Politprominenz diskutiert mit Bürgern
„Mehr Wertschätzung für Landwirtschaft!“: Lauter Ruf aus Bad Feilnbach nach Berlin
„Bayerns Landwirte bedürfen bezüglich ihrer Leistungen wieder mehr Wertschätzung.“ Das war der Grundtenor einer Veranstaltung in Bad Feilnbach, bei der prominente Vertreter der Landespolitik mit Landwirten und anderen interessierten Bürgern diskutierten.
Bad Feilnbach – Mit der Frage ob sich Landwirtschaft und Tourismus noch im Einklang befinden, befassten sich die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, die Staatsministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, Michaela Kaniber sowie unterstützend, der Tourismussprecher im bayerischen Landtag Klaus Stöttner im Rahmen des Gedankenaustauschs im Café „Stefanies“ in Bad Feilnbach.
Landwirtschaft und Tourismus
Eingeladen hatte der CSU Ortsverband Bad Feilnbach-Au unter der Leitung seines Vorsitzenden Martin Huber. Zu den weiteren prominenten Gästen zählten unter anderem Bad Feilnbachs Bürgermeister Anton Wallner und sein Stellvertreter Josef Rauscher, Bezirksrat Sebastian Friesinger, MdB Alexander Radwan, Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl, Miesbachs Landrat und Bezirksrat Olaf von Loewis, sowie Irschenbergs Bürgermeister Klaus Meixner.
Michaela Kaniber ist auch abseits vom aktuellen Wahlkampfgeschehen eine leidenschaftliche Landwirtschaftsministerin, die, wie sie selbst zugibt, bei Erfordernis auch ein gewisses Maß an Dickköpfigkeit auch im Staatsministerium an den Tag legen kann. Traditionsreiche landwirtschaftliche Betriebe, dazu zählen vor allem auch Kleinbetriebe, erhalten, bewahren und stärken gehört zu ihren Anliegen, seit sie 2018 vom Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder als Landwirtschaftsministerin ins Kabinett berufen wurde.
Auf dem Agrarsektor sei ihren Worten zufolge in Bayern vieles umgesetzt worden. In der Nutztierhaltung befürwortet Kaniber eine sogenannte „Kombihaltung“. Kühe seien gerne auf der Weide, aber auch im Stall. Die derzeitigen Überlegungen und Vorstellungen der Bundes- und Europapolitik zur Nutztierhaltung und Tierwohl gefährden aus ihrer Sicht bezüglich unbezahlbarer Preise und hoher Investitionen, die Existenz vieler Landwirte. Zum Thema Wolf betonte Kaniber, es sei an der Zeit, mit Blick auf den Schutz der Weidewirtschaft eine Rechtsgrundlage zu seiner Entnahme zu schaffen. Wie die Staatsministerin bemängelte, werde der Arten- und Umweltschutz in manchen Dingen über die Belange der Land- und Forstwirtschaft gestellt.
Die Landwirtschaft ist nach Ansicht von MdL Klaus Stöttner ein unverzichtbares Bindeglied mit Tradition für den Tourismus in der Region. Erholung für Familien biete der „Urlaub auf dem Bauernhof“ und Besucher aus dem Umland fänden in vielen Hofläden eine große Palette an selbsterzeugten Produkten im Sinne der Direktvermarktung.
Wie der CSU-Ortsvorsitzende Martin Huber in der anschließenden Aussprache anmerkte, werde Politik in Berlin gemacht, welche viele bäuerliche Betriebe in Bayern ausbaden müssen. In Berlin aber auch in Brüssel sollten Verantwortliche wissen, was in Bayern gedacht und getan wird. Diskussionsgegenstand für Elisabeth Grabmeier aus Schechen waren die Vorgehensweisen der Unteren Naturschutzbehörde zum grünen Sieben-Meter-Schutzstreifen, auf dem momentan das „Jakobskreuzkraut“ wuchere.
Auch der Biber steht im Fokus
Ferner stellte sie das Thema Biber und dessen Entnahme zur Aussprache. Betroffene und geschädigte Landwirte fühlten sich aufgrund derzeit geltender Entnahme- und Artenschutzregeln „ausgeschmiert“ und erwarteten dazu geeignete Lösungen. Die ehemalige Landesbäuerin und MdL Annemarie Biechl bat, die Landwirtschaft sowie auch die Almwirtschaft gegenüber der Bundespolitik im Blick zu halten.
Am Ende der Zusammenkunft stand die nachträgliche Ehrung von Hans Roth für 20 Jahre Mitgliedschaft im CSU-Ortsverband durch Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Staatsministerin Michaela Kaniber und CSU-Vorsitzenden Martin Huber.
