Polizei hat Beweissicherung noch nicht abgeschlossen
Brand auf Baumarktgelände: Bruckmühl entgeht wohl nur um Haaresbreite einem Feuerinferno
Am Mittwochmittag (14. Juni) standen auf dem Gelände eines Bruckmühler Baumarkts Paletten und Holzbauten in Flammen. Wie es nun den Verletzten geht und wieso ein Feuerinferno nur um Haaresbreite verhindert werden konnte.
Bruckmühl – Am Tag nach dem Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf dem Gelände eines Baumarkts im Bruckmühler Ortsteil Heufeld läuft die Suche nach der Brandursache. Im Bereich einer Lagerhalle waren am 14. Juni einige Paletten mit Teilen für Kinderspielhäuser, Gartenhäuser und Carports aus Holz in Brand geraten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, standen die Holzbauten bereits in Vollbrand. Zwar verhinderte das schnelle Eingreifen der Feuerwehrkräfte, welche unter Atemschutz zum Brandort vorrückten, die Ausbreitung des Brandes auf die Verkaufshalle sowie die Lagerhalle selbst. Nun wird jedoch deutlich, dass der Vorfall um Haaresbreite weitaus schlimmer hätte enden können. Und es bleiben offene Fragen.
Auf OVB-Anfrage erklärte Florian Reichmann, Kommandant der Feuerwehr Heufeld, dass nur wenige Augenblicke gefehlt haben, bevor sich das Feuer auf das Gebäude ausgebreitet hätte. „Wären wir fünf Minuten zu spät gekommen, hätte die ganze Halle gebrannt“, sagt Reichmann, der bei dem Brand die Einsatzleitung übernahm. Der Grund für seine Annahme: Im oberen Bereich der Halle lagerten Holzpellets, die glücklicherweise jedoch noch kein Feuer gefangen hatten.
Feuerwehrfrau erleidet „Überhitzungsreaktion“
Dass auf dem Baumarktgelände eine Außensprinkleranlage installiert ist, erwies sich während des Brandes zudem als Glücksfall. Ihr Einsatz konnte das Feuer zusätzlich eindämmen und somit auch das Verkaufsgebäude schützen, so Reichmann. Insgesamt, so der Einsatzleiter, habe es bei dem zweistündigen Einsatz drei Verletzte gegeben. Unter ihnen zwei Baumarktmitarbeiter, die sich bei Löschversuchen leicht verletzt hatten. Hinzu kam eine Feuerwehrfrau der Bruckmühler Einsatzkräfte. Sie erlitt laut Reichmann eine „Überhitzungsreaktion“. Überanstrengung aufgrund der Hitze und der schweren Ausrüstung habe dazu geführt, dass sie ambulant im Krankenhaus behandelt werden musste.
Laut Kreisbrandrat Richard Schrank komme dies nicht sonderlich häufig vor, jedoch könne es gerade bei Einsätzen mit schwerer Schutzausrüstung, großer Hitze und Sonneneinstrahlung nie ausgeschlossen werden. „Wenn das aber passiert, muss der Betroffene definitiv aus dem aktiven Einsatz herausgenommen werden, man muss die Schutzkleidung ablegen und viel trinken“, so Schrank. Die medizinische Erstversorgung sei auch in diesem Fall gewährleistet worden, da bei jedem Brandeinsatz ein gesondertes Rettungsfahrzeug im Einsatz ist, das sich exklusiv um die Einsatzkräfte kümmere.
Dass es auf dem Gelände des Baumarktes zur Überhitzungsreaktion gekommen war, dürfte sicher auch am Gewicht der Ausrüstung gelegen haben. „Das ist schon eine Hausnummer“, erklärt der Kreisbrandrat. Neben der normalen Schutzausrüstung, die etwa drei bis vier Kilogramm wiegt, kämen noch rund 20 Kilo durch die Atemschutzausrüstung, unter anderem Atemschutzmaske und Flaschen, hinzu.
Was die „Beweissicherung“ ergeben hat
Im Großen und Ganzen sei der Einsatz in Bruckmühl jedoch „sehr koordiniert“ und ohne größere Probleme abgelaufen, betonte der Einsatzleiter. Unbeantwortet bleibt bis dahin jedoch die Frage, wie es überhaupt zum Brand kommen konnte. Die Polizeiinspektion Bad Aibling hatte bereits am Einsatzort die Ermittlungen aufgenommen. Am Tag darauf teilte ein Polizei-Sprecher auf Nachfrage mit, dass es aktuell noch keine neuen Erkenntnisse gebe, „wir sind noch bei der Beweissicherung“. Erneut betonte die Polizei jedoch, dass man vorsätzliche Brandlegung derzeit ausschließe.
Doch warum eigentlich? „Die ersten Hinweise deuten daraufhin, dass der Brand vermutlich auf vorher durchgeführte Arbeiten zurückzuführen ist“, sagte der Sprecher. Womöglich ist es also aufgrund von diversen Arbeiten mit Werkzeugen zu einem Funkenflug gekommen, der dann den Brand ausgelöst haben könnte. „Das wird sich aber noch herausstellen und wird die Sichtung der Videoüberwachung zeigen“, so die Polizei. Der Betreiber des betroffenen Baumarkts konnte sich gegenüber dem OVB zu dem Vorfall auch aufgrund der noch laufenden Ermittlungen nicht äußern.
