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Knappe Entscheidung im Marktausschuss

„So geht das nicht!“: Geplantes Mehrfamilienhaus sorgt in Bruckmühl für heftige Diskussionen

Den Bau eines Mehrfamilienhauses plant ein Bauwerber derzeit an der Göttinger Straße in Bruckmühl.
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Den Bau eines Mehrfamilienhauses plant ein Bauwerber derzeit an der Göttinger Straße in Bruckmühl.

„Keine Euphorie“ ausgelöst haben die Pläne eines Bauwerbers, der an der Göttinger Straße in Bruckmühl ein Mehrfamilienhaus errichten will. Was die Mitglieder des Marktausschusses bemängelten – und wie die Entscheidung des Gremiums ausgefallen ist.

Bruckmühl – Eine zu massive Bauweise, zu viele Wohnungen auf zu wenig Raum, Terrassen direkt am Straßenverlauf und eine prekäre Ein- und Ausfahrtsituation zur Tiefgarage mit Staupotenzial, dies waren nur einige Negativaspekte, die den Bruckmühler Marktausschuss in seiner Februar-Sitzung zu einem knappen „Nein“ für einen Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus an der Göttinger Straße bewegten.

Laut Markus Schwinghammer von der Bruckmühler Bauverwaltung plant der Antragsteller auf dem zirka 1000 Quadratmeter großen Grundstück an der Göttinger Straße ein Mehrfamilienhaus durch zwei miteinander verbundene Baukörper. Der nördliche soll Ausmaße von knapp 23 mal zwölf und der südliche von 12 mal 11,50 Meter erhalten. Die Firsthöhe weist laut Plan gut zwölf Meter aus.

Nach Darstellung der Bauverwaltung entspricht die Kubatur im Wesentlichen dem genehmigten Vorbescheid. Die als sehr problematisch gesehene Ein- und Ausfahrtsituation der Tiefgarage im östlichen Bereich des Grundstücks wurde entschärft und auf die nordwestliche Seite versetzt. Außerdem sind in den aktuellen Planungen noch sechs weitere oberirdische Parkplätze geplant. Die Zustimmungen der Nachbarn lägen laut Schwinghammer aber nicht vor. In Summe attestierte die Verwaltung dem Bauantrag grundsätzlich eine bauplanungsrechtliche Zulässigkeit.

Laut Rathauschef Richard Richter (CSU/PW) haben die bisherigen Pläne keine Euphorien ausgelöst. Für ihn war aber auch klar, „wir brauchen Wohnungen, außerdem haben wir hier schon eine massive Verdichtung“. Von Seiten der Verwaltung sah er wenige Argumente, die gegen die Planungen sprechen würden, zumal auch einige geforderte Änderungen in der aktuellen Vorlage umgesetzt wurden.

Frage nach dem Verkehrsfluss während der möglichen Baumaßnahme

Hubert Maier (CSU/PW) wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie viele Leute hier auf einen „Haufen“ künftig wohnen werden, dazu noch ohne entsprechende Grünflächen. Sein Kommentar: „Na, so ned.“ Fraktionskollege Michael Stahuber zeigte sich von den Planungen auch nicht begeistert, „aber irgendwann müssen wir hier zu einem Ergebnis kommen“. Auf seine Frage, in wie weit die Baumaßnahmen den Verkehr entlang der Verkehrsader Göttinger Straße beeinflussen werden, erklärte Bürgermeister Richter, dass hier mit einer Einbahnregelung und größeren Umleitungsmaßnahmen bereits ab der Landstraße und dem Ortsteil Wiechs für mehrere Wochen gearbeitet werden muss.

Für CSU/PW-Rätin Anna Wallner war der Bauwunsch einfach zu massiv. Kinderzimmer, laut Plan in einer Größe von knapp neun Quadratmetern, bewertete sie als „suboptimal“. Sie plädierte für eine Reduzierung von mindestens zwei Wohneinheiten. Abschließend waren für sie auch die Duplex-Garagen in der Tiefgarage mehr als fragwürdig.

Wolfgang Huber bezeichnete die Verkehrslenkung während der bis zu 24-monatigen Bauphase „als sicherlich spannende Zeit“. Ein großes Manko war für den Grünen-Rat die einspurige, über Ampelbetrieb gesteuerte Tiefgaragen-Zufahrt: „Es liegt doch auf der Hand, dass die Autos auf der stark befahren Göttinger Straße stehen und auf grünes Licht warten werden.“ Auch er sähe lieber zwei bis drei Wohnungen weniger. In Summe zeigte er sich sicher: „Hier haben wir keine 100-prozentige Planung, aber eine zu 100 Prozent ausgenutzte Flächennutzung.“

Für seinen Parteikollegen Stefan Mager waren die Planungen deutlich überzogen: „Wir leben doch nicht in der Großstadt, als Kind möchte ich hier nicht spielen müssen, die Planungen sind grenzwertig, dass ist Wohnen in einer Beton- beziehungsweise Ziegelburg.“ BP-Rat Georg Oswald bezeichnete das Grundstück für den Bauwunsch einfach als zu klein. Die Frage nach Parkplätzen für Besucher beantwortete er gleich selber: „Die Autos werden auf der Göttinger Straße stehen, wenn dann noch die Bahnschranken geschlossen sind, ist der Komplettstau garantiert, so geht das nicht, Punkt.“

Bei der finalen Abstimmung fiel der Antrag dann mit einem Ergebnis von vier zu sechs Stimmen durch.

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