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Viele Baustellen drohen

Brenner-Transit und Blockabfertigung: Wie schlimm ist 2025 die Stau-Prognose für das Inntal?

Fahrverbot für Lkw-Transitverkehr im Inntal
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Das strenge Verkehrsregiment der Tiroler sorgt immer wieder für Staus im Inntal. Nun klagt Italien gegen die Blockabfertigung.

Seit Jahren ein Streitthema: Die Tiroler Praxis der Blockabfertigung lässt auf bayerischer Seite regelmäßig die Wogen hochschlagen. Im Inntal bauen sich Mega-Staus auf. Die Sanierung der Luegbrücke kurz vorm Brenner könnte das Problem 2025 noch verschärfen.

Kiefersfelden/Kufstein – Es muss 1809 gewesen, dass sich Bayern und Tirol zuletzt so wenig grün gewesen sind. 1809, das war, als die Bayern mit Frankreich gemeinsame Sache gegen die Österreicher machte. Und jetzt? Machen die Bayern gemeinsame Sache mit der EU und dem Verkehrswahnsinn. Findet zumindest der Miterfinder der Blockabfertigung, Fritz Gurgiser.

Finden zumindest die Tiroler, die deswegen dem Verkehr einfach mit „Dosiermaßnahmen“ zuleibe rücken. Heiß: Sie bremsen die Lkw-Kolonnen am Grenzübergang. Mit der Blockabfertigung. Manchmal können nur 300 Lkw pro Stunde auf die österreichische Seite. Auf bayerischer Seite bilden sich dann Staus. Manchmal durchs Inntal hindurch, manchmal staut sich‘s dann sogar zurück auf die Salzburger Autobahn. Über 40 Mal setzten die Österreicher allein 2024 Blockabfertigung auf den Kalender.

Österreich schiebt die Probleme zu den Nachbarn

Österreich, so entsteht der Eindruck, verlagert allgemeine Verkehrsprobleme einfach weg von seiner Haustüre. Die Tiroler beharren darauf, dass nur für den dringend nötigen Verkehrsfluss sorgen wollen. Schließlich kommen an manchen Tagen Einsatzfahrzeuge nicht mehr durch.

Die Bayern argwöhnen, dass die Tiroler nur Druck auf die Bayern machen wollen, weil die Deutschen mit dem Brenner-Nordzulauf zögern, mit dem die Tiroler selbst schon so weit fortgeschritten sind. Experten meinen, dass beides stimmen könnte. Allerdings dosieren die Österreicher auch im Süden. Und das, obwohl die Italiener mit Brenner-Basistunnel und auch den ersten Abschnitten des Südzulaufs Tempo machen.

Transitstreit: Kommt die Slot-Lösung?

Immerhin versuchen Tirol und Bayern aufeinander zuzugehen. Führende Politiker berichten regelmäßig, dass man im Austausch miteinander stehe. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat sogar eine Slot-Lösung angestoßen, der sich im Frühjahr Südtirol und Tirol anschlossen. Slots, das wären digital gesteuerte und koordinierte Zeitfenster, in denen Lkw fahren könnten. Im Frühjahr 2022 unterzeichneten Vertreter der drei Länder die „Kufsteiner Erklärung“.

Der Nachteil daran: Spediteure halten nicht viel von der Slot-Lösung, die sie vielfach als engen Verwandten der Blockabfertigung ansehen. Und auch die Staaten halten nicht viel davon. Deutschland, Österreich und Italien haben sich bislang um den nötigen Staatsvertrag nicht gekümmert. Ja, Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini beschreitet lieber den Klageweg vorm Europäischen Gerichtshof gegen die österreichischen Verkehrsbeschränkungen.

Brenner-Staus: Helfen die Asfinag-Maßnahmen?

Prognose 2025? Es wird nicht besser. Denn auf der Brenner-Autobahn entsteht kurz vor der Passhöhe ein neues Nadelöhr - künftig zum Neujahrstag. Dann sperren die Österreicher nämlich zwei Spuren der Luegbrücke. Die ist nach über 50 Jahren im schweren Dienst fertig und muss neu gebaut werden.

Zwar hat sich die Asfinag Gedanken gemacht, der Autobahn-Betreiber will an verkehrsreichen Tagen zwei Spuren in eine Richtung zulassen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass die Tiroler künftig vermehrt Appetit auf Dosiermaßnahmen verspüren. Fritz Gurgiser vom Transitforum hat schon vorgewarnt: Es könne auch jeden Tag Blockabfertigung geben. Nicht allzu unrealistisch, findet die bayerische Polizei. „Wir bereiten uns auf Schlimmste vor“, sagt Markus Jerger, Einsatzleiter bei der Verkehrspolizei-Inspektion Rosenheim in Raubling.

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