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Blasmusik und derbe Sprüche

Beim Priener Starkbierfest sind zwei Ratschkathln in Höchstform

Die Ratschkathln Rosi Hell und Brigitte Sperger bei der genauen Betrachtung der Lage in Prien
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Die Ratschkathln Rosi Hell und Brigitte Sperger bei der genauen Betrachtung der Lage in Prien

Viele verbale Spitzen beim Starkbierfest der Priener Blaskapelle im König-Ludwig-Saal: Für Lacher sorgten die Schwestern Rosi Hell und Brigitte Sperger vom Hansl-Hof. Wie sie austeilten und was ihre witzigsten Sprüche waren.

Prien – „Unser Erster Bürgermeister Andreas Friedrich sollte das Storchennest zwischen Rathaus und Bücherei genau im Auge behalten, unser Zweiter Bürgermeister Michael Anner junior wird wohl aufgrund seiner lang anhaltenden Ski-Aufenthalte eine Staatsbürgerschaft in Österreich anstreben. Alles, was wir heute nicht mehr vorbringen konnten, das schieben wir auf die lange Bank von Dritten Bürgermeister Martin Aufenanger“ – das waren nur einige Spitzen beim Starkbierfest der Priener Blaskapelle im König-Ludwig-Saal. Für viele Lacher sorgten die Schwestern Rosi Hell und Brigitte Sperger vom Hansl-Hof in Prien-Leiten.

Auftakt mit der Jugendblaskapelle

Musikvorstand Stefan Hackenberg war die Freude anzumerken, dass er im vollen Saal wieder so viele Musik- und Starkbierfreunde sowie Ehrengäste begrüßen konnte.

Sein besonderer Dank galt dem Team von Felix Löhmann und der Café-Luitpold-Mannschaft für die Bewirtung und Prokurist Richard Hundhammer vom Hofbräuhaus Traunstein. Sein mitgebrachtes Fass zapfte Bürgermeister Friedrich gekonnt an. Dann konnten sich die Zuhörer wieder den Blasmusikweisen widmen. Konzertante Stücke bot die Jugendblaskapelle unter der Leitung von Lothar Beyschla zu Beginn.

Guiness-Buch-Eintrag für Pfarrer Grengel?

Froh zeigten sich die beiden Ratschkathln, dass die Pfarrersuche für Prien abgeschlossen sei und sich Pfarrer Gottfried Grengel mit Eichental-Jogging fit halte. Die Fitness brauche er allein schon deswegen, weil er sein breites Auto nur schiebend in die kleine Pfarrhof-Garage bringe. Ins Priener Geschichtsbuch sowie ins Guiness-Buch der Rekorde werde Pfarrer Grengel aufgrund des vorjährigen Fronleichnamszuges und dessen Rasanz kommen. „Pfarrer Grengel, der Typ ist der Wahnsinn, er wird nicht nach Stunden, sondern pauschal bezahlt, deswegen wurden an Fronleichnam die Stations-Gestaltungen am Rathaus und Am Gries verkürzt.“

Ob des aufkommenden Sturms habe der Geistliche auf die letzte Station in der Kirche mit den Worten verzichtet: „Bei dem Sauwetter mog i nimma – gehet hin in Frieden“ – so Gemeinderätin Rosi Hell, die zusammen mit ihrer Schwester Brigitte auch den evangelischen Pfarrer Karl-Friedrich Wackerbarth ins Visier nahm und diesen wegen seines Bartes als „Relikt des Woodstock-Festivals“ bezeichnete. Daraufhin gab es ein Sonder-Prosit auf die gute Priener Ökumene.

Jahr des Wassers ohne Wasser

Wehmütige Worte fanden die Rednerinnen für die scheidende Tourismus-Chefin Andrea Hübner: „Für heuer haben Sie noch das Jahr des Wassers angerichtet, gerade zu einer Zeit, wo das Prienavera geschlossen ist, wo der Kneipp-Verein wegen Corona nicht mehr zur Wassergymnastik in die Kronprinz-Klinik kann und die Wassertretbecken wegen vermutlicher Glasscherben nicht mehr gefüllt werden.“ Eine weitere touristische Betrachtung galt der Seestraße, die keine Prachtstraße mehr sei. Hier seien Vorschläge von Künstlern vonnöten.

Natürlich waren auch die jüngsten Ereignisse um die Ortsumgehung Prutdorf ein Thema. „Gell, Herr Abgeordneter Klaus Stöttner, bei der Länge des Vorhabens zeigt sich mal, dass Politiker nicht lügen, sondern sich nur immer der Situation anpassen“.

Rosi Hell und Brigitte Sperger kamen aber nicht nur zum kritischen Berichten, sondern auch zum Danken in den König-Ludwig-Saal. Unter anderem dankten sie der Jungbauernschaft, der Feuerwehr und den Trachtlern aus Prien und Atzing für deren Unterstützung bei den Marktjubiläums-Feierlichkeiten und Johannes Dreikorn – Fastenprediger Bruder Barnabas aus den Vor-Corona-Zeiten – für dessen leidenschaftlichen Einsatz zum Wohle der Partnerschaften mit Graulhet und Valdagno. „Bei den Auftritten in Graulhet kamen sich die Atzinger und Priener Trachtler bei ihren Integrationsbemühungen einen schönen Schritt näher.

Die Ratschkathln bedauerten die Auflösung des Ludwig-Thoma-Schützenvereins und des Salutzuges der Gebirgsschützen, die Schließung des Schützenwirtes von der FSG Prien, die eingeschränkten Öffnungszeiten des Bayerischen Hofs sowie die bevorstehende Schließung des Edeka-Marktes im Ortszentrum.

Es gab auch Lob

Lob hingegen gab es wieder für die vielen Ehrenamtlichen, insbesondere für die rund 80 Frauen und Männer des Ukraine-Helferkreises. „Diese haben sich unter der Leitung von Regina und Fritz Seipel auch nicht aus der Ruhe bringen lassen, als das Rosenheimer Landratsamt angebotene und saubere Bettwäsche ablehnte, dafür aber das eigens gekaufte Bettzeug nach Gebrauch wieder entsorgte.“ Ganz aktuell kritisierten die Ratschkathln, dass die Priener Jugend bei der aktuellen Schmückung des Osterbrunnens von Bürgern sogar ob ihrer Brauchpflege beschimpft wurden, das bewerteten sie mit den Worten: „Der Jugend, die im Ehrenamt den Ort verschönert, gehört Dank und Anerkennung.“

Radlhose und Kochbuch überreicht

Nicht nur mit Worten bedankten sich Rosi Hell und Brigitte Sperger abschließend beim Ersten Bürgermeister und beim Pfarrer. Andreas Friedrich erhielt für seine zukünftigen Radtouren eine Radlerhose und Gottfried Grengel für seinen Single-Haushalt ein Rezeptbuch für Allein-Kochende.

Voll konzentriert: Bürgermeister Andreas Friedrich zusammen mit Richard Hundhammer vom Traunsteiner Hofbräuhaus (rechts) beim Anzapfen.

Danach gab es beim Starkbierfest wieder Blasmusik, passend zuerst mit der Amtsgerichts-Polka unter der Leitung von Dirigentin Regina Huber.

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