Ausschuss diskutiert Kommunale Wärmeplanung
CO2-neutral heizen in der Wasserburger Altstadt: Aber wie?
Die Bundesregierung fertigte einen Gesetzentwurf zur „Dekarbonisierung der Wärmenetze“, mit dem sich der Wasserburger Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung auseinandersetzte.
Wasserburg – Der Ausschuss setzt sich mit der Frage, ob in Wasserburg eine kommunale Wärmeplanung durchgeführt werden soll, seit einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur „Dekarbonisierung der Wärmenetze“, auseinander. Das Gesetz soll bis Ende das Jahres vom Bundestag beschlossen werden und legt den Kommunen die Verpflichtung auf, Wärmepläne zu erstellen. In Wasserburg geht es damit nur noch um das „wie?“. Mit dieser Frage beschäftigte sich der Haupt- und Finanzausschuss in seiner vergangenen Sitzung, nachdem ein entsprechender Antrag vom KlimaSchutzDialog Wasserburg einging.
Altstadt hat nur ein begrenztes Platzangebot
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Eine erste Bestandsanalyse des Bedarfs und der vorhanden Versorgungssituation wurde laut Stadtverwaltung bereits bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes gemacht. Darauf basierend müsse nun eine Erkundung der Einsparmöglichkeiten sowie die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien erfolgen. Ziel sei die Darstellung eines Szenarios der CO2-neutralen Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs. Diese Wärmestrategie, so Wasserburgs Klimaschutzmanager Albert Bernstetter, beantworte auch die derzeit häufige Frage der Bürger, wie sie in Zukunft ihre Heizung betreiben können. Für Werner Gartner (SPD) ist das gerade in der Altstadt mit ihrem begrenzten Platzangebot drängend. „Hier kann man oft nicht einfach eine Wärmepumpe hinstellen“, betonte er.
Stadtrat will nicht auf gesetzliche Vorgaben warten
Gartner forderte dazu auf, jetzt in das Thema einzusteigen und das schon Erarbeitete einzubeziehen. Auch Heike Maas (CSU) meinte, die Zeit dränge. Stadtrat Christian Stadler (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass es der Sinn des Antrags gewesen sei, eben nicht auf die gesetzlichen Vorgaben zu warten. Sonst komme man in einen Strudel, wenn alle Kommunen gleichzeitig agieren. Edith Stürmlinger (BF) wollte keine „x-te Studie“ erstellen lassen, sondern direkt loslegen. „Wir wissen ja, wohin wir wollen“, sagte sie. Stadtkämmerer Konrad Doser relativierte diese Aussage. „Das Problem ist aber, dass wir nicht wissen, wie wir eine klimaneutrale Wärmeversorgung herstellen sollen. Wenn wir das wüssten, würden wir es machen.“
Verwaltung soll Datengrundlagen zusammenführen
Zum Thema „Wasserstoff“, wie von Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) angesprochen, meinte er: „Da stehen wir noch ganz am Anfang.“ Für Stadler mache es keinen Sinn, auf Technologien wie Wasserstoff oder die Großwärmepumpe zu warten. Der Rat einigte sich einstimmig darauf, dass die Stadt Wasserburg entsprechend der gesetzlichen Vorgaben eine kommunale Wärmeplanung für das Stadtgebiet erstellen soll.
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Die Verwaltung wird beauftragt, vorhandene Datengrundlagen zusammenzuführen und bestehende Strukturen einzubeziehen.