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Mit Spannung erwartet: Gibt es Trägerwechsel?

Bürgerhaus „Mangfalltreff“ und Kolbermoorer Tafel: Entscheidung über Betreiber gefallen

Das Bürgerhaus „Mangfalltreff“ wird ab 1. Januar vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) geleitet. Der Vertrag mit der Diakonie Rosenheim wurde nicht verlängert und die Sozialarbeit neu ausgeschrieben.
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Das Bürgerhaus „Mangfalltreff“. Der Vertrag mit der Diakonie Rosenheim wurde nicht verlängert und die Sozialarbeit neu ausgeschrieben.

Die Entscheidung ist gefallen, die Tinte unterm Vertrag schon trocken: Wer das Bürgerhaus „Mangfalltreff“. und die Kolbermoorer Tafel künftig betreut.

Kolbermoor – Die Stadt Kolbermoor hatte den Kooperationsvertrag mit der Diakonie gekündigt. Die Ausschreibung des künftigen Quartiersmanagements übernahm der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland für die Stadt.

Einstimmiges Votum des Stadtrates

Entsprechend der Konzepte der Bewerber und einer Punktebewertung entschied eine Ausschreibungs-Kommission über die Vergabe. Ihr gehörten neben zwei Verwaltungsmitarbeitern der Zweite Bürgermeister Dieter Kannengießer und die Dritte Bürgermeisterin Sabine Balletshofer-Wimmer an. Bürgermeister Peter Kloo hielt sich aus dem gesamten Prozess raus, da er als Vorstandsvorsitzender des AWO-Kreisverbandes befangen ist. Der Stadtrat stimmte in nichtöffentlicher Sitzung der Empfehlung der Kommission zu, das Quartiersmanagement im Bürgerhaus ab Januar der Arbeiterwohlfahrt zu übertragen.

Diakonie hat Strukturen aufgebaut

„Es war eine sehr wertvolle, wichtige Arbeit“, bedauert Michael Jahn die Entscheidung. Die Diakonie hatte das Quartierskonzept in Kolbermoor nicht nur konzeptionell getragen, sondern auch die Strukturen vor Ort aufgebaut. Jahn hat für die Diakonie noch bis Ende Dezember die fachliche und organisatorische Führung des Bürgerhauses inne und verspricht: „Wir werden in den nächsten Monaten eng mit der Arbeiterwohlfahrt zusammenarbeiten, um die Weichen für einen leisen und problemlosen Übergang zu stellen. Für die Menschen, die die Angebote des Bürgerhauses nutzen, soll alles so bleiben, wie sie es kennen.“

Daniela Dobner (links) hat als sozialpädagogische Fachkraft erst am 1. Mai im Bürgerhaus angefangen. Die Arbeiterwohlfahrt hofft, dass sie bleibt. Den Vertrag zum Trägerwechsel unterzeichneten (rechtes Bild, vorn, von links) Zweiter Bürgermeister Dieter Kannengießer und Anton Reiserer, Geschäftsleiter des AWO-Kreisverbandes Rosenheim. Mit dabei waren (hinten, von links) Klaus Schindler, Abteilungsleitung Soziale Dienste der AWO und Elisabeth Kalenberg, Geschäftsleiterin der Stadt Kolbermoor.

Nach seinen Informationen standen der Diakonie für die soziale Arbeit im Quartier 60 Wochenstunden zur Verfügung. Zuletzt waren zwei Mitarbeiterinnen in Kolbermoor angestellt. Eine Kollegin habe gekündigt und bereits eine neue Beschäftigung aufgenommen. Daniela Dobner, die als sozialpädagogische Fachkraft erst am 1. Mai angefangen hat, für das Leben im „Mangfalltreff“ verantwortlich war und noch ist, könnte zur Arbeiterwohlfahrt wechseln, wenn sie es denn möchte. „Wir hoffen, dass die aktuellen Mitarbeiter Interesse haben, einen Trägerwechsel mitzugehen“, informiert Klaus Schindler, Abteilungsleiter Soziale Dienste beim AWO-Kreisverband.

Neuer Träger baut auf Vorhandenem auf

„Ein sehr spannendes Arbeitsfeld“, freut er sich auf die neue Aufgabe in Kolbermoor. „Wir wollen auf dem aufbauen, was vorhanden ist, die bekannten Angebote für Senioren weiterführen und neue schaffen – auch für junge Familien. Im Bürgerhaus geht es nicht um den Träger, sondern darum, dass sich die Menschen hier entfalten können.“

Der Arbeiterwohlfahrt stehen dafür ab Januar 40 Wochenstunden für hauptamtliche Mitarbeiter zur Verfügung. Der Plan sei, so Schindler, diese Stunden auf zwei Personen aufzuteilen, damit Kontinuität garantiert werde und auch bei Urlaub oder Krankheit immer ein Ansprechpartner da sei.

Zugleich betont er, dass für das Leben im Bürgerhaus auch in Zukunft ein großes ehrenamtliches Engagement wichtig sei: „Wie gut soziale Angebote sind, hängt von den Menschen ab, die sie machen.“

Aus den Erfahrungen des Mehrgenerationenhauses in Rosenheim hofft er auf viele ehrenamtliche Ideen, mit denen Menschen ihr Wissen weitergeben: „Vielleicht in einem Schachclub, mit Bildungsangeboten oder als Pate für andere Menschen, ähnlich wie es in unserem Schülerpatenprojekt gelebt wird. Wir wollen ihnen dafür den Rahmen geben.“

Schindler sieht das Bürgerhaus „Mangfalltreff“ als eine soziale Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe der Stadt. Hier sollten die Fäden eines Netzwerkes aus Vereinen, Organisationen, Initiativen und Privatpersonen zusammenlaufen und gemeinsame Aktionen geplant werden – zum Wohle aller Kolbermoorer. Auch in Zukunft, so versichert Schindler, sei der „Mangfalltreff“ die Heimat von Selbsthilfegruppen, Frauentreffs, jungen Familien, Senioren, Einsamen, Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen.

Beratungsangebote bleiben im Bürgerhaus

Auch die Beratungsangebote unterschiedlichster Träger wie die Schuldnerberatung der Caritas oder die Integrationsberatung der Diakonie werde es weiterhin geben. „Das Beratungsbüro ist und bleibt eine wichtige räumliche Ressource für die speziellen Angebote vieler freier Träger, so wie es die Kolbermoorer bisher gewohnt waren.“

Bisher erhielt Kolbermoor im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ für die soziale Arbeit im Quartier der ehemaligen Arbeitersiedlung der Alten Spinnerei eine Förderung. Inzwischen finanziert die Stadt ihr Bürgerhaus allein und will dort soziale Angebote für die gesamte Stadt machen.

Ehrenamtliche Helfer gesucht

Neu ausgeschrieben und vergeben wurde das Quartiersmanagement, nicht aber die Tafel. Sie bleibt bei der Diakonie Rosenheim. Da sie mitten im Quartier ist und mit ihm unmittelbar zusammenhängt, ist die Verflechtung mit dem Bürgerhaus sehr eng. „Wir sind im Gespräch mit der Diakonie und werden die Weichen für eine gute Kooperation stellen“, so Schindler.

Wer sich mit der Arbeiterwohlfahrt ehrenamtlich für vielseitige Angebote im Bürgerhaus engagieren möchte, kann sich unter der 0 80 31/3 57 02 45 oder per E-Mail an abteilung.soziale.dienste@awo-rosenheim.de direkt an Klaus Schindler wenden: „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“

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