieinhalb Stunden Festakt mit Grußworten und musikalischen Intermezzi auf dem Bildschirm für die Schüler nicht allzu prickelnd sein dürften“, so Beer. Eine direkte Teilnahme der knapp 1000 Schüler am Festakt scheide im Übrigen schon wegen der feuerpolizeilichen Höchstgrenze von 450 Personen in der Aula aus.
Die Lösung lautet nun materialgestützter Distanzunterricht. „Alternativ hatten wir überlegt, die Schüler bis zur Pause in die Schule kommen zu lassen und ihnen dann frei zu geben“, so Beer. Jedoch benötige man schon am frühen Vormittag eine freie Aula, um aufzubauen und die restliche Vorbereitung für den um 10.30 Uhr beginnenden Festakt durchführen zu können. „Darüber hinaus fahren um 10.15 Uhr keine Schulbusse. Wir hätten die Eltern bitten müssen, ihre Kinder abzuholen – was wir ihnen nicht zumuten wollten. Außerdem hätte sich dann das Abholen mit der Ankunft der Ehrengäste überschnitten – keine wirklich gute Situation. Somit erschien uns die Lösung mit dem ganztägigen materialgestützten Distanzunterricht die beste Lösung.“
Um aber trotzdem alle relevanten Gruppen an der Feier zu beteiligen, sind, wie Beer betont, als Gäste auch die 33 Mitglieder des Schulparlaments (elf Schüler, elf Elternvertreter, elf Lehrkräfte) als höchstes Organ der Schulgemeinschaft sowie der gesamte Elternbeirat geladen. Vom Lehrerkollegium seien rund zwei Drittel der Einladung gefolgt.
Dass im Vorfeld einzelne Stimmen aufkommen, dass Schüler und Eltern bei den Feierlichkeiten „draußen bleiben müssen“, weist der Schulleiter zurück. Das stimme so pauschal eben nicht, da das Schulparlament vertreten sei. Im Übrigen wären auch sehr viele ehemalige Lehrkräfte zur Feier gekommen, hätten aber alle bei ihren Anfragen verstanden, dass dies angesichts der Rahmenbedingungen nicht durchführbar sei.
Ehemaligen-Treffen und großes Sommerfest
„Und ob die Schüler wirklich traurig darüber sind, dass ihnen ein mehrstündiges Streamen des Festaktes entgeht, sei dahingestellt...“, so Beer, der zudem auf die noch geplanten Veranstaltungen im Jubiläums-Schuljahr hinweist. Da ist zum einen das große Ehemaligentreffen am Samstag, 22. Juni, für alle interessierten ehemaligen Lehrkräfte und Schüler. Und zum anderen das Sommerfest am Mittwoch, 24. Juli, das ebenfalls unter dem Motto „50 Jahre Gymnasium Bad Aibling“ stehen wird. Außerdem werde die für den Festakt vorbereitete Ausstellung zur Geschichte der Schule bei beiden Veranstaltungen ebenso noch einmal gezeigt wie die Kunstausstellung zu den letzten fünf Jahrzehnten.