Bürgerversammlung: Schnelles Netz
Breitbandausbau für den Mobilfunk – Diese Kosten kommen auf die Bernauer zu
Hohe Kosten für die Gemeinde: Neben der Sanierung der Wasserversorgung kommt jetzt der Breitbandausbau für den Mobilfunk. Kann der Tourismus den Haushalt aufbessern und wie viele Millionen stehen der Gemeinde zur Verfügung?
Bernau – Zahlreiche Folien hatte Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (CSU) für die jeweils gut sehr gut besuchten Bürgerversammlungen in Bernau und Hittenkirchen vorbereitet. Nach einem Dankeschön an Verwaltung und Gemeinderat startete die Rathauschefin mit Zahlen aus dem Haushalt der 7315 Einwohner starken Gemeinde.
Mit 23,3 Millionen schloss der Haushalt im vergangenen Jahr ab, in diesem Jahr sollen sowohl Verwaltungs- (18,4 Millionen Euro) als auch Vermögenshaushalt (7,5 Millionen Euro) leicht ansteigen. Wichtigste Investitionen sind heuer der Neubau der Kinderkrippe (1,5 Millionen Euro), der Maßnahmenbeginn der Kernsanierung des Haus des Gastes (570 000 Euro), die Sanierung der Quelle Reit II (550 000 Euro), die LED-Umrüstung (380 000 Euro), der Maßnahmenbeginn für den Neubau des Kiosks am Strandbad und Abbruch (180 000 Euro) sowie der Neubau des Naturkindergartens, der mit 100 000 Euro veranschlagt ist.
Goldenen Gockel für Ferien-Bauernhöfe
Erfreuliches hatte die Bürgermeisterin in Sachen Tourismus zu vermelden: Die Übernachtungszahlen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,12 Prozent auf knapp 154 000 gesteigert. Bei zahlreichen Veranstaltungen wie den Picknick-Konzerten oder den ADAC Euro Classic oder der BR-Radltour hätte man Einheimischen und auswärtigen Gästen zeigen können, dass die Gemeinde ein guter Gastgeber ist. Davon zeuge auch die Auszeichnung für drei Bernauer Ferien-Bauernhöfe mit dem Goldenen Gockel - der Preis wird alljährlich nur an 20 Gastgeber bayernweit vergeben.
Anschließend ging die Bürgermeisterin auf Baumaßnahmen ein. So werde die Quelle Reit II derzeit saniert. Dank des Notverbunds mit Hittenkirchen sei die Wasserlieferung für Bernau gesichert, bedankte sich Biebl-Daiber. Über eine halbe Million Euro Kosten dafür seien „ein schmerzvoller Betrag, aber: Wir müssen es machen.“
Die Sanierung des Haus des Gastes sei ebenfalls eine dringliche Maßnahme, aber werde nach der Fertigstellung sowohl Einheimischen als auch Gästen mit neu gestalteten Räumen für die Tourist-Info, Bibliothek und Veranstaltungsräumen im Obergeschoß zugute kommen.
Die Umgestaltung des Friedhofs stehe auch auf der Agenda: Barrierefrei, sanierte Treppe und neue Grabformen wie Rasen- und Baumgräber - die Planung laufen, so Biebl-Daiber.
Was die Betreuung der Jüngsten der Gemeinde angeht, so habe man einiges auf den Weg gebracht: Seien es in Bernau der neu eröffnete Naturkindergarten und die neugebaute Kinderkrippe oder der neue Rasen für den Kindergarten in Hittenkirchen.
Für die Erweiterung der Grundschule sei man noch in der Planungsphase. Sachstand aktuell: Die Dreizügigkeit-Schule sei schon durch die Regierung anerkannt und drei Erweiterungsvarianten habe sich der Gemeinderat als Favoriten ausgesucht. Ein Spatenstich sei aber frühestens 2025, dämpfte die Bürgermeisterin Erwartungen ein.
Der Kurpark soll eine Aufwertung mit neu zu gestaltenden Zonen wie „Treffpunkt und Kommunikation“ oder „Sport, Spiel und Wasser“ oder „Erschließung und Feste“ erfahren. Die Tagespflege gleich nebenan soll Gestalt annehmen. Und auch unten am See soll sich einiges ändern: Ein neues Strandbad in Form einer Segelhütte soll Einheimischen und Gästen den Aufenthalt am See verschönern und die Parkplätze müssen noch weiter ertüchtigt werden. Der Bernauer Gemeinderat sei sich sehr wohl der angespannten Parkplatzsituation und der Wohnmobilproblematik bewusst, betonte die Bürgermeisterin an der Stelle.
Was den Mobilfunk und den Breitbandausbau angeht, so werden nach dem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekom rund 90 Prozent des Gemeindegebiets versorgt sein. Für den Rest habe die Verwaltung einen Zuschussantrag beantragt, sodass von den rein rechnerischen Kosten von gut 2,9 Millionen Euro nur 10 Prozent Eigenanteil verbleiben.
Bebauungsplan für Gut Hitzelsberg
Weitere Punkte, die Verwaltung und Gemeinderat im Angriff nehmen wollen, sind die Sanierung der Strassen, Wasser- und Abwasserleitungen und ein neuer Bebauungsplan für Gut Hitzelsberg.
Die geplante Wiedervernässung rund um die JVA sei ebenfalls ein Punkt, der sicher vielen auf den Nägeln brenne. Biebl-Daiber lud deshalb abschließend zur Sonderversammlung am 28. November ein, bei der Behördenvertreter von Landkreis und Regierung nicht nur informieren, sondern sich auch den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen wollen.