Erste Schritte stehen an
Pläne für neues Hotel: Was geschieht mit dem Thermenparkplatz in Bad Aibling?
Soll der Parkplatz der Stadtwerke Bad Aibling an der Therme im Zuge der Debatte um das neue Hotel gleich mit überplant werden? Die Kommunalpolitiker sind sich hier nicht komplett einig.
Bad Aibling – Zusammen mit einem Thermenhotel sollen in den kommenden Jahren auch neue Wohnungen auf dem Areal, das direkt an den Außenbereich der Therme angrenzt und parallel zur Lindenstraße bis zur Sonnenstraße verläuft, entstehen. Dieses Vorhaben nimmt nun mit der bevorstehenden Aufstellung des Bebauungsplanes „Quartier an der Therme“ Fahrt auf.
Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) erinnerte eingangs der jüngsten Beratung im Bauausschuss an das Versprechen des Bauherren Dr. Max von Bredow, geschäftsführender Gesellschafter der „Max von Bredow Baukultur GmbH“ mit Sitz in Kolbermoor, die Bürger der Stadt „über das gesetzliche Maß hinaus“ an der Umsetzung beteiligen zu wollen.
Aktuell geht es darum, den Geltungsbereich des Bebauungsplans zu definieren. Die Entscheidung dazu trifft der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Januar. Im Bauausschuss richtete sich der Fokus der Kommunalpolitiker allerdings zwischenzeitlich auf ein Detail: den Thermenparkplatz der Stadtwerke. Dieser war in den vorliegenden Plänen nicht mit einbegriffen – was nicht alle für richtig hielten.
„Wir bedauern sehr, dass der Parkplatz der Stadtwerke nicht mit in den Geltungsplan einbezogen wird“, betonte Grünen-Stadträtin Anita Fuchs. „Wir halten es für aus der Zeit gefallen, diesen nur mit einer Ebene zu nutzen“, brachte sie die Idee eines Parkdecks oder Ähnliches ins Spiel. Schlier versicherte, dass eine solche Möglichkeit nicht vom Tisch sei, auch wenn man die Fläche aktuell nicht in den Geltungsbereich aufnehme: „Das spielt heute noch gar keine Rolle.“
Was wiederum Thomas Höllmüller (CSU) für genau richtig hielt. „Ich begrüße das gesamte Projekt, bin aber froh, dass der Parkplatz der Stadtwerke nicht mit im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist. Wir sollten es sogar schriftlich festhalten, dass er so bleibt, wie er ist und nicht für ein Parkdeck oder ähnliches zur Verfügung steht“, forderte er. Die Stadtwerke dürften hier auf keinen Fall beeinträchtigt werden.
„Selbstverständlich sollen die Stadtwerke auf gar keinen Fall beschnitten werden“, versicherte Anita Fuchs. Sie betonte jedoch: „Für mich gehört der Parkplatz in den Bebauungsplan. Ich stelle den Antrag, ihn mit einzubeziehen.“ Monika Niedermaier von der städtischen Bauverwaltung erklärte, dass dies auch später überhaupt kein Problem sei. Doch solle erst geklärt werden, wie man sich mit diesem Grundstück verhalten wolle. In der Zwischenzeit gehe es aber um die Planungssicherheit für das Projekt.
Auf die Anmerkung von Martina Thalmayr (Grüne), dass es aber auch um die Stellplatzfrage für das Hotel gehe (vorgesehen sind rund 100 Zimmer), entgegnete Schlier, dass dies zu einem späteren Zeitpunkt selbstverständlich auch mit zur Bürgerbeteiligung gehöre
Private Bauherren sollten selbst schauen, „wo sie ihre Stellplätze herbringen.
„Das ist jetzt in dieser Wahlperiode der vierte Parkplatz nach dem an der Katharinenstraße, dem Pendlerparkplatz am Bahnhof und dem Asamparkplatz, der für private Nutzung zur Verfügung gestellt werden soll“, monierte SPD-Rat Richard Lechner, der ebenfalls dagegen ist, das Grundstück aus der Hand zu geben. Private Bauherren sollten selbst schauen, „wo sie ihre Stellplätze herbringen. Nicht, dass wir hier schon das Tor dazu aufmachen.“
Schlier bedauerte diese Diskussion: „Hier tut sich eine historische Chance auf, nachdem eine Einigung mit dem Grundeigentümer gefunden wurde. Jetzt geht es schließlich nur um eine Empfehlung vom Bauausschuss an den Stadtrat. Später können wir dann diese eine Frage separat klären.“
Beschluss am Ende einstimmig
Der Antrag von Anita Fuchs, den Parkplatz bereits jetzt in den Geltungsbereich mit einzubeziehen, lehnte der Ausschuss mit 8:3 Stimmen ab, bevor er dem Stadtrat dann einstimmig empfahl, den Bebauungsplan mit der Bezeichnung „Quartier an der Therme“ aufzustellen.
Geplant ist, nach dem Thermenhotel in einem zweiten Schritt anhand einer „hochwertigen Wohnbebauung“ ein „soziales und bedarfsgerechtes Angebot“ zu erstellen: Ein Großteil des Quartiers soll laut Dr. von Bredow Mehrgenerationenwohnen ermöglichen, ein weiterer Teil als betreutes Wohnen für Senioren konzipiert werden.
