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Betreiber äußern sich zu Zukunftsplänen

„Süchtig“ nach Schokoküssen? Ob ein verrückter Laden dauerhaft in Bad Aibling bleibt

Maximilian Lederer sitzt im Aiblinger Testbetrieb inmitten seiner unzähligen Schaumküsse.
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Maximilian Lederer sitzt im Aiblinger Testbetrieb inmitten seiner unzähligen Schaumküsse.

Seit fast drei Wochen testen zwei Unternehmer die Räumlichkeiten einer Bad Aiblinger Eisdiele und bieten fast ausschließlich Schokoküsse an. Am Samstag endet der Probebetrieb. Doch hat die skurrile Süßwaren-Aktion eine Zukunft in der Kurstadt?

Bad Aibling – Mittlerweile dürften es die meisten Aiblinger beim Fußmarsch durch die Innenstadt bemerkt haben. Doch an diesem Samstag (11. Februar) endet das süße Experiment. Seit drei Wochen bieten die Räumlichkeiten in der Kirchzeile 16, wo eigentlich das Eiscafe Toscani zuhause ist, eine riesengroße Auswahl an Schokoküssen. Genauer gesagt hat dort übergangsweise ein Geschäft geöffnet, bei dem fast ausschließlich die schaumigen, mit Schokolade überzogenen Süßwaren über die Ladentheke gehen. Seit drei Wochen zieht ein Schild vor dem Schaufenster mit der Aufschrift „Schaumkuss to go“ zahlreiche Besucher ins Geschäft.

Zwar durften die Betreiber eine Woche länger als ursprünglich geplant bleiben. Doch die Toscani- Betreiber brauchen ihre Räume nun wieder. Dadurch stellt sich auch die Frage, wie es mit den Schaumkuss-Spezialisten weitergeht und wie gut die Schwedenbomben, wie sie etwa in Österreich genannt werden, beim Bad Aiblinger Bürger ankommen.

„Verkaufen 1200 bis 2000 Schaumküsse am Tag“

Wie bereits berichtet, hat der Kolbermoorer Maximilian Lederer die kurzzeitige Abstinenz der Toscani-Betreiber genutzt, um sein junges Geschäftsmodell zu testen. Der 24-Jährige gründete vor ein paar Monaten zusammen mit Geschäftspartner Sebastian Buttgereit das Unternehmen „Schokobuam“ und schrieb sich als Kerngeschäft auf die Fahne, Schaumküsse eines hessischen Traditionsherstellers zu verkaufen. Nach diversen Lieferaufträgen sowie Ständen auf Weihnachtsmärkten sollte nun ein eigener Ladenbetrieb in Angriff genommen werden.

Vielmehr sollte dieser zunächst einmal getestet werden, wozu sich die Bad Aiblinger Lokalität als ideale Chance auftat. Doch kann ein Geschäft dauerhaft funktionieren, dessen Regale ausschließlich mit Schokoküssen, wenngleich in großen Sortenauswahl von weißer Schokolade über Mocca bis hin zu Rum-Traube-Nuss, bestückt sind? Für Lederer lässt sich diese Frage eindeutig bejahen. „Mittlerweile verkaufen wir hier 1200 bis 2000 Schaumküsse am Tag“, sagt der 24-Jährige, der teilweise lange Schlangen vor der Tür beobachtete. Das hänge auch damit zusammen, dass Kunden sogar aus Traunstein oder München angereist waren. „Darunter leidet natürlich auch mal die Mittagspause“, schmunzelt Lederer.

Überrascht vom Interesse der „süchtigen“ Bad Aiblinger

An einem Freitag seien sogar knapp 2500 Schaumküsse über die Ladentheke gegangen, sodass man mit den Nachbestellungen gar nicht hinterhergekommen sei. Täglich begrüße man etwa 100 Kunden im Geschäft.. „Wir sind jetzt natürlich schon Bad Aibling-Fans“, betont der Unternehmer, der ein solch großes Interesse nicht erwartet hätte. Alleine in der vergangenen Woche hätten die Aiblinger rund 20.000 der Schokoküsse verdrückt. Und in der Tat herrscht reges Treiben im Laden.

Große Sortenauswahl von weißer Schokolade über Mocca bis hin zu Rum-Traube-Nuss.

„Haben Sie irgendwas mit Eierlikör?“, fragt eine ältere Dame und bestellt direkt „einen auf die Faust“. „Machen Sie mal eine bunte Mischung“, sagt eine andere Kundin, die ihren Kollegen auf der Arbeit eine Freude machen will. Und sie ergänzt: „Da haben Sie uns jetzt echt süchtig gemacht.“ Laut Lederer ist genau diese „bunte Mischung“ das Erfolgsrezept. Die Menschen schätzten eine große Auswahl an Sorten und die besondere Schaumküsse seien eben einfach mal etwas anderes. Das findet auch eine weitere Kundin, die „zwei Mal Mocca und zwei Mal Krokant“ bestellt.

Wie sehen die Zukunftsplänen der Betreiber aus?

Außerdem, so Lederer, seien die zahlreichen Firmen in der Region eine geeignete Zielgruppe, da diese oftmals gerne in größeren Mengen für ihre Mitarbeiter in die Schaumkuss-Regale greifen würden. Für den 24-Jährigen ist dadurch klar: Ein reiner Schokokuss-Verkauf funktioniert auch in Bayern. In Hessen hätte der Hersteller bereits seit 80 Jahren gute Erfahrungen mit Ladenbetrieben gemacht. Doch was passiert mit dem jungen Unternehmen, nachdem sie ihren Platz in Bad Aibling nach diesem Samstag wieder räumen müssen?

„Wir haben uns dazu entschlossen, definitiv einen Laden in Aibling zu eröffnen und sind schon mit verschiedenen Maklern im Gespräch“, erklärte Lederer noch vor einigen Tagen. Eine vielversprechende Räumlichkeit in der Bahnhofstraße habe man zunächst nicht ergattern können. Alternativ habe man sich auch in der Umgebung, etwa in dieser Woche in Bruckmühl, nach potenziellen Geschäftsräumen umgesehen, was sich nun aber zerschlagen hat. Denn am Freitagabend (10. Februar) kam dann die entscheidende Zusage: „Wir haben einen Laden in Bad Aibling gefunden.“

Im Gebäude des „Bistro-Café Servus“ in der Färbergasse 2 befindet sich ein separater Raum, der eigentlich für Whisky Tastings genutzt wird. „Dort können wir ab sofort zur Untermiete rein“, freut sich Lederer. Er geht davon aus, dass es dort bereits in der kommenden Woche losgeht. Bis dahin müsse man etwa noch eine Theke organisieren.

Wie der Sommer überbrückt werden könnte

Doch auch wenn die Unternehmer Lederer und Buttgereit nun einen festen Aiblinger Laden für ihre Süßware gefunden haben, bleibt die Frage, wie sich ein saisonbedingtes Geschäftsmodell durch den Sommer tragen lässt?

Genau darüber machen sich die Schokokuss-Gourmets derzeit Gedanken. Ideen eines saisonalen Café-Betriebes stehen etwa im Raum. Denn Hochkonjunktur hätten die schaumigen Leckerbissen vor allem zwischen September und Ostern. Doch das Praktische: „Wir sind total flexibel, können theoretisch jederzeit wieder raus oder eben auch im Sommer drin bleiben“, sagt Lederer. Genaueres werde sich zeigen.

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