Unbekannter stiehlt Beutel mit 25 Blutproben
Nach Blutproben-Diebstahl in Bad Feilnbach: Diese Vermutung äußert die Polizei zum Motiv
Es war ein Fall, der deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgte: der Diebstahl von 25 Blutproben Mitte Januar in Bad Feilnbach. Welche Erkenntnisse die Polizei inzwischen dazu gewonnen hat.
Bad Feilnbach – Diese Tat hatte weit über die Grenzen des Mangfalltals hinaus für Kopfschütteln gesorgt: Ein bislang unbekannter Täter hatte am Montag, 13. Januar, vor einer Arztpraxis in Bad Feilnbach einen Beutel mit 25 Blutproben gestohlen, die für einen Kurier bereitgelegt worden waren. Die Polizeiinspektion Brannenburg hat die Ermittlungen dazu ohne konkretes Ergebnis mittlerweile beendet und den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben.
Ein Rückblick: Das Team der Praxis „Hausärzte Bad Feilnbach“ hatte am 13. Januar gegen 12.15 Uhr den Beutel mit den 25 Blutproben von Patienten für einen Kurier an der nicht einsehbaren Eingangstüre zur Praxis an der Kufsteiner Straße deponiert. Als der Kurier die Blutproben gegen 12.30 Uhr fürs Labor abholen wollte, war der Beutel verschwunden. Nachdem eine selbstständige Absuche durch das Praxisteam rund um die Örtlichkeit ohne Erfolg blieb, wurde die Polizei eingeschaltet.
Zeugenaufruf hat laut Polizei „nichts Verwertbares“ gebracht
Doch auch die konnte bislang weder den gestohlenen Beutel, geschweige denn einen Täter ausfindig machen. „Unser Zeugenaufruf hat nichts Verwertbares eingebracht“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Brannenburg jetzt auf OVB-Anfrage. „Es sind leider keine Hinweise zu dieser Tat eingegangen.“ Auch andere Ermittlungsansätze, wie beispielsweise die Überprüfung, ob etwaige Videokameras im Umfeld des Tatorts installiert seien, hätten kein Ergebnis gebracht.
„Wir gehen davon aus, dass der Täter nicht gezielt die Blutproben gestohlen hat, sondern gedacht hat, dass in der Sendung etwas Wertvolles sein könnte“, schilderte der Polizeisprecher die Theorie der Ermittler zum Motiv. Die Blutproben könnte der Unbekannte anschließend einfach entsorgt haben, so die Vermutung der Polizei. Wobei das natürlich „reine Spekulation“ sei, wie der Polizeisprecher deutlich machte. Die Polizei hat die Ermittlungen jedenfalls mittlerweile eingestellt, die Unterlagen zur weiteren Bewertung an die Staatsanwaltschaft weitergegeben.
Patienten wurde kurzfristig erneut Blut abgenommen
Auch wenn sich der Schaden für die Praxis sowie die Patienten, denen binnen kürzester Zeit erneut Blut für die Untersuchungen abgenommen werden konnte, in Grenzen hält, zeigte sich Dr. Daniel Darga von der betroffenen Praxis bereits direkt nach der Tat fassungslos. „Das ist aus therapeutischer und moralischer Sicht ein Drama“, formulierte es der Mediziner Mitte Januar gegenüber dem OVB und sprach von Grenzen, die „in einem absolut inakzeptablen Maß überschritten“ worden seien. Darga: „Dass an medizinischen Blutproben auch lebenswichtige Entscheidungen hängen können, muss eigentlich jedem klar sein, der noch einen letzten Funken Verstand hat.“