Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Zeigt, dass der ÖPNV nicht funktioniert“

Diskussion um Bad Aiblinger Moorexpress und die Frage nach dem 49-Euro-Ticket

Eine Frage nach dem Moorexpress entfachte erneut eine Diskussion zum ÖPNV in Bad Aibling, zu der sich auch Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) äußerte.
+
Eine Frage nach dem Moorexpress entfachte erneut eine Diskussion zum ÖPNV in Bad Aibling, zu der sich auch Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) äußerte.

Der öffentliche Personennahverkehr bleibt in Bad Aibling ein teils „leidiges Thema“. In die alte Diskussion um das mangelnde Angebot drängt sich jetzt eine neue Frage: Hat das 49-Euro-Ticket Auswirkungen auf den Moorexpress?

Bad Aibling – Der Wunsch ist nicht neu, die Probleme längst bekannt. Das Angebot des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in Bad Aibling geht vielen Bürgern nicht weit genug. Im Fokus der Kritik steht dabei immer wieder der Moorexpress, der sich etwa zu sehr touristisch orientiere und weniger an einheimische Bürger richte. Auch die Buslinie an sich, die gewisse Bereiche im Stadtgebiet nicht abdecke, wird bemängelt. Stadträtin Elisabeth Geßner (CSU) entfachte nun erneut eine Diskussion zu dem Thema.

„Ist denn nicht doch ein Halt am Einkaufszentrum möglich?“, fragte Geßner während einer Ausschusssitzung und äußerte damit einen Wunsch, der nicht neu ist. Bereits in der Vergangenheit hatte etwa Stadtrat und Seniorenbeauftragter Dieter Bräunlich (ÜWG) dieses Anliegen vorgebracht. Auch er bat darum, die jetzige Route wenigstens mit dem Einkaufszentrum (Prechtl) zu verbinden. So könnten die Senioren wichtige Erledigungen tätigen und die Linie würde deutlich attraktiver, so Bräunlich. Er bestätigte den Wunsch erneut auf OVB-Anfrage.

Das Problem mit der Taktung

Doch laut Bürgermeister Schlier habe man dieses Thema „schon hundert Mal“ behandelt. Aufgrund der Linien-Taktung sei ein Halt am Einkaufszentrum nicht möglich. „Wir hatten uns auch deshalb dazu entschlossen, alternativ das Seniorentaxi zu stärken“, betont Bürgermeister Schlier.

Als ein „leidiges Thema für Senioren“, bezeichnet Dieter Bräunlich den Sachverhalt dennoch. „Scheinbar kann der Moorexpress dort aufgrund der Taktung nicht rausfahren.“ Wegen der nicht unerheblichen Kosten und der „nicht besonders gut frequentierten“ Busfahrten könnte man zudem nur sehr schwer für eine zweite Linie argumentieren, so der Seniorenbeauftragte. Auch wenn man sich diese sicherlich wünschen würde.

„Das zeigt uns, dass wir etwas ganz dringend brauchen“, sagte Stadtrat Richard Lindl (Grüne) und löste sogleich auf: „Nämlich einen ÖPNV, der funktioniert.“ Als Stadt müsse man das Thema sofort angehen. „Wir brauchen Bemühungen, wir reden doch schon sehr lange über die Probleme“, betonte Lindl. Schlier verwies auf konkrete Beschlüsse und gab zudem zu bedenken, dass Bad Aibling eben keine Großstadt sei. Außerdem erinnerte er an ein vorgestelltes „Rufbus-System“, über das er neben anderen Themen auch mit dem neuen Aiblinger Klimaschutzmanager in Gesprächen sei.

Moorexpress und 49-Euro-Ticket?

„Der Moorexpress fährt da hin, wo keiner hin will“, äußerte indes Stadtrat Andreas Winhart (AfD) deutliche Kritik. In diesem Zusammenhang sprach er auch das 49-Euro-Ticket an. „Hat das Auswirkungen auf den Moorexpress, kann man das 49-Euro-Ticket dann mitnutzen?“, erkundigte er sich. Winhart blickte dabei auch auf die Stadtbusse in der Nachbarstadt Kolbermoor, wo kürzlich der Beitritt zur Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) vom Stadtrat beschlossen wurde. „Was Kolbermoor hat, sollten wir auch schaffen.“

Zu diesem Zeitpunkt konnten Schlier und die Stadtverwaltung jedoch noch keine verlässliche Antwort auf die Frage liefern, ob das 49-Euro-Ticket auch für den Bad Aiblinger Moorexpress genutzt werden könne. Gegenüber den OVB-Heimatzeitungen erklärte der Rathauschef nun, dass der Sachverhalt auch jetzt noch nicht abschließend geklärt sei. Derzeit führe man viele Gespräche und prüfe die Möglichkeiten. Neben den Busunternehmen habe man etwa auch bei der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft angefragt, warte hier jedoch noch auf Antworten.

Was ist das 49-Euro-Ticket?

Im Spätsommer vergangenen Jahres hatte der Stadtrat entschieden, dass die kostenfreie Nutzung des Moorexpresses bestehen bleibt. Das Angebot war im Jahr 2019 beschlossen und ab 2020 als Pilotprojekt eingeführt worden. Neben Patienten und Kurgästen mit Kurkarte ist das Angebot auch für Senioren ab 65 Jahren kostenlos. Ob für andere potentielle Fahrgäste, die sich künftig ein 49-Euro-Ticket zulegen, auch der Moorexpress eine Option ist, bleibt abzuwarten.

Nach dem erfolgreichen 9-Euro-Ticket im Vorjahr wurde in Deutschland lange über eine Nachfolgelösung diskutiert. Mit dem neuen bundesweiten Angebot sollen Bahnreisende nun mit dem 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt, ab dem 1. Mai kostengünstig unkompliziert in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs reisen können.

Kommentare