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Schweres „Spiel“ mit den Nagetieren

Erst die Krähen, jetzt der Biber-Frust: Ist der Bad Aiblinger Kurpark in Gefahr?

Weil der Biber seit Jahren für Probleme im Kurpark sorgt, hat die Stadt Bad Aibling Maßnahmen ergriffen, um die Bäume vor den Nagetieren zu schützen.
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Weil der Biber seit Jahren für Probleme im Kurpark sorgt, hat die Stadt Bad Aibling Maßnahmen ergriffen, um die Bäume vor den Nagetieren zu schützen.

Nachdem die Krähen im Kurpark schon oft für Ärger sorgten, machen jetzt auch Biber unliebsam auf sich aufmerksam. Was sie am Aiblinger Baumbestand alles anrichten und wie die Stadt dagegen vorgeht.

Bad Aibling – „Unmöglich, dort noch zu sitzen. Alles voller Kot“, hatte sich Kurdirektor Thomas Jahn einst über die Situation im Bad Aiblinger Kurpark echauffiert und dabei auf die Krähen-Problematik hingewiesen. Während der Ärger über Verschmutzung und Lärm durch die Vögel regelmäßig diskutiert wird, gesellte sich in letzter Zeit ein weiteres Problem-Thema im Kurpark hinzu.

Wie ein Bad Aiblinger Bürger von mehreren Spaziergängen berichtet, seien zuletzt mehrere Bäume „spektakulär gefällt“ worden und im Weg herumgelegen. Verursacher sollen hierbei offenbar Biber gewesen sein. Das Problem bestätigt nun auch die Stadt Bad Aibling auf OVB-Nachfrage. „Das Thema Biber ist im Kurpark weit über zehn Jahre schon bekannt, hauptsächlich in der Glonn, aber mittlerweile auch im Mühlbach“, erklärt Andreas Arnold, Gärtnermeister und stellvertretender Bauhofleiter.

„. . . bevor sie sich der Biber holt“

So seien anfangs vor allem größere Bäume insbesondere im Unteren Park an der Böschung, aber auch weit in den Park hinein vom Biber gefällt oder deutlich angenagt worden. „Es wurden auch Fraßspuren gesehen am Moorgarten, der eigentlich weit vom Gewässer entfernt ist“, sagt Arnold. Im Allgemeinen habe man im Kurpark teils große schöne alte Bäume – „und diese wollten wir unbedingt schützen, bevor sich der Biber diese holt“, betont der Gärtnermeister.

Ihm zufolge gehe es auch um die öffentliche Sicherheit, die für die Park-Besucher gewährleistet sein muss. Deshalb mussten Maßnahmen ergriffen werden. So durfte die Stadt, nach einer Begehung mit der Naturschutzbehörde, eine „Stromlitze“, also einen Zaun mit elektrischer Spannung, an der Glonn auf Höhe des Unteren Parks im Böschungsbereich spannen. „Hierbei wird in kleiner Menge Strom durchgeschickt, wie bei einem Weidezaun – mit Schildern gekennzeichnet – und dadurch wird durch Berührung der Biber abgehalten“, so Arnold. Die recht einfach zu montierende Stromlitze müsse aufwendig freigehalten werden, funktioniere aber sehr gut, sagt der Gärtnermeister.

Warum andere Versuche scheiterten

„Wir hatten es auch mit Drahtmatten um jeden einzelnen Baum vorab probiert“, sagt der stellvertretende Bauhofleiter. Jedoch erwische man nicht jeden Wurzelanlauf so, dass man ihn auch schützen könne. Zusätzlich müsse durchgehend nachgebessert und gelockert werden, sodass die Drahtmatten nicht in den Stamm einwachsen. Und Arnold betont, dass diese Option, „wenn jeder Baum eingewickelt ist“, freilich auch optisch nicht gerade ein Hingucker sei.

War es der Biber? Mehrere Spuren deuten auf das Nagetier im Kurpark hin.

Unstrittig sei, dass die Biberanzahl, wie überall, mittlerweile deutlich gestiegen ist. Somit habe das Nagetier inzwischen auch den Weg in den Oberen Park gefunden. Die Folge: „Wir mussten hier einige Bäume entfernen im letzten Winter sowie in diesem Winter, es handelte sich aber meist um Kleinbäume im Böschungsbereich. Aber es wurde innerhalb eines Jahres deutlich mehr an Biberaktivität gesichtet“, so Arnold.

Ein „Spiel mit dem Biber“

In Absprache mit der Naturschutzbehörde durfte die Stadt nun auch hier, im Oberen Park, wieder an der Böschung eine Stromlitze spannen, um den Biber vom Baumbestand fernzuhalten. Arnold betont: „Diese Litzen sind mit gelben Warntafeln deutlichst und oft gekennzeichnet, aber wir weißen sehr daraufhin, diese nicht zu berühren und auch die Hunde von dieser fernzuhalten.“

Man könne nicht alles verhindern und so bleibe es ein „Spiel mit dem Biber“, ob dieser den Einzelbaum als erstes erwischt und ihn an- beziehungsweise abnagt oder man selbst früher mit der Schutzmaßnahme zur Stelle ist. „Jegliche Maßnahme wird von uns mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Rosenheim vorher abgestimmt. Nur diese dürfe Entscheidungen treffen, wie und was gemacht werden darf, so Arnold.

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