Bürgerversammlung mit Bürgermeister Alois Loferer
„Machen wir Bad Endorf jeden Tag ein bisschen besser” - was die Gemeinde alles plant
Es war die erste Bürgerversammlung seit dem Beginn der Corona-Pandemie in Bad Endorf und die erste von Bürgermeister Alois Loferer. In seiner Rede erklärt Loferer, was die Verwaltung in den kommenden Jahren anpacken will.
Bad Endorf - Viel war vom „Miteinander” die Rede, aber auch vom „nötigen Mut“, um den Investitionsstau aufzulösen. Bei der sehr gut besuchten Bürgerversammlung der Marktgemeinde Bad Endorf in der Mehrzweckhalle gab Bürgermeister Alois Loferer (CSU) erstmals in seiner Amtsperiode einen mit Fotos gespickten Überblick, was der Gemeinderat seit der konstituierenden Sitzung im Mai 2020 bewegt hat und was es weiter zu verfolgen gilt.
Loferer betonte mehrfach, dass dies alles nur in Zusammenarbeit aller im Rathaus und des Gemeinderates geht. Um die Verwaltung zu entlasten, werde die Abteilung Bürgeramt einen neuen Leiter erhalten. Dort werden die Bürgerdienste gebündelt und auch die Digitalisierung vorangetrieben.
Kurzer Überblick über die Haushaltsplanung
Viel habe man für das Wohl der Bürger in der 8000 Einwohner umfassenden Gemeinde erreicht, betonte Loferer. Seien es neue Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, der Umbau des Friedhofs oder Fahrzeugbeschaffungen für die Freiwillige Feuerwehr. Den Haushalt streifte Bürgermeister Loferer nur kurz. In den kommenden Jahren sehen die Ausgaben im Vermögenshaushalt in der Summe gut 90 Millionen Euro vor, an Einnahmen machen jedoch nur gut 70 Millionen Euro. Bürgermeister Loferer bat darum, nicht zu erschrecken. Die Differenz werde man aus den Rücklagen der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt erbringen beziehungsweise erwirtschaften.
Bekommt Bad Endorf Lärmschutz?
Der große Investitionsstau müsse aufgelöst werden, da müsse man mutig sein. Die Lärmsanierung der Bahnstrecke in Endorfs Mitte - „Der Gemeinderat wird darüber noch diesen Herbst entscheiden” - erläuterte der Rathauschef genau so ausführlich wie Bauleitplanungen in der Marktgemeinde. Der Gemeinderat lasse hier eine große Sorgfaltspflicht walten, auch wenn es immer mehr Stellungnahmen gebe: „Wir nehmen das sehr ernst.”
Im Hoch- und Tiefbau habe der Gemeinderat ebenfalls viel bewegt. Seien es Gebäudesanierungen wie beispielsweise das FFW-Haus in Bad Endorf, der Brandschutz im Rathaus, der Neubau der Kindertagesstätte, die Digitalisierung der Schulen im Gemeindegebiet, die Festplatzverteiler auf dem Kirchplatz, der Breitbandausbau oder Maßnahmen zum Hochwasser- und Gewässerschutz.
Radwegenetz soll ausgebaut werden
In der finalen Planung seien der Neubau des Schulzentrums, ein Nahwärmenetz und ein Kreisverkehr beim Endorfer Hof zur Verkehrsentlastung. „Wir halten an dem Projekt fest.” Auch sollen mehr Radwege wie beispielsweise zwischen Mauerkirchen und Rimsting oder zwischen Schlicht und Hartmannsberg „Hier haben wir einen Grundsatzbeschluss gefasst” entstehen.
Stichwort Klimaschutz: auch hier habe die Marktgemeinde in den vergangenen beiden Jahren viel erreicht, lobte der Rathauschef. Neu seien unter anderem die Energieberatung im Rathaus und die Teilnahme am geförderten Klimaschutzkonzept und -management. Den Touristik-Sektor ließ Bürgermeister Loferer ebenfalls nicht unerwähnt. Der On-Demand-Verkehr „Rosi“ werde so gut angenommen, dass der RVO seinen Ortsverkehr zum Jahresende einstellen werde.
Die Entwicklung der Tourismus-Branche
Bürgermeister Loferer erwähnte die verschiedenen Angebote der Tourist-Info wie den Kurpark mit seinem Kneippbecken, das Ferienprogramm oder die Orangerie. Eine Wertschöpfung für Gäste und Bürger gleichermaßen. Dies bestätigten auch die Auslastungszahlen. Im Vergleich zu 2021 gab es im Zeitraum Januar - September einen Zuwachs bei den Übernachtungen von 36 Prozent.
Überhaupt sei die Markgemeinde Bad Endorf gut aufgestellt: Bundespolizeisportschule, die Chiemgau Thermen, Fair-Trade-Teilnehmergemeinde, die vielen Vereine, die sich das ganze Jahr über ehrenamtlich engagieren, dazu die Kultur-Veranstaltungen über das ganze Jahr. Als Beispiele führte Bürgermeister Loferer das Gautrachtenfest und Theateraufführungen an. Dazu noch die Partnerschaften mit Vomp, Tirol und mit Volovec, Transkarpatien. Ihnen widmete er einen besonderen Gruß: „Wir denken an unsere Freunde aus der Ukraine.” Ehe die Fragerunde eingeläutet wurde, betonte Loferer erneut, dass nur miteinander Endorf „ein bisschen besser” werden könne. Im kommenden Jahr werde Endorf erneut groß feiern, so Bürgermeister Loferer: 50 Jahre Markt und 1100 Jahre Endorf.
Fragen zum Moorbad
Dr. Hans Eberle und Werner Götte vom Moorbadverein erkundigten sich nach dem Stand der Dinge beim Moorbad. Eine Gesamtkostenermittlung stehe noch aus, so die Antwort von Loferer. In der derzeitigen Finanzplanung sehe er keine Luft, und das Projekt sei derzeit noch zu ungenau formuliert. Martin Kormann hatte ein Kompendium erarbeitet, in dem er Fahrradabstellmöglichkeiten in der Gemeinde unter die Lupe nahm. Bürgermeister Loferer bedankte sich ausdrücklich für diese ehrenamtliche wertvolle Arbeit, bat aber auch um Geduld. Man werde dies nach und nach angehen.
Wolfgang Kirr ging auf den schlechten Zustand einiger Straßen im Gemeindegebiet ein. Dazu meinte der Rathauschef, dass die Straßensanierung aller Straßen den Haushalt sprengen würde. Nachdem keine weiteren Fragen kamen, verabschiedete sich Bürgermeister Loferer mit den Worten: „Machen wir zusammen Bad Endorf jeden Tag ein bisschen besser.”

