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Miteinander in Bad Feilnbach

Solomiia (5) und Kostia (3) haben das Down-Symdrom - wie sie in der Kita perfekt integriert werden

Ohne Ausgrenzung und Diskriminierung fühlt sich die fünfjährige „Solomiia“ (mit weißer Mütze und gelb-blauer Gießkanne) unter gleichaltrigen Kindern aus Bulgarien, Polen und Au eingebunden und sichtlich wohl.
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Ohne Ausgrenzung und Diskriminierung fühlt sich die fünfjährige „Solomiia“ (mit weißer Mütze und gelb-blauer Gießkanne) unter gleichaltrigen Kindern aus Bulgarien, Polen und Au eingebunden und sichtlich wohl.

Im Mittelpunkt stehen dabei Respekt, Verständnis und die Überzeugung, dass jedes Kind einzigartig und wertvoll ist. Welche Erfahrungen die Mütter der beiden ukrainischen Kinder in Bad Feilnbach gemacht haben und welches Angebot es für Kinder mit Trisomie 21 in Bad Aibling gibt.

Bad Feilnbach – Die fünfjährige Solomiia aus der Ukraine wurde mit dem „Down-Syndrom“ geboren und besucht zusammen mit weiteren Kindern aus Rumänien, Polen und Au den gemeindlichen Kindergarten „Auer Füchse“. Sie ist ein echter Sonnenschein, wie die Leiterin Heike Hebestreit der seit 2022 bestehenden Einrichtung im Auer Martinsheim betont. Das Mädchen ist sehr selbstständig, intelligent, immer lustig. Sie liebt es, zu Singen und passt auch auf sehr verantwortlich auf die jüngeren Kinder auf.

Trisomie 21 ist keine Krankheit

Trisomie ist keine Krankheit, sondern eine Anomalie des Chromosoms 21. So beschreibt es die Literatur. Etwa drei Prozent der Menschen betrifft diese angeborene Besonderheit, die den meisten wohl besser als „Down-Syndrom“ bekannt ist. Die genetische Veränderung beeinflusst das Aussehen sowie die geistige, motorische und sprachliche Entwicklung und ist bei jedem Kind individuell ausgeprägt. Die Betroffenen leiden nicht unbedingt unter ihrer Behinderung, eher unter den Vorurteilen, der Diskriminierung und Ausgrenzungen.

Diese Menschen sind wie jedes Individuum einzigartig und trotz ihrer Behinderung ein Teil der Gemeinschaft mit Anspruch auf Anerkennung und Wertschätzung. Wie ein harmonisches Miteinander von Mitgliedern der Gesellschaft mit und ohne Behinderungen funktionieren kann, zeigen zahlreiche Beispiele.

Auch der dreijährige Kostia fühlt sich pudelwohl

In der gemeindlichen Einrichtung „Gemeinde-Mäuse“ fühlt sich, laut Leiterin Astrid Liebhart, auch der dreijährige Kostia sehr wohl. Er stammt ursprünglich ebenfalls aus der Ukraine. Der Bub besucht seit Herbst letzten Jahres die Einrichtung und versteht sich bestens mit seinen Altersgenossen, die bunt gemischt aus Ungarn, Kolumbien, Eritrea und natürlich aus Bad Feilnbach kommen.

Für Sandra Gerhardinger, Fachbereichsleiterin für Kindertagesstätten und Schulen in der Gemeinde, nimmt das Thema Inklusion an den kommunalen und kirchlichen Einrichtungen einen hohen Stellenwert ein. Die Kinder verstehen sich blind und urteilen nicht nach Herkunft oder Werten. Sie spielen barrierefrei und friedlich miteinander. Sie bekräftigt, Kinder sollen und dürfen das sein, was sie sind, nämlich Kinder!

Keiner wird ausgegrenzt

In einem Gespräch mit Kostas Mutter Nadia sowie Solomiias Mutter Oxana, erfahren ihre beiden Kinder weder Diskriminierung noch Ausgrenzungen. Nadia erklärt, das Verhältnis zur Familie auf dem Bauernhof in Litzldorf, auf dem sie mit Ehemann und ihrem Kind derzeit wohnt, sei sehr gut. Ihr Sohn Kostia fühle sich in der Umgebung wohl. Er sei auch angesichts des guten Klimas in der neuen Heimat weniger anfällig für Krankheiten geworden. Die Erwachsenen und Kinder seien sehr entgegenkommend und rücksichtsvoll. Sie sei mit ihrem Sohn sogar ein Teil der Familie geworden.

Ähnliches berichtet Oxana. Sie wohnt in Au, und auch hier sei das Miteinander problemlos und ihr Sonnenschein Solomiia werde von allen Seiten geschätzt.

Kletterkurs für alle, die daran Spaß haben

Ein Angebot für Kinder mit Trisomie 21 bietet das Basislager Bad Aibling des DAV. Deren Leitspruch „Egal welche Einschränkung – jeder hat Talent und ist auf seine Art und Weise ein Meister!“, gilt für Menschen mit Behinderungen, die mit Begeisterung und Hingabe ihren Sport in der Kletterhalle betreiben.

Derzeit machen das zwischen fünf und zehn Kinder mit Trisomie 21. Für sie sei das Klettern und Bouldern in der Anlage völlig normal und mache ihnen sehr viel Spaß, so Franzi Sanftl, die unter anderem verantwortlich ist für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Kinder, die hierherkommen, übernehmen auch Verantwortung, etwa beim Sichern von Kameraden. Das Grundprinzip ist eine vorbildliche Gleichbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Alles, was zählt, ist der Spaß und die Freude am gemeinsamen Sport.

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