Kinder engagieren sich für die Umwelt
Die „Müll-Detektive“ von Bruckmühl: Was Anton (8) und Alissa (10) alles eingesammelt haben
Sie sind den Umweltsündern auf der Spur und beseitigen ihre unliebsamen Hinterlassenschaften: Anton (8) und Alissa (10) sind die „Müll-Detektive“ von Bruckmühl. Was sie antreibt – und worüber sie sich besonders ärgern.
Bruckmühl – „Nanu, was liegt denn da im Gehölz?“, dachte sich Harald Höschler, als er auf dem Weg zur Wertstoffinsel an dem kleinen Wäldchen zwischen dem Böhmerwaldweg und dem Mangfallparkplatz nahe der neuen Mangfallbrücke im Ortsteil Hinrichssegen vorbeikam. Der evangelische Pfarrer im Ruhestand und aktive Marktgemeinderat entdeckte zwischen den Bäumen und Sträuchern des Auwald-Reliktes einen weißen Eimer und in dessen Nähe einen „wohlgeordneten“ Müllhaufen.
Prallgefüllte Müllsäcke zum Wertstoffhof gebracht
„Da hat jemand Müll gesammelt“, war seine Erkenntnis. Später traf er die Nachbarskinder Anton und Alissa und fragte sie, ob sie mit der Müllsammelaktion etwas zu tun hätten. Sie bejahten dies und Harald Höschler lobte sie dafür. Danach brachte er mit seinem Auto den inzwischen in Säcke verpackten Müll zum Wertstoffhof.
Das OVB traf jetzt die beiden „Müll-Detektive“ Anton Willkommen und Alissa Schneider und befragte sie zu ihrem beeindruckenden Umwelt-Einsatz. Der achtjährige Anton, der die Justus-von-Liebig-Grundschule in Heufeld besucht, verriet, dass er mit seinem Papa Rico im Herbst 2023 beim großen „Rama dama“ im Höglinger Weihergebiet dabei war. Das habe ihn ihm das Umweltbewusstsein geweckt. „Mir tut die Natur leid wegen der verschmutzten Meere und Wälder und ich habe bei der Aktion geholfen“, schildert er und fügt hinzu: „Viele Leute schmeißen ihren Abfall einfach in den Wald.“
Die zehnjährige Alissa, Schülerin am Bruckmühler Gymnasium, berichtet, dass es an ihrer Schule eine Arbeitsgemeinschaft „Umwelt“ (AG) gibt und dass sie mit ihren Freunden ein Haus für Igel gebaut hat. „Ich finde die Idee von Anton, sich um die Umwelt zu kümmern, gut, und unterstütze ihn dabei“, erklärt sie. Anton beklagt: „Ich finde, dass es unfassbar viel Müll auf der Welt gibt und wünsche mir, dass kein Müll weggeworfen wird.“
So würden viele Leute auf ihrem Weg an der Mangfall entlang Flaschen einfach wegschmeißen, obwohl Abfallbehälter gleich in der Nähe seien. „Herumliegende Glassplitter sind zum Beispiel für Hund und Katzen gefährlich“, moniert er. „Wir haben auch darüber gesprochen, dass Glassplitter in der Sonne unter gewissen Umständen sogar einen Brand entfachen können“, ergänzt Antons Vater Rico.
Von Styropor bis zu ganzen Gartenstühlen
Zusammen erzählen die Kinder, was sie in dem kleinen Auwald in letzter Zeit schon alles gefunden haben. Anton zählt auf: „Plastikfolien in verschiedenen Größen, Fahrradteile, Teppichfliesen und eine Fernsehantenne.“ Alissa fährt fort: „Styropor, Matratzenfedern, Verpackungen, Teile eines Kinderwagens und Gartenstühle.“
Antons Vater Rico ist natürlich stolz auf seinen Sohn: „Ich finde es bemerkenswert, dass ein Kind mit acht Jahren schon die verschmutzte Umwelt sieht mit dem einfachen Gedanken: ,Warum schmeißt der Mensch die Sachen einfach weg?‘.“


