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10 Jahre nach dem Neubau

Angeschlagene Rathausfassade: Wann kommt das Gerüst in Bad Aibling endlich weg?

Das Gerüst an der Rathaussüdseite im Zentrum von Bad Aibling ist nicht nur den Inhabern der dortigen Geschäfte seit Monaten ein Dorn im Auge.
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Das Gerüst an der Rathaussüdseite im Zentrum von Bad Aibling ist nicht nur den Inhabern der dortigen Geschäfte seit Monaten ein Dorn im Auge. 

Seit Monaten ist die Südfassade des Aiblinger Rathauses komplett eingerüstet – aus Verkehrssicherungsgründen. Doch nun wartet Bürgermeister Stephan Schlier mit einer erfreulichen Nachricht des Statikers auf und erklärt überraschend: „Wir befinden uns auf der Zielgeraden.“

Bad Aibling – Über dieses vorgezogene „Ostergeschenk“ freut sich die Stadt: Die Südfassadenverkleidung des Aiblinger Rathauses muss nun doch nicht komplett abmontiert und ersetzt werden. Das teilte Bürgermeister Stephan Schlier auf Anfrage der OVB Heimatzeitungen sowie von Martina Thalmayr (Grüne) – in der jüngsten Sitzung des Stadtrates – mit.

Endlich grünes Licht vom Statiker

Da war die Freigabe durch den beauftragten Statiker gerade druckfrisch eingegangen. Dieser habe nach Begutachtung der Unterkonstruktion grünes Licht für eine wesentlich weniger aufwendige Alternativlösung gegeben: „Es ist möglich, die Platten mit der Unterkonstruktion zu verschrauben, und zwar so, dass man es nicht sieht. Damit wäre die Verkehrssicherheit dann auch wieder hergestellt. Eine sehr gute Nachricht“, betonte Schlier.

Gefahr von sich lösenden Teilen

Die Gefahr, dass sich Teile der Verkleidung lösen und auf die Straße fallen, hatte im vergangenen Herbst sofortigen Handlungsbedarf ausgelöst: Die Fassade des 2012 eingeweihten Rathauses musste gesichert werden. Das dazu aufgestellte Gerüst über die ganze Länge des Rathauses hatte vor allem auch bei den Inhabern der dortigen Geschäfte erheblichen Unmut ausgelöst. Es sollte zunächst so lange stehen, bis die Fassade abgetragen gewesen wäre. Und danach abmontiert werden, bis die neuen Platten lieferbar gewesen wären. Zu deren Installation wäre es wieder aufgebaut worden.

Doch tatsächlich müssen jetzt „nur“ 13 anstatt rund 40 Platten ersetzt werden, teilte Schlier mit. Ein Muster sei der Stadt bereits vorgestellt worden und es habe sich gezeigt, dass sich die neuen Platten „optisch 1:1 einfügen werden“. Auch habe man sich davon überzeugt, dass die Verschraubung nicht zu sehen sei.

Witterung setzt Südseite stark zu

Die Südfassade sei den Witterungseinflüssen am stärksten ausgesetzt, hatten Schlier und die Bauverwaltung bereits im vergangenen Jahr erklärt: Starke UV-Strahlung im Sommer sowie Feuchte und Nässe, die im Winter auch gefrieren, hätten offenbar dazu geführt, dass das Material an der Stirnseite der Platten spröde wurde. In den Spalt zwischen Plattenrückseite und der Spezialmembran an der Gebäudewand könne Feuchtigkeit entstehen beziehungsweise Wasser eindringen.


„An der Nordseite hingegen fehlt überhaupt nichts“, konstatierte Schlier. Auch die Platten an der Ost- und Westfassade bereiteten keine Sorgen hinsichtlich der Verkehrssicherheit, würden aber noch einmal kontrolliert und gegebenenfalls auch verschraubt. „Dazu ist aber kein Gerüst erforderlich, das geht mit einem Hubsteiger“, versichert Schlier.

„Befinden uns jetzt auf der Zielgeraden“

Somit befinde man sich nun immerhin auf der Zielgeraden. Zwar liege das Angebot für die bevorstehenden Maßnahmen noch nicht vor – die Freigabe durch den Statiker sei schließlich erst vor wenigen Tagen erfolgt. Zur Zeitschiene und den Kosten könne man erst dann etwas sagen, wenn das Angebot vorliegt. Doch gehe man davon aus, dass das Gerüst Ende Mai abgebaut werden kann – „spätestens“, wie Peter Hauser vom städtischen Bauamt betont.

Markus Stigloher (CSU) erkundigte sich, ob der Austausch und das Verschrauben der Platten mit dem Architekturbüro abgestimmt worden sei. Das bestätigte Schlier. „Und was sagen die zu ihrer offensichtlichen Fehlkonstruktion?“, hakte Stigloher nach. Schlier wollte hier den Ball zunächst flach halten: „Zuerst einmal geht es um die Lösungsfindung und die Abnahme der Statik. Um die Schuldzuweisung beziehungsweise Schuldfrage dann im zweiten Schritt.“ Für Stigloher bleibt aber wichtig: „Die Stadt darf keinesfalls auf den Kosten sitzen bleiben.“ Zur Höhe der Kosten liegen noch keine Angaben vor.

Die Stadt darf auf keinen Fall auf den Kosten sitzen bleiben.

CSU-Stadtrat Markus Stigloher

Wie berichtet, hatte die Stadt Schlier zufolge seit der Fertigstellung des Gebäudes 2012 alle Wartungsintervalle an der Fassade eingehalten und die Mängelanzeige auch innerhalb der zehnjährigen Gewährleistungsfrist gestellt. Wie es hier nun weitergeht, ist noch offen.

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