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Zwischen zwei Tarifen

An der Grenze des MVV – Wie Bernau mit der neuen Tarifsituation umgeht

Die Gemeinde Bernau sieht noch Nachholbedarf bei der gegenseitigen Anerkennung zwischen MVV und RVO.
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Die Gemeinde Bernau sieht noch Nachholbedarf bei der gegenseitigen Anerkennung zwischen MVV und RVO.

Der Beitritt des Landkreises Rosenheim zum MVV sollte das Fahren mit dem ÖPNV vereinfachen. Vielerorts ist das auch so. Allerdings müssen sich die Gemeinden am Rande des Landkreises nun mit zwei verschiedenen Tarifbereichen zurechtfinden. So geht Bernau damit um.

Bernau – Seit dem 10. Dezember ist der Landkreis Rosenheim Teil des Münchner Verkehrsverbunds MVV. Für viele Nutzer des ÖPNV ist dadurch einiges einfacher und stellenweise auch billiger geworden. Aber an der Landkreisgrenze in Richtung Osten endet der MVV. Die Gemeinde Bernau liegt an dieser Grenze und steht nun vor dem Problem, eine geeignete Lösung für Schüler und Gäste zu finden, die mit dem ÖPNV unterwegs sind. „Der Beitritt zum MVV ist super”, sagte Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber auf der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember. „Aber wir haben das Pech, an der Landkreisgrenze zu liegen.”

Traunstein und das Berchtesgadener Land gehen eigenen Weg

Die Landkreise Traunstein und das Berchtesgadener Land haben sich dazu entschlossen, nicht dem MVV beizutreten, sondern einen eigenen Tarifverbund ins Leben zu rufen. Bis Ende 2025 soll das passiert sein. „Wir gehen genau den anderen Weg. Im MVV bist Du einer von Hundert, man verliert an Autonomie und Steuerungsmöglichkeit”, sagt Traunsteins Landrat Siegfried Walch. „Unsere Verkehrsbewegungen gehen aber nicht nur nach München.“ In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land habe man genug regionsinternen Verkehr. Mittelfristig solle sowohl mit dem MVV, als auch mit dem Salzburger Verkehrsverbund eine Zusammenarbeit angestrebt werden.

Großer Wermutstropfen für Gemeinde und Gäste

Noch findet diese Zusammenarbeit allerdings nicht statt und es gibt keine gegenseitige Anerkennung übergreifender Tarife wie beispielsweise dem Buspass des RVO oder der Isarcard des MVV. Die jeweiligen Tarife enden an der Landkreisgrenze. Es gibt allerdings eine Ausnahme: den Chiemsee-Ringbus. Der kann auch mit einer MVV-Karte genutzt werden, wenn die Zonen 9 und 10 gelöst werden. Insgesamt stellt die Situation für die Gemeinde und auch für die Besucher einen großen Wermutstropfen dar. „Es gibt noch viele Punkte, die noch nicht richtig geklärt wurden”, sagte Bürgermeisterin Biebl-Daiber. „Um das zu klären, wollen wir uns mit den Landräten von Rosenheim und Traunstein treffen, um die Problematik zu besprechen.” Zu klären sei auch noch der Punkt, warum sich der RVO und der MVV nicht gegenseitig anerkennen.

Lösung für Gäste gefunden

Die Gäste, die ihren Urlaub in Bernau verbringen, sollen von der Tarifproblematik so weit verschont bleiben, wie möglich. Deswegen hat sich der Gemeinderat für Vergünstigungen bei der Nutzung des MVV mit einer Kurkarte ausgesprochen. Nach den Anfragen der Gäste und Aussagen der Gastgeber bewegen sich die Gäste hauptsächlich auf den Strecken, die bislang kostenfrei waren und es auch bleiben sollen. Diese Strecken gehen vom Ort Bernau nach Bernau Felden, von Hittenkirchen über Bernau nach Felden, von Bernau nach Prien und von Bernau nach Aschau. All diese Haltestellen fallen in den Geltungsbereich der MVV-Zonen 9 und 10. Damit die Besitzer einer Gästekarte diese Strecken weiterhin kostenlos nutzen können, fallen für die Gemeinde Kosten von gut 4.700 Euro an. Die Entscheidung des Gemeinderats für diese Lösung fiel einstimmig aus. Nach dem ersten Jahr soll die Lage erneut betrachtet und bewertet werden.

Für Schüler ändert sich nichts

Für die Übernahme der Schülerkarten soll sich nichts ändern. Die Schüler, die in das Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien gehen, beziehungsweise auf andere Schulen im Landkreis Rosenheim, bekommen auch weiterhin das Ausbildungsticket. Auch Schülern, die das LSH in Marquartstein wegen des Tagesheims, der Schreinerlehre oder des sprachlichen Zweigs besuchen, bekommen weiterhin die Fahrtkosten erstattet.

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