Aus dem Gemeinderat
Bauruine Sachranger Hof: Welch große Pläne der Bauherr mit dem „Schandfleck“ hat
Auf dem Gelände des Sachranger Hofes geht es endlich weiter. Das sind die spannenden Details, die bei den Beratungen des Gemeinderates bekannt wurden.
Aschau – Es tut sich nach längerer Pause wieder etwas bei der Verwirklichung des Hotels in Sachrang auf dem Platz des früheren Sachranger Hofes. Während am Ort des Geschehens mittlerweile eine Bauruine vor sich hingammelt, tut sich wieder etwas bei der Planung. Der Bauherr beantragte den Neu-/Wiederaufbau einer Beherbergungsstätte mit Gastronomie nach dem Abriss der bestehenden Gebäudeteile. Das Vorhaben sieht ein Fremdenbeherbergungsgebäude mit 26 Zimmern, unterschiedlicher Größen zwischen 18 und 62 Quadratmetern vor. Dabei befinden sich die beiden größten Zimmer mit etwa 45 und 62 Quadratmetern im Dachgeschoss des Gebäudes.
Tiefgarage fällt aus der Planung
Im gleichen Antrag wurde nach einer Abweichung der Planung zur Stellplatzsatzung. der Gemeinde Aschau angefragt; diese sagt aus, dass mehr als vier zusammenhängende Stellplätze nur über eine gemeinsame Zu- und Abfahrt an die öffentliche Verkehrsfläche anzuschließen sind. Diese Regel kann hier nicht eingehalten werden. Die notwendige Gesamtzahl der Stellplätze können auf dem Grundstück insgesamt nachgewiesen werden, für das Vorhaben werden 36 Stellplätze benötigt. Bisher war der Bau einer Tiefgarage vorgesehen, diese soll nach der aktuellen Planvorlage entfallen und alle 36 Stellplätze müssen oberirdisch nachgewiesen werden. Aus Sicht der Verwaltung ist diese Abweichung städtebaulich vertretbar.
Weiter stellte der Antragsteller einen Antrag zur Befreiung von einigen Punkten des Bebauungsplanes sowie der Festsetzungen der Baugrenzen und der zulässigen Grundfläche. Die gemeindliche Bauabteilung stellte dazu fest, dass das Vorhaben die Festsetzungen des Bebauungsplans grundsätzlich einhält. Der Hauptbaukörper des zukünftigen Hotels richtet sich sowohl nach Art der Nutzung, wie auch nach Maß der baulichen Nutzung, an den rechtskräftigen Bebauungsplan. Die beantragten Abweichungen und Befreiungen zur örtlichen Stellplatzsatzung und zum Bebauungsplan gehen überwiegend auf die geplante und von der Gemeinde ausdrücklich gewünschte Errichtung der Außengastronomieflächen zurück.
Die Grundzüge der Bauleitplanung werden aus Sicht der Verwaltung nicht wesentlich berührt. Die Gesamtnutzung wurde als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Fremdenbeherbergung“ mit den zulässigen Nutzungen „Fremdenzimmer, Personalwohnungen und Gaststättenbetrieb“ festgesetzt. Die geplante Gastronomie mit der Außenfläche entspricht damit dem ursprünglichen Ziel zur Errichtung einer Gaststätte im Ort Sachrang und wurde im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses immer wieder gewünscht.
Der Gemeinderat stellte fest, dass eine Zustimmung hier nicht verweigert werden könne, der Bauherr habe sich in allen Planfestsetzungen an die festgelegten Regeln der Gemeinde gehalten. Es sei höchste Zeit, dass der Schandfleck am nördlichen Ortseingang verschwinde und das gewünschte Projekt endlich verwirklicht werde. Eine Bauruine könne nicht im Sinne der Gemeinde sein.
Gemeinderat stimmt zu
Die Änderung im Bauantrag von der Bezeichnung „Hotel“ – wie bisher – in den neuen Terminus „Fremdenbeherbergungsbetrieb“ sei nicht von Bedeutung, so Bürgermeister Simon Frank, entscheidend sei die Festlegung und Einhaltung der geforderten Standards nach dem Bebauungsplan. Einstimmig erteilte der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen zum beantragten Bauvorhaben, sowie zu den beantragten Befreiungen und Abweichungen. Nun sind alle Gemeinderäte und die Bürger von Sachrang gespannt, ob und wie es weitergeht am Ortseingang von Sachrang.
