Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Besonderes Projekt der Kita St. Georg

Warum in Bad Aibling ein Playmobil-Drache Einzug in die Kirche hält

Das ist die Holzplatte mit dem großen See, aus dem der Drache steigt. Kita-Leiterin Natascha Wittling (links) und Projektbetreuerin Andrea Marschner freuen sich, dass die Kinder der Kita St. Georg in Bad Aibling mit so viel Engagement bei der Sache waren.
+
Das ist die Holzplatte mit dem großen See, aus dem der Drache steigt. Kita-Leiterin Natascha Wittling (links) und Projektbetreuerin Andrea Marschner freuen sich, dass die Kinder der Kita St. Georg in Bad Aibling mit so viel Engagement bei der Sache waren.

Ein Playmobil-Drache und zwei Holzplatten bildeten den Startschuss für ein besonderes Projekt in der Kindertagesstätte St. Georg in Bad Aibling. Kinder der Einrichtung setzten die Legende, die sich um ihren Namenspatron rankt, mit viel Freude und Engagement spielerisch in einem kleinen Kunstwerk um. Jetzt wird es öffentlich ausgestellt.

Bad Aibling - Die Kleinen mit der Geschichte des Heiligen vertraut zu machen, dessen Namenstag am 23. April gefeiert wird, schwebte Pastoralreferentin Gabriele von Reitzenstein von der Pfarrgemeinde St. Georg schon lange vor. Schließlich ist Georg nicht nur Namenspatron der gleichnamigen Kirche, sondern auch Schutzpatron der Stadt.

Enthauptung im Jahr 305

Dem Heiligen, der im Jahr 305 während der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian enthauptet wurde, wird nicht nur ein unerschütterlicher Glaube attestiert. In der Öffentlichkeit wird er als tapferer Ritter dargestellt, der mit einem Schwert auf seinem Pferd sitzt. Mit diesem Schwert soll er der Legende nach einen Drachen getötet und damit eine Stadt in Kappadokien in der Türkei, die unter der Tyrannei des Tieres litt, vom Joch des Ungeheuers befreit haben.

Präsentation in Schauvitrine

Ein Playmobil-Drache, den Pastoralreferentin Gabriele von Reitzenstein von der Stadtkirche Bad Aibling besaß, brachte sie schon vor längerer Zeit auf die Idee, dieses Geschehen von Kindern nachstellen zu lassen und deren Werk pünktlich zum Patrozinium in einer Schauvitrine in der Kirche zu präsentieren. Als sie vor circa zwei Monaten mit Stadtkirchenrätin Bärbel Merk über das Projekt sprach, kam Bewegung in die Angelegenheit. „Die Gabriele hatte diese Idee schon vor rund zehn Jahren. Die Umsetzung hat halt ein bisserl gedauert“, schmunzelt Merk. Sie freut sich sehr darüber, dass die Kindertagesstätte St. Georg den Gedanken sofort aufgegriffen hat, als sie ihn an das Betreuerteam herantrug.

Die Umsetzung war nicht ganz einfach

Projektleiterin Andrea Marschner

„Die Umsetzung war nicht ganz einfach. Wir mussten mit den Kindern ja erst einmal den Hintergrund der Geschichte erarbeiten“, weiß Andrea Marschner, die als Projektleiterin in der Kita fungiert. „Da war die Verwechslungsgefahr zunächst schon groß. Viele dachten an den Heiligen Martin, schließlich sitzt der auch auf einem Pferd und hat ein Schwert“, so Marschner. Ihr Mann organisierte übrigens die zwei benötigten Holzplatten.

Als die vorhanden waren, durften die Kinder unter fachlicher Anleitung ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Auf einer Platte entstand ein See mit Uferlandschaft. Auch der Drache fand auf ihr Platz. Vom See führt eine Brücke zur zweiten Platte, auf der die Kinder eine Stadt mit Menschen errichteten, die vom Drachen bedroht wird, weil er über die Brücke in dass besiedelte Gebiet eindringen will.

Das Bemalen von Figuren bereitete den Kindern viel Spaß.

St. Georg steht mit seinem Pferd vor der Brücke und verhindert diesen Angriff. Rund ein Dutzend Vorschulkinder im Alter von fünf bis sechs Jahren war mit der Umsetzung des Projektes etwa zwei Wochen lang beschäftigt. Es wurde nach Herzenslust in lockerer Atmosphäre gemalt und gebastelt, auch viel Liebe zum Detail wurde sichtbar. Selbst Wolken und am Himmel fliegende Vögel wurden als Elemente der Kulisse eingehängt. „Die waren mit Feuereifer dabei. Wir haben auch viel Lob von den Eltern bekommen“, weiß Andrea Marschner.

Freilich ist auch ein pädagogischer Ansatz mit dem Projekt verbunden. „Wenn die Darstellung in der Kirche ausgestellt wird, wird auch ein Bezug zum Gotteshaus hergestellt“, ist Bärbel Merk überzeugt. Sie weiß, dass Kinder dort beispielsweise immer wieder gerne die Krippendarstellung angeschaut haben, die bis Ostern in großen Glasvitrinen zu sehen war.

Der enge Draht zur Pfarrgemeinde und zur Kirche ist uns wichtig

Kita-Leiterin Natascha Wittling

Den Bezug der Kinder zur Kirche herzustellen, ist auch Projektleiterin Andrea Marscher und Kita-Leitern Natascha Wittling ein Anliegen. Man schaue mit den Kindern immer wieder mal in der Kirche vorbei, berichtet Marschner. „Der enge Draht zur Pfarrgemeinde und zur Kirche ist uns wichtig“, ergänzt Wittling. „Wir kooperieren wirklich gut miteinander.“

Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass so viele Hände und Köpfe bei der Umsetzung des Projektes mitgewirkt haben

Stadtkirchenrätin Bärbel Merk

Zusammen mit Stadtkirchenrätin Bärbel Merk hoffen die beiden Kindergarten-Mitarbeiterinnen jetzt, dass das Werk ihrer Schützlinge auch bei den Erwachsenen innerhalb der Pfarrgemeinde auf Neugierde stößt und möglichst viele Besucher zu einem Moment des Betrachtens und Innehaltens in der Kirche animiert. „Dieses Ziel haben wir mit unserer Arbeit verbunden“, sind sich Marschner und Wittling einig. „Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass so viele Hände und Köpfe bei der Umsetzung des Projektes mitgewirkt haben“, sagt Bärbel Merk.

Sie freut sich schon auf Donnerstag, 20. April. An diesem Tag gehen die Kinder und die Betreuerinnen gemeinsam in die Georgskirche und bauen die Darstellung auf.

Kommentare