Projekt wird fortgesetzt
Neue Gemeinde, neue Aufstellung? Wie es mit den Chiemsee Rangern heuer weitergeht
Die Chiemsee Ranger sind zurück. Und das in verstärkter Form. Denn heuer beteiligt sich auch die Marktgemeinde Prien an dem Projekt. Wie die Entscheidung zustande kam und wann die „Hüter des Chiemsees“ 2024 wieder im Einsatz sind.
Prien – Pfingsten 2023 ging das Pilotprojekt des Abwasser- und Umweltverbands (AUV) Chiemsee an den Start. Auch dieses Jahr werden sie wieder an den Ufern des bayerischen Meeres unterwegs sein, und als Ansprechpartner für Gäste und sozusagen als „Hüter des Chiemsees“ fungieren: die Chiemsee Ranger. Der AUV fasste vergangenen November in seiner Verbandsversammlung den Beschluss, das Projekt fortzusetzen, unter der Bedingung, dass die Gemeinden sich wieder beteiligen.
So war es auch. 2023 hatten sich sieben der insgesamt zehn Gemeinden im AUV Chiemsee beteiligt: Rimsting, Gstadt, Seeon-Seebruck, Chieming, Grabenstätt, Übersee und Bernau. Wie Projektleiterin Susanne Mühlbacher-Kreuzer im Gespräch mit der Chiemgau Zeitung mitteilt, konnten auch für dieses Jahr genau diese sieben Kommunen wieder gewonnen werden.
Priener Marktgemeinderat von Ergebnissen überzeugt
Zusätzlich gibt es in diesem Jahr aber auch einen Neuzugang: die Marktgemeinde Prien. „Die Ergebnisse des letzten Jahres haben überzeugt“, sagt Bürgermeister Andreas Friedrich auf Nachfrage. Da auch Prien zu den Mitgliedsgemeinden des AUV Chiemsee gehört, nahm er an dessen November-Sitzung teil, wo auch Ranger über ihre Erfahrungen berichteten. „Sie haben erklärt, wie positiv das Feedback von den Leuten war, deshalb hielt ich es für wichtig, das auch bei uns anzusprechen“, sagt Friedrich. Dieser Ansicht waren auch die Mitglieder des Marktgemeinderats, bei ihrer Sitzung am 20. Dezember sprachen sich alle für die Teilnahme aus.
Sehr zur Freude von Mühlbacher-Kreuzer. So kann das Projekt ausgeweitet werden, und auch die Kosten werden besser aufgeteilt. Denn das Projekt wird rein von den Gemeinden finanziert. Wie die Projektleiterin erklärt, liegen die Gesamtkosten bei 32.000 Euro. Somit entfallen auf jede Gemeinde 4000 Euro. „Die beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein haben leider auch heuer keine Unterstützung angeboten“, sagt Mühlbacher-Kreuzer.
Start heuer bereits vor Pfingsten
Mehr Gebiete bedeuten aber auch, es werden mehr Kräfte benötigt. Aus diesem Grund ist Mühlbacher-Kreuzer auf der Suche nach weiteren Interessierten, die gerne Chiemsee Ranger werden wollen. Das wichtigste Kriterium: Freundlichkeit. Denn zu den Aufgaben der Ranger gehören unter anderem, Gästen bei allgemeinen Fragen, zum Beispiel über Ortskenntnisse, beratend zur Seite zu stehen, oder auch aufzuklären, wie sich Besucher in bestimmten Bereichen zu verhalten haben.
„Zum Beispiel hatten wir es ganz oft in Chieming, dass Fahrradfahrer auf der Fußgängerpromenade unterwegs waren, die Ranger haben sie dann darauf angesprochen“, sagt die Projektleiterin. Somit würden Konflikte zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern verhindert werden. Mit Erfolg: „Die Leute haben dann ihre Fahrräder geschoben.“ Aber auch Ruhezonen und Brutgebiete seien ein großes Thema. „Da ist es wichtig, zum Beispiel Hundebesitzer darauf hinzuweisen, dass die Hunde nicht kreuz und quer durch solche Gebiete laufen sollen“, betont Mühlbacher-Kreuzer. Auch hier habe der Einsatz der Ranger Wirkung gezeigt.
Von Pfingsten bis Mitte September waren sie im vergangenen Jahr an Wochenenden und Feiertagen unterwegs. Dieses Jahr soll das Projekt aber bereits am 1. Mai starten. Dabei werden sie wieder in zweier Teams auf festgelegte Routen entlang des Chiemseeufers verteilt, erklärt Mühlbacher-Kreuzer. „Die Ranger sind dabei freiberuflich tätig und wir zahlen 20 Euro pro Stunde“. Ein Dienstplan regelt, wer wann im Einsatz ist. Bevor die Ranger mit ihrer Arbeit beginnen, bekommen sie eine Unterweisung vom AUV Chiemsee sowie Gebietsbetreuern. Zudem werden sie in einem Kommunikationstraining geschult.
Interessierte können sich per Mail an ranger@auv-chiemsee.de wenden oder telefonisch unter 08051/690110. Weitere Infos gibt es auch unter www.chiemseeagenda.de.
