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Unfall wirft Fragen zur Sicherheit auf

Radfahrerin (12) von Auto erfasst: Spitzt sich die Lage um Aiblinger Gefahrenstelle zu?

An der Kreuzung Ebersberger Straße/Grassingerstraße in Bad Aibling stehen seit Sommer Stopp-Schilder. Doch werden diese von Autofahrern beachtet?
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An der Kreuzung Ebersberger Straße/Grassingerstraße in Bad Aibling stehen seit Sommer Stopp-Schilder. Doch werden diese von Autofahrern beachtet?

Ein seit langer Zeit diskutierter Risiko-Bereich ist nun erneut Schauplatz eines gefährlichen Unfalls geworden. Doch warum ändert sich an Bad Aiblings Verkehrs-Brennpunkt nichts? Was seitens der Stadt geplant ist und was zu dem Unfall bekannt ist.

Bad Aibling – Der Verkehrsbrennpunkt rund um die Kreuzung Ebersberger Straße/Grassingerstraße nahe der Verbrauchermärkte Prechtl und Aldi in Bad Aibling bleibt ein brisantes Thema. Dies zeigt nicht zuletzt ein Vorfall vom vergangenen Freitag (13. Dezember), als im Kreuzungsbereich eine 12-jährige Fahrradfahrerin von einem Auto erfasst wurde. Laut Angaben der Polizei hatte sich die Schülerin auf dem Heimweg befunden, als sie den rot markierten Radweg überquerte. Ein Autofahrer übersah das Mädchen und erfasste sie mit seinem Fahrzeug. Die Schülerin fiel zunächst auf die Motorhaube und anschließend auf den Asphalt, wobei sie sich leicht verletzte.

Auch aufgrund dieser „Hauptproblemstelle“, wie Bürgermeister Stephan Schlier den Verkehrsbereich zuletzt bezeichnete, landet das Thema in verlässlicher Regelmäßigkeit im Bad Aiblinger Rathaus auf dem Tisch. So kreisen schon lange Wünsche, Gedankenspiele und Planungen, die sich etwa mit einer Ampelanlage oder einem Kreisverkehr als Entschärfung beschäftigen, durch die Sitzungssäle. Viel konnte die Stadt bislang jedoch nicht ausrichten. Doch wie geht es jetzt weiter und sind trotz allem Maßnahmen geplant?

Hat sich durch Stopp-Schilder etwas verbessert?

Auf OVB-Anfrage verweist Bad Aiblings Ordnungsamtsleiter Martin Haas zunächst auf den jüngsten Versuch, etwas mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich zu schaffen. So wurde im August die Anordnung erlassen, an der Kreuzung an der westlichen Grassingerstraße die Verkehrsschilder „Halt. Vorfahrt gewähren“ und „Radverkehr kreuzt von links und rechts“ aufzustellen. Doch haben etwa die Stopp-Schilder bislang zu einer Verbesserung geführt? Immerhin hatte die Aiblinger Stadträtin Anna Maria Kirsch (ÖDP) zuletzt angemerkt, dass viele Autofahrer die Stopp-Schilder „eher als Empfehlung“ wahrnehmen würden. Ein Eindruck, der Martin Haas nicht ganz fremd ist.

„Bisher ist uns hier zwar kein Unfall gemeldet worden“, sagte er nun gegenüber dem OVB. Jedoch sei zu beobachten, „dass sich leider nicht alle Verkehrsteilnehmer an die neue Regelung halten“. So würden einige Autofahrer an der Haltelinie nicht vollständig zum Stehen kommen, nur kurz schauen und einfach weiterfahren. Diese „Vorfahrtsverstöße“ könnten jedoch zum Risiko für andere Verkehrsteilnehmer, nicht zuletzt für Unfallopfer, werden. „Dem Autofahrer selbst passiert in der Regel nichts, Leidtragende sind dann aber die anderen“, so Haas. Er wünscht sich insgesamt mehr Sensibilität im Straßenverkehr.

Ampel? Kreisel? „Uns fehlt Grundfläche“

Da man sich der Problematik bewusst ist, hat die Stadt seit Längerem an alternativen Lösungen gearbeitet. Allerdings würde etwa die Errichtung eines Kreisverkehrs daran scheitern, dass der Stadt die hierzu notwendigen Flächen nicht zur Verfügung stehen. Diese Situation sei auch nach wie vor aktuell, bestätigt Martin Haas. „Grundsätzlich fehlt uns Grundfläche und der Grundstückseigentümer ist nach wie vor nicht dazu bereit, uns die nötigen Flächen abzutreten.“ Denn sowohl für den Bau eines Kreisverkehrs als auch für eine Ampelanlage reiche der aktuelle Platz nicht aus.

Bis weitere Erkenntnisse vorliegen, hatte die Stadtverwaltung deshalb im September vorgeschlagen, zumindest testweise eine Ampelanlage zu installieren. Eine solche Versuchsampel sei laut Haas theoretisch auch möglich, was die Platzverhältnisse anbelangt. Wann oder ob ein solcher Testlauf gestartet wird, war bislang noch offen.

Karlheinz Platzer, stellvertretender Leiter der Tiefbauabteilung in Bad Aibling, erklärte nun, dass bereits ein beauftragtes Ingenieurbüro an der Umsetzung arbeite. „Das Ganze wird vermutlich im Frühjahr passieren“, erklärte er. Wenn möglich werde dann eine Versuchsampel temporär aufgestellt und dadurch getestet, ob hierdurch ein positiver Effekt erzeugt werden kann. Die Testampel soll dann vor allem die Sicherheit für Fußgänger und Radler erhöhen, so Platzer.

„Sollte sich herausstellen, dass eine Ampel die Lösung ist, dann arbeiten wir daran, dauerhaft eine Ampelanlage einzurichten“, sagt Platzer. Welche Schaltung sinnvoll ist und wie viel zusätzliche Flächen für diese Baumaßnahme notwendig sind, werde dann durch das Ingenieurbüro erarbeitet. Zwar würden auch für die Ampel zusätzliche Flächen benötigt, allerdings sei diese Umsetzung wesentlich realistischer umzusetzen. Für einen Kreisverkehr hingegen werde man die Flächen schlicht nicht bekommen, so Platzer.

Mädchen von Auto erfasst: Polizei sucht Unfallverursacher

So oder so ist klar, dass die gefährdete Sicherheit, vor allem die der Fahrradfahrer, in besagtem Bereich weiterhin im Fokus steht. Laut Angaben der Polizeiinspektion Bad Aibling ist es zwischen Januar 2021 und Juli 2024 dort zu insgesamt 22 Unfällen gekommen, an denen keine Fußgänger beteiligt waren. Laut Polizei handelt es sich hierbei um einen „Unfallschwerpunkt“ beziehungsweise um eine „Unfallhäufungsstrecke entlang des Radweges“.

Was sich nun erneut beim Unfall am vergangenen Freitag zeigte. Brisant hierbei: Nachdem die 12-jährige Radfahrerin von dem Auto erfasst wurde, hatten die Unfallbeteiligten keine Kontaktdaten ausgetauscht. Zwar hielten an der Unfallstelle mehrere Zeugen und halfen der Geschädigten. Auch der Unfallverursacher stoppte sein Fahrzeug. Da vor Ort jedoch die Polizei nicht hinzugezogen wurde, ist unklar, wer die Beteiligten waren.

Laut Zeugenaussagen soll der Wagen olivgrün gewesen sein. Ein Kennzeichen ist nicht bekannt. Der Fahrer soll überdies etwa 70 Jahre alt sein und graue Haare haben. Die Polizei sucht deshalb sowohl den Unfallverursacher als auch weitere Zeugen des Unfalls, die sich mit der Polizeiinspektion Bad Aibling unter der Telefonnummer 08061/90730-0 in Verbindung setzen sollen. Auf OVB-Nachfrage teilte nun ein Sprecher der PI Bad Aibling knapp mit, dass er zum aktuellen Stand noch nichts sagen könne, die Ermittlungen dauerten derzeit noch an.

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