Neue Anlage geplant
Neue Mobilfunkmasten in Bernau: Was die Bürgermeisterin „sehr unschön“ findet
Die Deutsche Telekom möchte den Standort Feuerwehrgerätehaus Bernau erweitern, Vodafone eine neue Hochfrequenzanlage bauen. So kann die Gemeinde darauf reagieren.
Bernau – In der kommenden Woche wird die Desctjen Telekom den Standort Feuerwehrgerätehaus Bernau erweitern und die Sendestation ausbauen. Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (CSU) informierte dazu das Gremium, dass die Suchkreisanzeige bei Erweiterungsmaßnahmen entfällt. „Der Kommune ist die Maßnahme durch Nennung des konkreten Standortes lediglich mitzuteilen.“ Sie selbst finde das „sehr unschön“ und sei „nicht begeistert“, aber man habe keine Chance.
Kommune hat kein Mitspracherecht
Franz Praßberger (FW/ÜWG) hakte nach: „Können wir unseren Unmut bekunden?“ was die Rathauschefin bejahte. Josef Genghammer (Grüne) erinnerte, dass man seinerzeit den Standort mühselig ausgehandelt habe. Auch wenn der Gemeinderat den Sachstand lediglich zur Kenntnis nehmen sollte, so der Beschlussvorschlag der Verwaltung, so sprach sich Matthias Vieweger (CSU) dennoch dagegen aus.
Abschnitt an Bahnlinie unterversorgt
Eine weitere Mobilfunksendeanlage beschäftigte das Gremium. In einem Schreiben hatte die Firma ConsKom die Gemeinde informiert, dass die Vodafone GmbH eine neue Hochfrequenzanlage (Mobilfunksendeanlage) in Bernau errichten wolle.
Bürgermeisterin Biebl-Daiber zeigte den möglichen Bereich und zitierte aus dem Schreiben: Es stehe „der Bau einer neuen Mobilfunkstation oder die Nutzung eines bestehenden Mastens im Suchkreis im Vordergrund. Versorgungsziel sei ein nicht ausreichend versorgter Abschnitt an der Bahnlinie.“ Bei der Neuerrichtung habe die Gemeinde die Möglichkeit, sich bei der Standortwahl zu beteiligen. Die Verwaltung schlage deshalb vor, das Büro Dipl.-Ing. Hans Ulrich zur Standortsuche hinzuziehen, um einen Standort zu finden, der sich für die Bevölkerung möglichst strahlungsarm zeigt.
Standort priorisiert
Während Josef Genghammer (Grüne) diesen Vorschlag ohne Nachfragen befürwortete, hakte Jakob Müller (CSU) nach, ob diese neue Anlage die beiden Lücken schließe und ob damit alles andere abgedeckt sei. Geschäftsführer Andreas Lukas erklärte, dass die Antragsteller explizit den Antrag so formuliert hätten. Der rosa Kreis sei der priorisierte Bereich, die beiden blauen Bereiche müssten noch abgedeckt werden. 5 G sei anders als 2G oder 4G. Der Abstand sei geringer, was wiederum bedeute, dass man mehr Masten brauche.
Ingenieur-Büro wird einbezogen
Katrin Hofherr SPD) schlug vor, in dem Beschluss das Wort strahlungsarm noch stärker zu betonen und beispielsweise durch ein „so strahlungsarm wie möglich“ darzustellen. Bürgermeisterin Biebl-Daiber beendete die Debatte: „Wir sind alle keine Fachleute.“ Ihrem Beschlussvorschlag, das Büro Dipl.-Ing. Hans Ulrich hinzuziehen, um einen Standort zu finden, der sich für die Bevölkerung möglichst strahlungsarm zeigt, folgten 16 von 19 anwesenden Gemeinderäten.
Die Gemeinderäte Wilhelm Schellenmoser (BL), Helmut Wachter (WMG) und Franz Praßberger (FW/ÜWG) stimmten dagegen.