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Mit gestohlenem Radlader

Brenner-Nordzulauf: Unbekannter zerstört Messstelle am Samerberg – nun ermittelt der Staatsschutz

Sollte es sich um eine Protestaktion gegen den Brenner-Nordzulauf handeln, distanzieren sich Landrat Otto Lederer und Bürgermeister Georg Huber klar davon.
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Sollte es sich um eine Protestaktion gegen den Brenner-Nordzulauf handeln, distanzieren sich Landrat Otto Lederer und Bürgermeister Georg Huber klar davon.

Am Samerberg ist ein Unbekannter mit einem gestohlenen Radlader in eine Bohrmessstation für den Brenner-Nordzulauf gefahren. Die Polizeiinspektion Brannenburg geht von einer gezielten Tat aus. Jetzt ermittelt der Staatsschutz in dem Fall. Was bisher bekannt ist.

Samerberg – In einem Waldstück zwischen den Ortsteilen Hausen und Obersulzberg steht, oder besser gesagt stand eine Messstelle der DB Infra GO AG. Dort wurden Messungen für den Brenner-Nordzulauf in circa 290 Meter Tiefe gemacht. Ein unbekannter Täter hat diese Messstelle zwischen dem 25. Februar und dem 29. Februar umgefahren. Mit einem gestohlenen Radlader legte er etwa 300 Meter zurück, bevor er mit der Frontgabel voraus in die Messstelle steuerte. Nach ersten Schätzungen hat er dabei eine Schadenssumme von 150.000 Euro hinterlassen.

Die Messstation misst den Grundwasserstand und die Temperatur in circa 290 Meter Tiefe.

Staatsschutz ermittelt bei politischen Taten

Die Polizeiinspektion Brannenburg geht mittlerweile von einer gezielten Tat und einem möglicherweise politischen Hintergrund aus. Deshalb wurde der Fall an das Fachkommissariat für Staatsschutz der Kripo Rosenheim weitergegeben. „Fälle mit extrem hohen Schaden oder potenziell politisch motivierte Taten werden dort bearbeitet“, sagt Lisa Mayer, Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Der Staatsschutz kam beispielsweise zum Einsatz, als Mitglieder der „Letzten Generation“ das Wasser im Latona-Brunnen auf Schloss Herrenchiemsee schwarz gefärbt haben.

Eine der weiteren Messstationen am Samerberg, die noch intakt ist.

DNA vom Radlader ins Labor geschickt

Derzeit steht das Kommissariat für Staatsschutz noch am Anfang seiner Ermittlungen. „Wir werden Zeugen befragen, die in der Nähe leben oder zuletzt dort vorbeigekommen sind“, sagt Mayer. Auf dem Radlader konnten die Beamten DNA feststellen. Diese wurde bereits an das Labor geschickt und wird dann mit der Datenbank abgeglichen.

Landrat Otto Lederer positioniert sich klar gegen gewaltsame Proteste.

Sitzstreik ja, Gewalt nein

Sollte der Täter überführt werden, liegt das Strafmaß laut der Sprecherin bei bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe, da der Fall derzeit unter Sachbeschädigung läuft. Sollte es sich bei der Aktion tatsächlich um Sabotage handeln, positioniert sich der Landrat Otto Lederer (CSU) klar gegen diese Art des Protests. „Grundsätzlich ist Protest im freiheitlich demokratischen Sinne erlaubt, jedoch gibt es auch hier rechtliche Grenzen“, sagt Lederer: „Zerstörung und Gewalt sind keine Form des legitimen Protests und müssen geahndet werden.“

Der Bürgermeister von Samerberg, Georg Huber, lehnt diese Form von Protest ab.

Auch der Bürgermeister der Gemeinde Samerberg Georg Huber (Parteifreie Samerberg) distanziert sich klar von gewaltsamen Protesten. „Diese Form von Protest lehne ich total ab“, sagt er: „Wenn man unbedingt zu neuen Protestformen greifen will, dann soll man vielleicht einen Sitzstreik machen, aber doch nichts zerstören.“ Die Polizeiinspektion Brannenburg hat vor wenigen Tagen einen Zeugenaufruf gestartet und sucht weiterhin nach Personen, die etwas gehört oder gesehen haben.

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